Benedict Randhartinger, auch Benedikt Randhartinger, (* 27. Juli 1802 in Ruprechtshofen, Niederösterreich; † 23. Dezember 1893 in Wien) war ein österreichischer Sänger (Tenor), Komponist und Hofkapellmeister.
Benedict Randhartinger, Lithographie von Josef Kriehuber, 1844.
Leben
Benedict Randhartinger wurde in der alten Volksschule zu Ruprechtshofen als viertes von sechs Kindern des örtlichen Schullehrers Johann Georg Randhartinger geboren.[1] Sein musikalisches Talent wurde bereits im Kindesalter erkannt, so dass er Hofsängerknabe in Wien werden konnte. Nach seinem Stimmbruch erhielt er vom k.k. Hofkapellmeister Antonio Salieri unentgeltlich Kompositionsunterricht. Trotzdem studierte er Jura und war dann zehn Jahre Sekretär des Grafen István Széchenyi (?). Im Jahre 1832 wurde er Sänger in der Kaiserlichen Hofkapelle, 1844 stellvertretender Kapellmeister und 1862 Kapellmeister.
Durch seine Tätigkeit als Tenorsänger, Komponist und k.k. Hofkapellmeister erlangte er in der damaligen Gesellschaft hohes Ansehen. Mit seinen Werken orientierte er sich am musikalischen Zeitgeist, wodurch seine Beliebtheit beim Publikum begründet wurde. Er war zudem mit Franz Schubert gut befreundet.
Am 15. Dezember 1839 begleitete ihn Franz Liszt am Klavier beim Vortrag des von Randhartinger auf einen Text von Zedlitz verfassten Liedes „Die nächtliche Heerschau“ im Rahmen von „Saphir’s Akademie und humoristischer Vorlesung“ im damaligen Theater in der Josephstadt in Wien.
Im Alter von 91 Jahren starb Benedict Randhartinger am 23. Dezember 1893 in Wien. 1896 wurde die Randhartingergasse in Wien-Favoriten nach ihm benannt.
Werke (Auswahl)
Randhartinger hinterließ etwa 2000 Werke, die zum Teil noch ungedruckt sind. Die Benedict-Randhartinger-Gesellschaft hat sich zum Ziel gesetzt, das musikalische Werk von Benedict Randhartinger wieder zu beleben.
17 Messen für Soli, Chor und Orchester
1 achtstimmige Vokalmesse mit Orgelbegleitung
2 Requien
Kleinere Kirchenmusikkompositionen
2 Opern
2 Symphonien
Vertonung der griechisch-orientalischen Jahresliturgie
Mehr als 800 Lieder und Chöre
Über 1000 kleinere Werke für Orchester, kammermusikalische Besetzungen und einzelne Instrumente
Ludwig Flich: Der k. k. Hofkapellmeister Benedikt Randhartinger. Dissertation Universität Wien 1977, 2 Bände mit thematischem Werkverzeichnis.
Trimmel, Adi Gertraud und Partsch, Erich Wolfgang: Benedict Randhartinger (1802-1893): Ein Komponist aus Ruprechtshofen. 1995, ISBN 9783950046205
Christa Harten:Randhartinger Benedikt. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band8, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1983, ISBN 3-7001-0187-2, S.412f.(Direktlinks auf S.412, S.413).
Uwe Harten: Benedict Randhartinger. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3046-5.
Andrea Harrandt (Hrsg.): Vergessene Komponisten des Biedermeier. Tutzing 2000 ISBN 3-7952-1015-1
Andrea Harrandt und Erich Wolfgang Partsch (Hrsg.): Benedict Randhartinger und seine Zeit. Wissenschaftliche Tagung 3. bis 6. Oktober 2002 Ruprechtshofen, N.Ö. veröffentlicht im Auftrag der Benedict Randhartinger-Gesellschaft, Tutzing 2004 ISBN 3-7952-1160-3
K. J. Kutsch, Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. Unveränderte Auflage. K. G. Saur, Bern, 1993, Zweiter Band M–Z, Sp. 2404, ISBN 3-907820-70-3
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