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Anton Eberl, vollständiger Name: Anton de Paula Franz de Paula Josef Vincenz Ferrerius Eberl (* 13. Juni 1765 in Rossau (Wien); † 11. März 1807 in Wien) war ein österreichischer Pianist, Komponist und Kapellmeister.[1]

Anton Eberl, um 1800
Anton Eberl, um 1800

Leben


Anton Eberl war der Sohn des Beamten der kaiserlichen Verwaltung Josef Eberl und seiner Frau Anna Christina, geb. Drussina.[2] Sein Bruder war der drei Jahre ältere Theaterdichter und Schauspieler Ferdinand Eberl.[1] Bereits als Kind tat sich Anton Eberl durch beachtliche Leistungen als Pianist hervor. Das erkannte auch der neun Jahre ältere Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791). Von seinem Vater gedrängt nahm Eberl Ende der 1770er-Jahre ein Jurastudium auf, das er jedoch bald schon wegen dessen finanziellem Bankrott aufzugeben gezwungen war.[1] Da er das Klavierspiel schon während des Studiums nicht aufgegeben hatte, wandte er sich nun vollständig der Musik zu.[1] Eberl wurde Mozarts Schüler und Freund und hatte im Jahr 1784 seinen ersten öffentlichen Auftritt in Wien.[1] Und Eberls Werke befanden sich bald auf so hohem Niveau, dass sie oft unter Mozarts Namen veröffentlicht wurden. Zu Mozarts Tod (1791) komponierte Eberl die Trauerkantate Bey Mozarts Grab.

Auch nach Mozarts Tod brach der Kontakt zu dessen Familie nicht ab. So begleitete Eberl im Winter 1795–1796 Constanze Mozart und ihre Schwester Aloisia auf einer Konzertreise nach Hamburg und Leipzig.[2] Am 28. März 1796 heiratete Eberl Anna Maria Scheffler[2] und im selben Jahr brach er nach St. Petersburg auf, wo er am Zarenhof als Kapellmeister, Komponist, Klaviervirtuose und Musiklehrer der Zarenfamilie tätig war. Hier führte er im Jahr 1801 erstmals in Russland Die Schöpfung von Joseph Haydn auf.[1]

Ab dem Jahr 1803 machte Eberl wieder in Wien von sich reden. Seine Oper Die Königin der schwarzen Inseln war zwar kein Erfolg beim Publikum, jedoch lobte Joseph Haydn die Musik. Eberl komponierte nun viel – und seine Werke kamen durchaus zu erfolgreichen Aufführungen. Sein Klavierkonzert in C-Dur op. 32 wurde von Eberl persönlich uraufgeführt, und als seine Symphonie in Es-Dur op. 33 im April 1805 zusammen mit Beethovens 3. Sinfonie („Eroica“) aufgeführt wurde, bekam Eberls Symphonie die deutlich besseren Kritiken.

Im Jahre 1806 stand Eberl auf dem Gipfel seines Ruhms. Tragischerweise starb er schon wenige Monate nach seiner Rückkehr nach Wien an einer Blutvergiftung.

„Wien, den 16. März. Am 11 dieß starb hier der berühmte Komponist und Klavierspieler, Anton Eberl, im 41sten Jahr seines Alters. Ueber den Reichthum, die Tiefe und Fülle seiner Kompositionen hat die Kritik entschieden; wie vortrefflich aber sein Herz, wie hell sein Verstand, wie anspruchslos sein Betragen gewesen sey, das wissen Jene, die ihn kannten, und in ihm den Menschen, wie den Künstler, liebten und schätzten. Er war erst 14 Jahre alt, als er aus der Fülle seines Genies die erste feurige Oper komponierte, die selbst ein Glück [= Christoph Willibald Gluck] bewunderte.“[3]

Trotz seines kurzen Lebens komponierte Eberl zahlreiche Sonaten, vier Klavierkonzerte, fünf Symphonien, Lieder, Fantasien, Tänze und Variationen für Klavier, acht Bühnenwerke und vieles mehr. Stilistisch basiert seine Musik auf der Wiener Klassik, weist jedoch oft schon romantische Merkmale auf, sie verweist also auf den Übergang von der Klassik zur Romantik.


Werke


In Klammern ist die Entstehungszeit angegeben; ist diese nicht bekannt, wurde mit dem Zusatz „ed.“ und ohne Klammer das Jahr des Erstdrucks bezeichnet.[4]


Vokalmusik


Opern

Kantaten und Lieder


Instrumentalmusik


Sinfonien

Konzerte


Kammermusik



Klaviermusik


(für Klavier solo, wenn nicht anders angegeben)


Literatur





Einzelnachweise


  1. Andrea Harrandt, Christian Fastl: Eberl, Brüder. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, ISBN 3-7001-3043-0.
  2. Hellmut Federhofer: Eberl, Anton Franz Josef. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 242 f. (Digitalisat).
  3. Augsburgische Ordinari Postzeitung, Nro. 71. Dienstag, den 24. März. Anno 1807. Als Digitalisat@1@2Vorlage:Toter Link/digital.bib-bvb.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am 30. April 2021).
  4. Nummerierung nach White (1984); Titel und Daten nach White (1984) und Kim (2001; 2002).
Personendaten
NAME Eberl, Anton
ALTERNATIVNAMEN Eberl, Anton de Paula Franz de Paula Josef Vincenz Ferrerius (vollständiger Name); Eberl, Anton Franz Josef
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Pianist und Komponist
GEBURTSDATUM 13. Juni 1765
GEBURTSORT Rossau (Wien)
STERBEDATUM 11. März 1807
STERBEORT Wien

На других языках


- [de] Anton Eberl

[en] Anton Eberl

Anton Franz Josef Eberl[1] {pronounced EH-BERL} (13 June 1765 – 11 March 1807)[2] was an Austrian composer, teacher and pianist of the Classical period. He was a student of Salieri and Mozart. He was also seen as an early friend and rival of Beethoven.

[es] Anton Eberl

Anton Franz Josef Eberl (Viena, 13 de junio de 1765-ibidem, 11 de marzo de 1807) fue un compositor y pianista austríaco.

[ru] Эберль, Антон

Антон Эберль (нем. Anton Eberl; 13 июня 1765, Вена — 11 марта 1807, там же) — австрийский композитор и пианист эпохи классицизма.



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