music.wikisort.org - Komponist

Search / Calendar

Viktor Corzilius (auch: Victor Corzilius; * 3. Dezember 1895 in Ransbach; † 1. November 1968 in Fulda) war der Künstlername des deutschen Komponisten und Schriftstellers Walter Maria Espe.


Leben und Wirken


Corzilius wurde am 3. Dezember 1895 als Walter Maria Espe in Ransbach im Westerwald geboren. „Corzilius“ ist die latinisierte Form des Namens „Espe“. So nannte er sich als Komponist, während er als Schriftsteller seinen bürgerlichen Namen benutzte. Corzilius schrieb Musik für die Bühne, den Tonfilm, Tanz- und Liedschlager. Zu vielen seiner Musikstücke dichtete Hans Pflanzer die Gesangstexte. Unter seinen Librettisten waren aber auch Rudolf Perak und Rudolf Presber. Er betätigte sich auch als Kriminalschriftsteller und brachte 1932 die „Kriminalkomödie in 6 Bildern“ Der Fall Grootmann und 1933 das Kriminalstück Die schwarze Lilie heraus. Der Fall Grootmann wurde 1933 in Amerika von William Beaudine unter dem Titel The Crime of the Century als Mystery Thriller verfilmt.[1] Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde Corzilius, der bereits im Mai 1932 der NSDAP beigetreten war (Mitgliedsnummer 1.105.434)[2], Mitarbeiter des Gaupropagandaarchivs Berlin. Unter seinem bürgerlichen Namen Walter M. Espe verfasste er Das Buch der N.S.D.A.P. über „Werden, Kampf und Ziel der N.S.D.A.P.“, das 1933 in Berlin im Verlag G. Schönfeld erschien.[3] Es missfiel jedoch den Parteioberen und landete 1938 auf der „Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums“.[4]

Zusammen mit dem Schauspieler und Autor Robert Dorsay schrieb er die große Revueoperette Heut bin ich verliebt, die 1937 im Admiralspalast zu Berlin uraufgeführt wurde. Dorsay wurde später wegen Weitererzählens von politischen Witzen denunziert und 1943 im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee hingerichtet.[5][6]

1940 publizierte der Filmregisseur und Drehbuchautor Karl Georg Külb im Verlag Ahn & Simrock in Berlin das „Lustspiel in 3 Akten nach e. Idee v. Walter Maria Espe“ Liebe will gelernt sein.

Noch nach dem Zweiten Weltkrieg entstand nach dem Bühnenstück von Will Kaufmann und Walter Maria Espe der Spielfilm Egon der Frauenheld, in dem Theo Lingen eine Doppelrolle spielte.[7]

Walter Maria Espe starb am 1. November 1968 in Fulda.[8]


Werke



Operetten



Lied-, Tanz- und Tonfilmschlager



Bühnenstücke



Filmographie



Tondokumente (Beispiele)


Der Katalog des Musikarchivs bei der verzeichnet 14 Titel von Corzilius/Espe:[11]

Polyphon-Orchester mit Gesang.

Harald Paulsen m. Chor u. Odeon-Tanz-Orchester, Leitung Otto Dobrindt. Aufgen. Berlin, 25. April 1933[15] Deutsche Matrosen fahr’n in die Heimat. Marsch a.d. deutschen Singspiel “Die Frühlingsfee”




Literatur



Einzelnachweise


  1. vgl. IMDb
  2. Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945. Kiel 2004, CD-ROM-Lexikon, S. 1482.
  3. mit Sätzen wie „Der Arier faßt Arbeit auf als Grundlage zur Erhaltung der Volksgemeinschaft unter sich ...“ (S. 66), vgl. Klinksiek S. 32, Anm. 77; bei Richard Karl Bernhard Schmidt im Band 24 der „Zeitschrift für Politik“ (Carl Heymanns Verlag, 1934), wird das Werk wie folgt bewertet: „Der Mitarbeiter des Gaupropaganda-Archivs Berlin, Walter M. Espe, gibt uns mit seinem “Buch der NSDAP” (Berlin, Verlag Schönfeld) eine sehr erwähnenswerte Darstellung von Werden, Kampf und Ziel der Bewegung ...“ (Seite 42).
  4. Stand vom 31. Dezember 1938. Seite 34. Vgl. Verbrannte-und-Verbannte.de
  5. Robert Dorsay, auf steffi-line.de
  6. Walter Jankuhn, auf jankuhn.de
  7. Theo Lingen, auf steffi-line.de
  8. , auf lesgensducinema
  9. vgl. dazu Wagner bei nmz: „Wie sich doch die Zeiten ändern, ewig schwenkt es hin und her / dreh’ und wend’ ich mich auch noch so sehr / ich hab die Taschen leer“ schrieben 1924 Hans Pflanzer und Victor Corzilius. „Früher hätt’ man sich darob wohl sehr geniert, heute wird damit auch noch renommiert, sitz ich in Dallas, pfeif’ ich auf alles!“ (S. 26) - mit der texanischen Stadt Dallas hat sich die Autorin jedoch verhört, denn in Pflanzers Text ist vom Dalles die Rede, der so auf jiddisch bezeichneten „finanziellen Dauernotlage“. Vgl. Josef Stern, Hebräisches im Deutschen, bei hagalil.com
  10. vgl. murnau-stiftung.de
  11. DNB
  12. vgl. Schneidereit S. 1065
  13. vgl. Schneidereit S. 937 ; anzuhören auf youtube
  14. anzuhören auf youtube
  15. vgl. Schneidereit S. 1050
Personendaten
NAME Corzilius, Viktor
ALTERNATIVNAMEN Corzilius, Victor (Schreibvariante); Espe, Walter M. (Geburtsname)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist und Schriftsteller
GEBURTSDATUM 3. Dezember 1895
GEBURTSORT Ransbach
STERBEDATUM 1. November 1968
STERBEORT Fulda



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии