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Artem Wedel (ukrainisch Артем Лук’янович Ведель, * 1770 in Kiew; † 14. Juli 1808 ebenda) war ein ukrainischer Komponist und Sänger.

Seine Eltern waren Kiewer Bürger Lukian und Olena Wedelskij. Sein Vater war Ikonostase-Bauer. Die Familie wohnte in einem Kiewer Vorort.

Artem Wedel benutzte die abgekürzte Form des Familiennamens „Wedel“. Er studierte Philosophie und Musik an der Kiew-Mohyla-Akademie. Schon als Student begann er Musik zu komponieren, wurde Dirigent des Studentenchores und -orchesters, trat auch als Violinist auf.

1788 kam er nach Moskau, wo er die Leitung des Musikensembles des Generalgouverneurs Jeropkin übernahm, formell war er als Kanzleibeamte der Senatskanzlei angestellt. Nach dem Tode seines Förderers kam er 1794 nach Kiew zurück und übernahm die Leitung der Kapelle des Generals Lewanidow. Er wurde zum Kapitän befördert. In dieser Zeit schuf er viele Kompositionen, u. a. 6 Instrumentalkonzerte.

1796 wurde Wedel mit General Lewanidow nach Charkiw versetzt. Dort organisierte er einen neuen Chor und Orchester. Er unterrichtete auch Gesang und Instrumentalmusik im dortigen Collegium. Er schuf kirchliche Musikwerke, wie „Herr, höre meine Stimme“.

Auf Verordnung des Zaren Paul I. wurde 1797 der Korps des Generals Lewanidow aufgelöst. Wedel wurde vom Militärdienst entlassen und verließ Charkiw.

1798 kam Wedel nach Kiew zurück und ließ sich im Haus seiner Eltern nieder. Er gab alle Ämter auf, verschenkte sein ganzes Vermögen, versank in religiösen Gedanken und trat in den Kiewer Höhlenkloster ein. Er komponierte nur noch religiöse Chorwerke.

Am späten Frühling 1799 wurde bei ihm das Buch „Der Dienst dem heiligen Nilus aus Stolobna“ gefunden, in dem angeblich Wedel handschriftlich den Attentat auf den Zaren Paul I. vorausgesagt hat. Unter diesem Vorwurf hat der Kiewer Metropolit und Archimandrit Ierofej Malizkij am 25. Mai 1799 den Mönch Artem Wedel dem Stadtkommandanten von Kiew übergeben.

Es fehlen sichere Nachrichten über das weitere Leben des Komponisten. Am 10. Juli 1799 wurde er als Geisteskranker unter die Obhut seines Vaters übergeben. Am 1. August 1799 kam er in ein Irrenhaus, wo er die nächsten acht Jahre, bis zu seinem Tod, verbrachte. Er starb im Alter von 38 Jahren.

Die Werke Wedels sind hauptsächlich in Handschriften erhalten geblieben. Trotz des Ausführungsverbotes wurden sie doch weiterhin aufgeführt. Bekannt sind 80 Werke, darunter 31 Chorkonzerte, 6 Kammertrios, zwei Liturgien des heiligen Johannes Chrysostomos.


Bibliografie


Personendaten
NAME Wedel, Artem
ALTERNATIVNAMEN Ведель, Артем Лук’янович; Wedel, Artemi; Vedelʹ, Artemii Lukʹianovych
KURZBESCHREIBUNG ukrainischer Komponist
GEBURTSDATUM 1770
GEBURTSORT Kiew
STERBEDATUM 14. Juli 1808
STERBEORT Kiew

На других языках


- [de] Artem Wedel

[en] Artemy Vedel

Artemy Lukyanovich Vedel (Russian: Артемий Лукьянович Ведель, Ukrainian: Артем Лук'янович Ведель, romanized: Artem Lukianovych Vedel; 13 April 1767 – 26 July 1808), born Artemy Lukyanovich Vedelsky, was a Ukrainian-born Russian Imperial[1][2][3][4][5] composer of military and liturgical music, who made an important contribution in the music history of Ukraine. Together with Maxim Berezovsky and Dmitry Bortniansky, Vedel is recognized as one of the 'Golden Three' composers of 18th century Ukrainian classical music, and one of Russia's greatest choral composers.

[ru] Ведель, Артемий Лукьянович

Арте́мий Лукья́нович Ве́дель (1767[6], Киев, Российская империя — 14 (26) июля 1808, там же[7]) — украинский[8] композитор, хоровой дирижёр, педагог. Хоровая музыка Веделя (на церковнославянские молитвословные тексты) начиная с XIX века широко используется в богослужении РПЦ.



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