Charles Amberg, eigentlich Karl Amberg, (* 8. Dezember 1894 in Kessenich; † 15. August 1946 in Berlin), war ein deutscher Librettist, Schlagertexter, Komponist, Regisseur, Choreograph, Tänzer, Bühnenbildner, Kostümbildner und Reklamezeichner.[1]
Charles Amberg»Mara«Zeichnung von Charles Amberg 1924
Leben
Amberg schrieb Operetten- und Schlagertexte. Eines seiner erfolgreichsten Werke ist das Libretto zur Operette Clivia von Nico Dostal. In den 1920er Jahren schrieb er diverse Texte für die berühmten Haller-Revuen.[2] Mit Fred Raymond arbeitete Amberg bei diversen Revuen und Schlagern zusammen. Viele seiner Schlagertexte wurden von Künstlern wie Hans Albers oder den Comedian Harmonists interpretiert.
Über die Internierung Ambergs im KZ Neuengamme während des Zweiten Weltkrieges herrscht Uneinigkeit. Erwin Geschonneck erwähnt Amberg als Mithäftling im Lager[3] und bezeichnet Amberg in seinem Buch Meine unruhigen Jahre als einen jüdischen Schlagerkomponisten aus Wien, was von Ambergs Nachlassverwaltern verneint wird. Das Lied vom alten Eisenbahner wurde im Lager auf einer Weihnachtsfeier 1944 von Erwin Geschonneck uraufgeführt,[4] ist aber Charles Amberg nicht eindeutig zuzuordnen.
Charles Amberg starb im August 1946 an einer Lymphogranulomatose im Franziskus-Krankenhaus in Berlin-Tiergarten.[5][6] Die Grabstätte, zusammen mit seiner Ehefrau Friederike Elfriede Amberg, befand sich bis September 1984 auf dem Friedhof Heerstraße, Berlin-Westend. Im Oktober 1984 wurde das Nutzungsrecht neu vergeben.[7]
Bekannte Titel
Cheri, Du bist heut’ so anders (gesungen von Zarah Leander, 1938)
Der verliebte Bimbambulla
Die schöne Josefine in der Badekabine
Für wen macht eine Frau sich schön?
Gib mir den letzten Abschiedskuss
Hein Mück aus Bremerhaven
Ich hab’ kein Schloß und du kein Palais!
Ich reiß’ mir eine Wimper aus und stech dich damit tot (gesungen von Max Kuttner)
Liebe ist ein Geheimnis
Lieder, die uns der Zigeuner spielt
Mein Bruder macht beim Tonfilm die Geräusche (Komposition von Fred Raymond und Luigi Bernauer)
Ohne Dich gibt’s kein Vergnügen (gesungen von Renate Müller, 1934)
Sag’ mir nicht Adieu, sag’ nur Auf Wiederseh’n (gesungen von Zarah Leander, 1938)
Schau nie zu tief in schöne Augen (im Duett gesungen von Siegfried Arno und Trude Lieske, 1929)
Schöne Frau im Mond (aus dem Stummfilm Frau im Mond von Fritz Lang, 1929)
Uns’re Tante Henriett hat im Bett Flundern
Wochenend und Sonnenschein (im engl. Original Happy Days Are Here Again)
Literatur
Josef Niesen: Gib mir den letzten Abschiedskuss: Die Lebensgeschichte des Schlagertexters Charles Amberg (1894–1946) zwischen Aufstieg und KZ-Haft. BonnBuchVerlag, Bonn 2017, ISBN 978-3-00-056023-1; 2. erweiterte und verbesserte, revidierte Ausgabe 2019, ISBN 978-3-9818821-4-8
Artikel Amberg, Charles (Karl). In: Josef Niesen: Bonner Personenlexikon. 3., verbesserte und erweiterte Auflage. Bouvier, Bonn 2011, ISBN 978-3-416-03352-7, S. 22.
Karin Ploog: … Als die Noten laufen lernten … Band 2: Kabarett-Operette-Revue-Film-Exil Unterhaltungsmusik bis 1945. Books on Demand, Norderstedt 2015, ISBN 978-3-7347-5316-9, S. 232–234.
Volker Kühn: Deutschlands Erwachen. Kabarett unterm Hakenkreuz 1933–1945 (= Kleinkunststücke. Band 3). Quadriga, Weinheim 1989, ISBN 3-88679-163-7, S. 367.
Erwin Geschonneck: Meine unruhigen Jahre. Dietz, Berlin (DDR) 1984, DNB 840703279, S. 120 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Volker Kühn: Deutschlands Erwachen. Kabarett unterm Hakenkreuz 1933–1945 (= Kleinkunststücke. Band 3). Quadriga, Weinheim 1989, ISBN 3-88679-163-7, S. 363.
StA Tiergarten von Berlin, Sterbeurkunde Nr. 3325/1946
Josef Niesen: Gib mir den letzten Abschiedskuss: Die Lebensgeschichte des Schlagertexters Charles Amberg (1894–1946) zwischen Aufstieg und KZ-Haft. BonnBuchVerlag, Bonn 2017, ISBN 978-3-00-056023-1; 2. erweiterte und verbesserte, revidierte Ausgabe 2019, ISBN 978-3-9818821-4-8
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