Anna Juliane Bochkoltz (auch Bochkoltz-Falconi) (geboren am 11. März 1815 in Trier; gestorben am 24. Dezember 1879 in Paris) war eine deutsche Sopranistin, Opernsängerin, Kammersängerin und Komponistin.
Anna Bochkoltz. Stich gedruckt von Schott, Mainz o. j.
Leben
Ihre Eltern waren der Notar Friedrich Damian Joseph Bochkoltz und Thecla Francisca Josepha, geb. Breuning[1].
Am 26. August 1824 waren ihr Onkel Johann Friedrich Joseph Bochkoltz und seine Frau Barbara, geb. Sauer Taufpaten bei den Geschwistern von Karl Marx.[2] Anna Bochkoltz wurde Nanny mit Spitznamen genannt.
Von 1831 bis 1833 gab sie Zeichenunterricht an der Privatschule ihrer Mutter. Ihr erster Gesangslehrer soll Stephan Dunst gewesen sein (gestorben 1838 in Trier). Anna Bochkoltz hatte auch Kontakt mit Jenny von Westphalen, der späteren Ehefrau von Karl Marx.[3]
1843 gab sie ihr erstes Konzert in Trier. 1844 studierte sie am Konservatorium in Brüssel und 1845 in Paris. Ein Jahr später wurde sie „Membre Solo de la Sociètè du Conservatoire de Paris“.
Sie gastierte als Konzertsängerin in Paris, London, Berlin und auch in Trier. In den 1850er Jahren gastierte sie auf den Opernbühnen in Wiesbaden, Frankfurt am Main, München und Coburg.
Anna Bochkoltz-Falconi
Von 1856 bis 1873 lebte sie in Wien und erteilte dort Gesangsunterricht. Schülerinnen bzw. Schüler waren Ottilie Ebner (1836–1920),[4] Wilhelmine Raab (1848–1917),[5] Ida Benza (1846–1889)[6] und Hermann Rosenberg (1849–1911).[7] In den letzten Lebensjahren lebte sie in Straßburg und Paris. Dort starb sie am 24. Dezember 1879 unverheiratet.
„Man hielt [sie…] allgemein für eine der bedeutendsten dramatischen Koloratursopranistinnen ihrer Generation in Deutschland. Zeitgenössische Berichte heben die Weite ihres Stimmumfangs hervor, "der vom kleinen Es bis zum dreigestrichenen C reichte. Ihre […] Glanzrollen waren die Donna Anna im Don Giovanni, die Leonore im Fidelio, die Titelheldin in BellinisNorma und die Agathe im Freischütz.“[8]
Werke
Morgenstunden des Sängers oder vollständige Studien für Tonbildung und Kehlfertigkeit. Ihren Schülerinnen gewidmet. C. A. Spina, Wien (1869).
Kompositionen
Abendlied. Gedicht von N. Lenau. B. Schott's Söhnen, Mainz 1845.Digitalisat
Abendlied. Gedicht von N. Lenau. Dem Prinzen von Moskowa gewidmet. 2te Folge der Lieder-Sammlung mit Piano-Forte Begleitung No. 184. Schott, Mainz, Antwerpen, Brüssel um 1846.
Frühlings-Verkündigung von Heinrich Hoffmann. Für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1846. Digitalisat
The spring-welcome. o. o. 1853.
Retour du printemps. Paroles françaises de Louis Danglas, d'après Hoffmann. J. Maho, Paris 1860. (=Six mélodies avec accompagnement de piano 6)
Warnung vor dem Rhein. Gedicht von Carl Simrock. In Musik gesetzt für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte. B. Schott's Söhnen, Mainz 1847.Digitalisat[9]
Ne vas [sic] pas sur les rives du Rhin. Paroles de Belanger, d'après Simrock. J. Maho, Paris 1860 (= Six mélodies avec accompagnement de piano 5)
Geisterstimmen von Agnes Franz. Für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1847. Digitalisat
In der Ferne. Gedicht von M. v. François, In Musik gesetzt für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte. B. Schott's Söhnen, Mainz 1847. Digitalisat
Zwei Lieder mit Begleitung des Pianoforte. C. Simrock, Bonn 1847 Digitalisat[10].
Zwei Lieder für Sopran mit Begleitung des Pianoforte. Ausgewählt. Glöggl, Wien 1855.[11]
Lied von H. Heine. (Gesang, Klavier.). F. Glöggl, Wien o. J.
Un astre se détache. Paroles de Duesberg, d'après Heine. J. Maho, Paris 1860. (=Six mélodies avec accompagnement de piano 3)
Chantons la chansonnette. Paroles de Duesberg, d'après Chamisso. J. Maho, Paris 1860. (=Six mélodies avec accompagnement de piano 4)
Gustav Bereths: Musikchronik der Stadt Trier 1800–1850. Teil 1. Das Konzert- und Vereinswesen. Schott, Mainz 1978. ISBN 978-3-7957-1317-1
Heinz Monz: Bochkoltz, Anna Juliane. In: Heinz Monz (Hrsg.): Trierer biographisches Lexikon. Landesarchivverwaltung, Koblenz 2000. ISBN 3-931014-49-5, S. 35.
„Falconi, Anna“. In: Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. Band 4. Walter de Gruyter, Berlin 2004, ISBN 9783598440885, S. 1389.
Weblinks
Anna Bochkoltz im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO)
Einzelnachweise
Taufbücher Sankt Antonius, Trier
Ihr Onkel „Gevatter“ bei der Taufe von Karl Marx seiner Schwester Henriette Marx. Ihre Tante war Taufpatin bei Hermann Marx. (Manfred Schöncke: Karl und Heinrich Marx und ihre Geschwister. Köln 1993, ISBN 3-89144-185-1, S. 833–834.)
Familie Marx privat. Die Foto- und Fragebogen-Alben von Marx’ Töchtern Laura und Jenny. Eine kommentierte Faksimileausgabe. Hrsg. von Izumi Omura, Valerij Fomičev, Rolf Hecker und Shun-ichi Kubo. Mit einem Essay von Iring Fetscher, Akademie-Verlag, Berlin 2005. ISBN 3-05-004118-8, S.365.
Peter Clive: Brahms and His World. A Biographical Dictionary. Scarecrow Press, 2006, S. 110.
Karl Josef Kutsch, Leo Riemens, S. 3803–3804.
Karl Josef Kutsch, Leo Riemens, S. 351.
Karl Josef Kutsch, Leo Riemens, S. 4010.
Karl Josef Kutsch, Leo Riemens, S. 1389.
„Ihre Majestät der Königin von Preußen in tiefster Ehrfurcht gewidmet“.
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