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Christoph Wolfgang Druckenmüller (* 28. oder 29. Dezember 1687 in Borstel; † 10. oder 11. Januar 1741 in Verden an der Aller) war ein deutscher Organist und Komponist aus einer ursprünglich aus Schwaben stammenden Musikerfamilie, die über mehrere Generationen in Norddeutschland gewirkt hat.


Vorfahren


Druckenmüller war Mitglied einer größeren Musikerfamilie, die hauptsächlich Organisten und Komponisten stellte.[1] Der Urgroßvater Johann Druckenmüller (1588-1635) war am Hofe des Grafen von Hohenlohe in Waldenburg und Neuenstein als Hofmusicus und Zinkenist beschäftigt und übte zudem eine Tätigkeit in Schwäbisch Hall aus. Alle vier Söhne waren ebenfalls Musiker. Der dritte Sohn war der Organist und Komponist Georg Wolfgang Druckenmüller (1628-1675), der auch der Großvater von Christoph Wolfgang war. Er erhielt seine Ausbildung in Hamburg bei Heinrich Scheidemann bevor er Organist an der Michaelskirche in Schwäbisch Hall wurde. Von ihm sind Kompositionen erhalten (3 geistliche Lieder, 2 Trauermusiken und 7 Suiten für Streicher). Wiederum dessen älterer Sohn Johann Jacob Druckenmüller (1657-1715) war Organist in Ratzeburg und in Norden in Ostfriesland an der berühmten Orgel von Arp Schnitger und der Vater von Christoph Wolfgang. Johann Jacob hatte noch einen jüngeren Bruder Johann Dietrich (1663-1696), dessen Position er 1741 nach dessen frühem Tod übernahm.[2][3][4] Ein Halbbruder namens Johann Lorenz (1691-1739) war ebenfalls ein bekannter Organist und ein starcker Componist.[1][5]


Biografie


Geboren wurde Christoph Wolfgang Druckenmüller in Borstel, wobei er seine musikalische Ausbildung bei seinem Vater in Ratzeburg erhielt. Im Jahre 1709 wurde er als Organist in Jork berufen, wo sich auch der Sitz des Superintendenten für das Alte Land befand. Hier stand ihm eine durch Nicolaus Stöver erweiterte Arp-Schnitger-Orgel zur Verfügung. Da die Orgel in Jork größere künstlerische Entfaltungsmöglichkeiten bot als die in Ratzeburg, wird davon ausgegangen, dass er sich aus diesem Grunde nicht um die Nachfolge seines Vaters nach dessen Tode im Jahre 1715 bewarb. Dieser Zeit in Jork werden auch seine Orgelkonzerte zugeordnet. 23 Jahre später wurde er als Domorganist an den Dom zu Verden berufen, welcher eine Gründung des römisch-katholischen Bistums Verden war, aber später evangelisch wurde. Es wird davon ausgegangen, dass es sich hierbei um eine Versetzung handelte, da es in Jork Konflikte gegeben haben soll und seine Arbeit behördlicherseits kritisiert wurde.[6] Er wirkte in Verden noch ganze 10 Jahre und wurde dort am 12. Januar 1741 begraben.[1]


Werke


Es sind vier Orgelkonzerte in G, F, D und A für Orgel solo erhalten geblieben. Weiterhin existiert ein Präludium mit Ciaconne in D. Sie sind im Husumer Orgelbuch von 1758 enthalten, welches vom Carus Verlag 2001 neu aufgelegt wurde. Eine weitere Auflage von Strube und Amelin wird erwähnt. Die Werke orientieren sich am italienischen Stil, wobei die Folge „schnell-langsam-schnell“ gewählt wurde und dabei der langsame Mittelsatz auffallend kurz gehalten ist.[1]


Trivia


Wegen seiner langen Orgelvorspiele soll er sich bei Pastoren nicht besonders beliebt gemacht haben. Seine Wertschätzung erhielt er durch seine Berufung als Domorganist in Verden.[1][6]


Weiterführende Literatur und Noten



Einspielungen



Einzelnachweise


  1. Hans Egg: Christoph Wolfgang Druckenmüller, Beiträge zur Orgelmusik, mixtur.ch, über: https://www.mixtur.ch/christoph-wolfgang-druckenmueller/
  2. Reinhard Ruge: Johann Dietrich DRUCKENMÜLLER, Johann Jacob DRUCKENMÜLLER, Ostfriesische Landschaft, über: https://www.ostfriesischelandschaft.de/fileadmin/user_upload/BIBLIOTHEK/BLO/Druckenmueller.pdf
  3. Konrad Küster (MGG2): Druckenmüller, Johann Dietrich, MGG 2001/2015; 2022 GbR MGG; über: https://www.mgg-online.com/article?id=mgg03869&v=1.1&rs=id-e0fb60b4-083c-8d67-f712-b030e9f0087f
  4. Konrad Küster (MGG2): Druckenmüller, Johann Jacob, MGG 2001/2015; 2022 GbR MGG; über: https://www.mgg-online.com/article?id=mgg03869&v=1.1&rs=id-4834e88a-50b4-5fc5-4685-dd0ea926d9a4
  5. Konrad Küster (MGG2): Druckenmüller, Johann Lorenz, MGG 2001/2015; 2022 GbR MGG; über: https://www.mgg-online.com/article?id=mgg03869&v=1.1&rs=id-759500f7-60d4-c68b-116d-83c61460ec8c
  6. Konrad Küster (MGG2): Druckenmüller, Christoph Wolfgang, MGG 2001/2015; 2022 GbR MGG; über: https://www.mgg-online.com/article?id=mgg03869&v=1.1&rs=id-ef9d116f-7e85-082d-5f14-b7ddc5106c16
  7. Guido Fischer: Diverse, Das Husumer Orgelbuch, Manuel Tomadin, Rondo Das Klassik- und Jazz-Magazin, 13. August 2016; über: https://www.rondomagazin.de/kritiken.php?kritiken_id=9678
Personendaten
NAME Druckenmüller, Christoph Wolfgang
KURZBESCHREIBUNG deutscher Organist und Komponist
GEBURTSDATUM 28. Dezember 1687 oder 29. Dezember 1687
GEBURTSORT Borstel
STERBEDATUM 10. Januar 1741 oder 11. Januar 1741
STERBEORT Verden an der Aller



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