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Antonio Tozzi (* um 1736 in Bologna; † nach 1812 ebenda) war ein italienischer Opernkomponist.

Antonio Tozzi
Antonio Tozzi

Leben


Antonio Tozzi erhielt seine Ausbildung bei Padre Giovanni Battista Martini und wurde 1761 in die Accademia Filarmonica aufgenommen. Seine ersten Opern wurden in Venedig ab 1762 aufgeführt, darunter war mit der semiseria La morte di Dimone die erste Vertonung eines Librettos von Giovanni Bertati, die mit großem Aufwand an Maschinerie, Chor und Ballett sechzehn Personen auftreten lässt, darunter vier Gottheiten. Tozzi heiratete die aus Mailand stammende Opernsängerin Marianna Bianchi. Ab 1764 wirkte er neben Hofkapellmeister Johann Gottfried Schwanberger am Braunschweiger Opernhaus am Hagenmarkt, als Dirigent und Komponist. 1772 wurde er zum Hofkapellmeister in München berufen und brachte dort seine tragedia Orfeo ed Euridice zu Aufführung. Der Skandal, den ein Verhältnis mit der Gräfin Törring-Seefeld auslöste, zwang ihn 1775 zum Verlassen der Stadt, was Leopold Mozart in einem Brief an seine Frau folgendermaßen kommentiert: „Die Historie vom Tozi und der gräfin Seefeld darfst du iederman erzehlen, so sehen die Leute, daß die welschen aller Orten spitzbuben sind.[sic!]“ (Brief vom 3. März 1775 an seine Frau Anna Maria in Salzburg).

Nachdem er eine weitere Oper in Venedig komponierte und produzierte, Rinaldo, deren Libretto die Textquelle von Haydns Armida werden sollte, verlegte er im Februar 1776 seinen Hauptwirkungsbereich nach Spanien, wo er bei Madrid und in Barcelona neben eigenen Werken (wie zum Beispiel I due gemelli Castore e Polluce anlässlich der Geburt von Zwillingen des späteren Königs Karl IV.) Opern von Martín y Soler, Paisiello, Cimarosa, Guglielmi und Anfossi zur Aufführung brachte.

Unter Tozzis etwa zwanzig Opern sind einige Dramma giocoso, aber mit Dramma, Dramma Serio, Tragedia und Opera seria wiegt eindeutig das heroisch-mythologische Element vor. Sein Schaffen ist gekennzeichnet durch große dramatische und melodische Fähigkeiten und einen kompakten Stil der Orchestrierung, der oftmals jeder einzelnen Streicherstimme eine bestimmte Aufgabe zuweist, zum Beispiel rhythmische Markierung, motivische Unterstützung, Doppelung der Singstimme oder Etablierung einer Gegenmelodie. Im zeitgenössischen Diario de Barcelona wurde er des Öfteren der führende Komponist Barcelonas genannt.


Werke



Bühnenwerke



Oratorien und Kantaten



Sonstige Vokalwerke



Instrumentalwerke



Sonstige Werke




Commons: Antonio Tozzi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Tigrane. Libretto (italienisch), Venedig 1762. Digitalisat der Biblioteca Nazionale Braidense.
  2. La morte di Dimone, o sia L’innocenza vendicata. Libretto (italienisch), Venedig 1763. Digitalisat des Museo internazionale e biblioteca della musica di Bologna.
  3. Adriano in Siria. Libretto (italienisch), Modena 1770. Digitalisat im Corago-Informationssystem der Universität Bologna.
  4. Il paese della cuccagna. Libretto (italienisch), Bologna 1771. Digitalisat des Museo internazionale e biblioteca della musica di Bologna.
  5. Zenobia. Libretto (italienisch), München 1773. Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums.
  6. Orfeo ed Euridice. Libretto (italienisch), München 1775. Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums.
  7. Rinaldo. Libretto (italienisch), Venedig 1775. Digitalisat des Museo internazionale e biblioteca della musica di Bologna.
  8. Le gemelle. Libretto (italienisch), Madrid 1776. Digitalisat des Museo internazionale e biblioteca della musica di Bologna.
  9. Lo scherzo della magia, ossia La casa incantata. Libretto (italienisch), Barcelona 1783. Digitalisat bei Google Books.
  10. Zemira ed Azor. Libretto (italienisch), Barcelona 1791. Digitalisat bei Google Books.
  11. L’amore della patria. Libretto (italienisch), Barcelona 1801. Digitalisat bei Google Books.
  12. Angelica e Medoro. Libretto (italienisch), Barcelona 1805. Digitalisat bei Google Books.
Personendaten
NAME Tozzi, Antonio
KURZBESCHREIBUNG italienischer Opernkomponist
GEBURTSDATUM um 1736
GEBURTSORT Bologna
STERBEDATUM nach 1812
STERBEORT Bologna

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Antonio Tozzi (c. 1736 - after 1812) was an Italian opera composer.



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