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August Friedrich Martin Klughardt (* 30. November 1847 in Köthen (Anhalt); † 3. August 1902 in Dessau[1]) war ein deutscher Komponist und Dirigent.

August Klughardt
August Klughardt
Grabanlage auf dem Dessauer Friedhof III
Grabanlage auf dem Dessauer Friedhof III
Straßenschild Klughardtstraße Dessau-Roßlau
Straßenschild Klughardtstraße Dessau-Roßlau

Vita


Klughardt erhielt ersten Klavier- und Musiktheorieunterricht im Alter von 10 Jahren und begann bald, für einen von ihm gegründeten Musikzirkel am Gymnasium erste Stücke zu komponieren. 1863 zog die Familie nach Dessau um; im folgenden Jahr debütierte Klughardt als Pianist. Nach seinem Abitur ging er 1866 nach Dresden, um dort weiteren Unterricht zu nehmen. In dieser Zeit trat er mit ersten Kompositionen an die Öffentlichkeit. Ab 1867 war er vor allem als Dirigent tätig; zunächst wirkte er am Stadttheater in Posen (1867/1868), danach eine Spielzeit am Stadttheater in Neustrelitz und schließlich einige Monate in Lübeck. Von 1869 bis 1873 war er am Hoftheater in Weimar tätig, wo er mit Franz Liszt Bekanntschaft schloss, was für sein weiteres Schaffen von großer Bedeutung sein sollte. 1873 ging Klughardt erneut nach Neustrelitz, um dort als alleiniger Dirigent und ab 1880 als Direktor zu wirken. 1876 wohnte er den ersten Bayreuther Festspielen bei. Im Jahre 1882 nahm er die Stelle des Hofkapellmeisters in Dessau an, was er bis zu seinem Tode blieb. In den Jahren 1892 und 1893 dirigierte er Richard Wagners Ring.

Klughardt wurden verschiedene Ehrungen zuteil, so wurde ihm 1880 vom Herzog Friedrich I. von Anhalt der Verdienstorden für Wissenschaft und Kunst verliehen, 1883 wurde er als Ritter I. Klasse in den Herzoglichen Hausorden Albrecht des Bären aufgenommen.[2] 1898 wurde er Mitglied der Berliner Akademie der Künste, 1900 Ehrendoktor der Universität Erlangen. Auch erhielt er das Angebot, sich für die Leitung der Sing-Akademie zu Berlin zu bewerben, was er jedoch ablehnte.


Stil


Klughardts Begegnung mit Franz Liszt in Weimar legte den Grundstein für seine Begeisterung für die Neudeutsche Schule, insbesondere für Richard Wagner. Dies zeigt sich auch in seinem Schaffen, in welchem einige Einflüsse dieser Richtung erkennbar sind. Seine Bewunderung für Wagner und Liszt hinderte ihn jedoch nicht daran, die Gattung der Sinfonie und der Kammermusik ausgiebig zu pflegen; zudem schrieb er keine einzige sinfonische Dichtung, sondern programmatische Ouvertüren. Ohnehin ist der Einfluss Robert Schumanns auf sein Schaffen weitaus dominanter. Klughardt bemühte sich um eine Synthese dieser beiden ungleichen Strömungen, indem er etwa in seinen Opern zwar Gebrauch von der Leitmotivik Wagners machte, andererseits aber nicht von der alten Nummernoper abrückte. In einigen Werken zeigt er sich sehr deutlich als Kind seiner Zeit, vor allem in den patriotischen Wallungen von Kompositionen wie dem Chorwerk Die Grenzberichtigung (anlässlich des Sieges Deutschlands im Deutsch-Französischen Krieg). Insgesamt ist Klughardt trotz seines Interesses an neueren Strömungen als eher konservativer Komponist anzusehen. Heute ist er fast vergessen; lediglich drei seiner Werke werden gelegentlich noch gespielt: das Violoncellokonzert, die Schilflieder und das Bläserquintett.


Werke



Denkmal


Das Grabmal des Komponisten, geschaffen nach dem Entwurf des Bildhauers Emanuel Semper, wurde auf dem Friedhof III in Dessau errichtet. Direkt neben dem Friedhof III verläuft die nach dem Künstler benannte Klughardtstraße.


Nachruhm, Diskografie


Nur wenige seiner Werke sind auf Tonträger erhältlich:


Literatur




Commons: August Klughardt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen


  1. Sterberegister der Stadt Dessau 1902, Nr. 512; Klughardt starb am 3. August 1902 um 5 Uhr am Morgen in seiner Wohnung in der Dessauer Friedrichstraße 22.
  2. Trenkel, Geh. Kanzleirat im Herzogl. Anhaltischen Staatsministerium (Hrsg.): Hof- und Staatshandbuch für das Herzogtum Anhalt 1902. Hofdruckerei C. Dünnhaupt, Dessau 1902, S. 45, 82.
  3. ADD-Aufnahmen von 1975 - 1980
  4. www.musicweb-international.com
  5. www.jpc.de
  6. mdg.de (PDF; 112 kB)
Personendaten
NAME Klughardt, August
ALTERNATIVNAMEN Klughardt, August Friedrich Martin (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist und Dirigent
GEBURTSDATUM 30. November 1847
GEBURTSORT Köthen
STERBEDATUM 3. August 1902
STERBEORT Dessau

На других языках


- [de] August Klughardt

[en] August Klughardt

August Friedrich Martin Klughardt (30 November 1847 – 3 August 1902) was a German composer and conductor.

[ru] Клугхардт, Август

Август Клугхардт (нем. August Klughardt; 1847—1902) — немецкий композитор.



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