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Eva-Maria Houben (* 15. Januar 1955 in Rheinberg am Niederrhein) ist eine deutsche Komponistin, Organistin, Pianistin und Musikwissenschaftlerin (Hochschullehrerin).


Leben und Schaffen


Eva-Maria Houben wuchs in Kamp-Lintfort auf. Ihre Mutter arbeitete als Sonderschullehrerin, ihr Vater war Maschinensteiger und Presbyter in der evangelischen Dorfkirche von Hoerstgen. Dort versah Eva-Maria Houben während ihrer Gymnasialzeit den Orgeldienst. Nach dem Abitur studierte sie an der Folkwang-Hochschule Essen Schulmusik (1974–78) und künstlerisches Orgelspiel bei Gisbert Schneider (1978–80). Ebenfalls zu ihren Lehrern an der Folkwang-Hochschule zählten Mauricio Rosenmann Taub (Musiktheorie) und Ludger Maxsein (Klavier).

1978–82 war Eva-Maria Houben Organistin in der Evangelischen Stadtkirche Dinslaken und absolvierte an der Universität Duisburg ein Studium der Germanistik und Musikwissenschaft. 1984–86 unterrichtete sie Musik und Deutsch am Gymnasium der Stadt Lennestadt und am Gymnasium an der Gartenstraße in Mönchengladbach-Rheydt.

Nach Promotion (1986, bei Norbert Linke) und Habilitation (1990) in Musikwissenschaft übernahm Eva-Maria Houben Lehraufträge an der Universität Duisburg (1987–93) und der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf (1992/93). 1993 wurde sie als Professorin ans Institut für Musik und Musikwissenschaft der Technischen Universität Dortmund berufen. Schwerpunkt ihrer Forschung und Lehre sind Musiktheorie und Neue Musik. Sie veranstaltet Konzerte mit Kompositionen der Studierenden, denen sie zugleich in ihrer Reihe der Komponisten-Portraits Gelegenheit zum Austausch mit erfahrenen Kollegen gibt (seit 1993 u. a. mit Nikolaus Brass, Violeta Dinescu, Vinko Globokar und Adriana Hölszky).

Regelmäßig publiziert Eva-Maria Houben in Zeitschriften (MusikTexte, Neue Musikzeitung, Neue Zeitschrift für Musik, Das Orchester, Positionen) und tritt als Organistin und Pianistin auf (u. a. in der Klavierreihe im Kunstraum Düsseldorf).

Eva-Maria Houben lebt in Krefeld.


Kompositorische Ästhetik und Praxis


Das Horchen auf zarte Dynamik bis hin zur Stille, die Sensibilisierung für Klangprozesse und Wahrnehmungsprozesse spielen eine zentrale Rolle im musikalischen Denken von Eva-Maria Houben. Hierin greift sie u. a. Anregungen von John Cage auf, dessen Werke sie auch als Pianistin interpretiert.[1]

Die Kompositionen von Eva-Maria Houben werden von der Edition Wandelweiser verlegt; im Wandelweiser Komponisten Ensemble arbeitet sie mit Antoine Beuger, Burkhard Schlothauer, Jürg Frey, Radu Malfatti u. a. zusammen. Ihr besonderes Interesse gilt darüber hinaus integrativen Aufführungsprojekten, bei denen Berufsmusiker und Laien zusammenwirken, und der Gestaltung von Raumklang-Installationen, die an einem bestimmten Ort (z. B. in einer Kirche) auf ein kommendes Konzert vorausweisen oder es anschließend nachklingen lassen.[2]


Zitat


„Aus Musik kann ich unterschiedliche Arten von Pausen heraus hören. Musikwissenschaftler ordnen verschiedenen Pausenarten verschiedenartige Funktionen zu. Pause kann, so ist zu hören und zu lesen, etwas bedeuten… wie Klang. Ich fange jetzt an, weniger die Pause zu hören, die auf etwas verweist, etwas bedeutet, eine bestimmte Funktion hat… – ich fange jetzt an, mehr die wirkliche Pause zu hören, die Pause, die gefährlich wird: Musik ist weg, Musik ist verschwunden. Da ist nichts mehr, da ist n/Nichts. Ich höre nichts – und höre, dass ich immer noch etwas höre…“

Eva-Maria Houben: wirklich still…, in: Stichnoten, 2001/02[3]

Kompositionen



Vokalkompositionen



A cappella


Mit Instrumenten

I (30’) – II (40’) – III (40’) – IV (20’) – V (10’)
Fassung für Stimme und Orgel (2010). Dauer: 20’. UA 4. August 2010 Kempen (St. Mariae Geburt; Lisa Gerigk [Stimme], Eva-Maria Houben [Orgel])
Kammerensemble: Klarinette – Trompete – 2 Hörner – Streicher: 3.2.2.2.1
1. abschied vom licht. UA (Ensemblefassung) 27. März 2011 Nürnberg (Dreieinigkeitskirche; Irene Kurka [Sopran], Marion Ludwig [Flöten], Sirka Schwartz-Uppendieck [Orgel], Konzertchor Nürnberg-Fürth, Liturgischer Chor der Auferstehungskirche Fürth, Pegnitzschäfer-Klangkonzepte; Leitung: Christian Gabriel), (kleine Fassung) 22. April 2011 Fürth (Auferstehungskirche; Irene Kurka [Sopran], Marion Ludwig [Flöten], Liturgischer Chor der Auferstehungskirche, Sirka Schwartz-Uppendieck [Orgel und Leitung])
2. nacht. stimmen. UA (kleine Fassung) 24. April 2011 Fürth (Osternacht in der Auferstehungskirche; Besetzung wie am 22. April)
3. flügel der seele. UA (kleine Fassung) 25. April 2011 Fürth (St. Paul; Besetzung wie am 22. April)

Stücke für Orgel solo


bicinium I–XIVtrio I–XIVquatuor I–XIV

Stücke für Klavier solo


I (5’); II (5’); III (15’); IV (20’); V (18’38’’); VI (7’); VII (30’)
sonata I (14’ – 8’ – 16’) – sonata II (9’ – 15’ – 12’) – sonata III (7’ – 5’ – 9’) – sonata IV (10’ – 8’ – 8’) – sonata V (6’ – 6’ – 5’) – sonata VI (16’ – 10’ – 5’)
I (4 Sätze; 4’) – II (4 Sätze; 4’) – III (1’) – IV (1’30’’) – V (2 Sätze; 3’) – VI (4 Sätze; 6’) – VII (1’30’’) – VIII (1’) – IX (2 Sätze; 3’) – X (4 Sätze; 4’) – XI (2 Sätze; 2’) – XII (3 Sätze; 4’30’’) – XIII (1’30’’) – XIV (2’) – XV (2 Sätze; 3’) – XVI (2 Sätze; 4’) – XVII (4 Sätze; 4’)
1. in memoriam modest mussorgsky (10’) – 2. in memoriam george enescu (5’30’’) – 3. in memoriam robert schumann (5’30’’) – 4. in memoriam franz liszt (12’) – 5. in memoriam olivier messiaen (6’)
I. 6 Fantasien – II. 6 Fantasien

Kammermusik (1–7 Ausführende)


Soli für Blasinstrumente
Version 1 (Subbass) – Version 2 (Sopranino)
Soli für Streichinstrumente
I (2002; 30’) – II (2002; 10’) – III (2002; 20’) – IV (2002; mind. 20’) – V (2002; 10’30’’) – VI (2002; 15’) – VII (2002; 18–20’) – VIII (2002; 15’) – IX (2003; mind. 60’) – X (2003; 15’)
1. timpano – 2. clarino – 3. continuo
I. ins blaue hinein gesungen (27’) – II. ins blaue hinein geflüstert (8’) – III. ins blaue hinein gerufen (23’)
Soli für Schlaginstrumente
I (Vibraphon, Marimbaphon; 25’) – II (Marimbaphon, Glockenspiel, Claves; 18–20’) – III (Vibraphon, Glockenspiel; 35’)
Solo für Harfe
Soli für frei wählbare Instrumente
vol. I (2006). Dauer: 25’ – vol. II (2006). Dauer: 25’ – vol. III (2006). Dauer: 15’ – vol. IV (2007). Dauer: 30’ – vol. V (2007). Dauer: 30’
Duos für Streichinstrumente
Duos für Blasinstrumente
Duos für Tasteninstrumente
  • 1 (2009; 23’). UA 9. November 2009 Amsterdam (muzyQ Muziekmakerscentrum; Dante Boon, Samuel Vriezen)
  • 2 (2009; 20’)
Duos für verschiedene Instrumente
I (mind. 34’) – II (30’) – III (60’) – IV (45’)
  • air (2006). Dauer: 30’
  • graffiti (2006). Dauer: 20’
  • I (15’) – II (15’)
Trios
Quartette
Quintette
Sextette
Septett

Stücke für größere Ensembles



Stücke mit variablen Besetzungsgrößen


1 (in the fullness of time) (10’) – 2 (so little a time) (1’) – 3 (no evil from „waste of time“) (5’)

Orchesterwerke


Besetzung: 1.1.1.1 – 2.2.1.0 – Pauken – Harfe – Streicher: 8.8.6.4.2
Besetzung: 2.1.EH.2.2 – 2.2.2.0 – Pauken – Perkussion (Marimbaphon, Glockenspiel, Trommel, Claves) – Streicher (chorisch): 1.&2. Violinen, 1.&2. Bratschen, 1.&2. Violoncelli, Kontrabässe

Elektroakustische Musik


  • I (für Tuba und Orgel; 10’). UA 2. Juli 2010 Dortmund (Dortmunder U)
  • II (für Viola d’amore und Orgel; 44’). UA 25. Januar 2011 Dortmund (Internationales Begegnungszentrum der TU)
  • III (für Tuba und Orgel; 39’). UA 25. Januar 2011 Dortmund (Internationales Begegnungszentrum der TU)
  • IV (für Tuba und Orgel; 75’). UA 25. Januar 2011 Dortmund (Internationales Begegnungszentrum der TU)
1 (25’) – 2 (26’) – 3 (7’)

Texte von Eva-Maria Houben


Bücher
Publikationen als Herausgeberin
Aufsätze, Vorträge, Rezensionen

siehe unter Webseite von Eva-Maria Houben → Publikationen


CD-Produktionen


Eigene Werke
Fremde Werke (als Organistin)
Hommage

DVD-Produktion



Literatur





Einzelnachweise


  1. Richard Pinell in The Watchful Ear, 29. April 2010 online
  2. Z. B. hören hören: still werden in der Kirche am Markt in Hombruch (Dortmund)|Dortmund-Hombruch (Memento vom 14. Februar 2016 im Internet Archive)
  3. Website der Edition Wandelweiser → Porträt Eva-Maria Houben → Texte → Stichnoten Archivierte Kopie (Memento vom 5. Oktober 2013 im Internet Archive)
  4. Rezension von Brian Olewnick: Just outside, Januar 2012 online
Personendaten
NAME Houben, Eva-Maria
KURZBESCHREIBUNG deutsche Komponistin, Organistin, Pianistin und Musikwissenschaftlerin
GEBURTSDATUM 15. Januar 1955
GEBURTSORT Rheinberg

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[en] Eva-Maria Houben

Eva-Maria Houben (born 15 January 1955) is a German composer, organist, pianist, musicologist and university lecturer.



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