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Cyriel van den Abeele (auch: Cyrille van den Abeele; * 14. Januar 1875 in Ursel; † 2. November 1946 in Gent) war ein belgischer Organist und Komponist. Er war bekannt für seine Improvisationskunst auf der Orgel.[1][2]


Leben


Cyriel van den Abeele erhielt seinen ersten Musikunterricht von seinem Vater, dem Organisten Hyppoliet van den Abeele.[2] Er besuchte das Gymnasium in Eeklo.[1] Ab 1883 studierte er am Konservatorium in Ghent Orgel bei Jozef Tilborghs (1830–1910) und dessen Assistenten Adolphe D’Hulst (1851–1916), theoretische Harmonielehre bei Paul Lebrun (1863–1920), praktische Harmonielehre und bezifferter Bass bei Frans Van Avermaete und Komposition bei Adolphe Samuel. 1885 erreichte er in diesen Fächern erste Preise. 1886 erreichte er auch einen ersten Preis für eine Fuge. 1887 examinierte er im Fach Orgel mit dem selten gewährten diplôme de capacité.[2]

1899 nahm er zusammen mit Ernest Brengier mit der Kantate Bruiloftsklokken („Hochzeitsglocken“) ohne Erfolg beim Prix de Rome teil. In Heyndrickx’ Studentenliederboek veröffentlichte er im selben Jahr die ersten Lieder.[3] 1901 wurde Cyriel Nachfolger von Désiré Van Reysschoot als Organist an der St. Sint-Niklaaskerk in Gent. Er war für seine Improvisationskunst sehr geschätzt, und die Sonntagsgottesdienste in Sint-Niklaas waren eine Attraktion für die Musikliebhaber Gents und seiner Umgebung.[1][2] 1902 wurde es in Gent als kleiner Skandal empfunden, dass der französischsprachige Direktor des Konservatoriums Emile Mathieu den französischsprachigen Organisten Léandre Vilain auf die vakante Orgelprofessur berief und nicht den in Gent sehr geschätzten Flamen van den Abeele. Diese Nichtberücksichtigung wurde auch in der lokalen Presse diskutiert. Unter anderem wurde sein katholischer Nationalismus als Grund für seine Zurücksetzung angeführt.[2] Um finanziell über die Runden zu kommen, eröffnete er gemeinsam mit seiner Frau ein Lebensmittelgeschäft und reiste als Handelsvertreter durch das Land. Er hatte aber immer noch private Musikschüler und erhielt schließlich eine Stelle als Musiklehrer an der Josephitenschule in Melle. Während dieser Zeit komponierte er nicht mehr. Lambrecht Lambrechts veröffentlichte im Jahr 1926 eine Biographie Cyriel van den Abeeles.[4] Hierin fordert er diesen auf, wieder zu komponieren und seine Improvisationskunst in einem Improvisationskursus weiterzugeben. Tatsächlich begann er in den 1920er Jahren, wieder zu komponieren. Kurz vor seinem Tod 1946 gab er noch einmal ein Improvisationskonzert für die Offiziere der Befreiungsarmee.


Werk


Cyriel van den Abeeles Schaffensjahre lagen zwischen 1895 und dem Jahr seiner Eheschließung 1904, und wieder ab den 20er Jahren. Er schrieb Klavier- und Kammermusik sowie einige Werke für Orchester. Seine Kirchenmusik – Kantaten, Motetten und Messen – wurden als Musikbeilagen in der Musikzeitschrift Musica sacra veröffentlicht. Für Orgel wurden ein Andante con espressione und ein Scherzando fantasia veröffentlicht. Der Stil seiner Kirchenmusik ist klassisch, der seiner Kammer- und Orchestermusik orientiert sich an Richard Wagner. Seine Familie übergab einen großen Teil seiner Kompositionen der Bibliothek des Konservatoriums in Antwerpen.[2]


Orchesterwerke



Chorwerke



Kammermusik



Werke für Tasteninstrumente



Werke für Gesang und Klavier



Sonstiges



Literatur



Einspielungen





Digitalisate


  1. Andante con espressione als Digitalisat beim IMSLP

Einzelnachweise


  1. G. van den Abeele: ABEELE, Cyriel van den (1875–1946). In: Nationaal Biografisch Woordenboek (Hrsg.): Koninklijke vlaamse Academiën van Belgieë. Band I. Brüssel 1964, S. 1 f. (niederländisch).
  2. Annelies Focquaert: Van den Abeele, Cyriel. Studiecentrum voor Vlaamse Muziek, abgerufen am 24. April 2017 (niederländisch).
  3. Karel Heyndrickx: Studentenliederboek. Brussel 1. Januar 1899, OCLC 67976903.
  4. Lambrecht Lambrechts,: Cyrille Van den Abeele. In: Muziek-Warande. Jahrgang 5, Nr. 8, 1. August 1926, S. 169174. (niederländisch).
  5. Cyriel van den Abeele: Largo. Abgerufen am 26. April 2017 (niederländisch).
  6. Symphonie. 1. Januar 2000, abgerufen am 24. April 2017 (niederländisch).
  7. Symphonie: en mi majeur. 1. Januar 2000, abgerufen am 24. April 2017 (französisch).
  8. Cyriel van den Abeele: Sinfonie. Andante molto tranquillo F-Dur. Abgerufen am 26. April 2017 (niederländisch).
  9. Cyriel van den Abeele: Mis voor gemengd koor en orkest. Abgerufen am 26. April 2017 (niederländisch).
  10. Cyriel van den Abeele: Regina coeli. Abgerufen am 26. April 2017 (niederländisch).
  11. Cyriel van den Abeele: Cantate Holstraat ( Feestzang ) voor koor en orkest. Partituur: 1; Tekst: 1; tenor: 1; klarinet: 3; alto: 1; trombone: 4. s.n., S.l. 1. Januar 2000, OCLC 915838150.
  12. Salve regina. 1. Januar 1927, abgerufen am 24. April 2017 (Latein).
  13. Cyriel van den Abeele: Verzuchting. Abgerufen am 26. April 2017 (niederländisch).
  14. Cyriel van den Abeele: Allegro con fuoco. Abgerufen am 25. April 2017 (niederländisch).
  15. Cyriel van den Abeele: Sonate für Klavier oder Harmonium. Abgerufen am 26. April 2017 (niederländisch).
  16. Cyriel van den Abeele: Adeste fideles. Abgerufen am 24. April 2017 (niederländisch).
  17. Cyriel van den Abeele: Gelukkige stonden. Abgerufen am 25. April 2017 (niederländisch).
  18. Cyriel van den Abeele: Kent gij uw Vlaanderland. Abgerufen am 25. April 2017 (niederländisch).
  19. Cyriel van den Abeele: Moederklacht. Abgerufen am 26. April 2017 (niederländisch).
  20. Moet ik U. Abgerufen am 24. April 2017 (niederländisch).
  21. Cyriel van den Abeele: O! Land.... Abgerufen am 26. April 2017 (niederländisch).
  22. Cyriel van den Abeele: Op 't Kerkhof. Abgerufen am 26. April 2017 (niederländisch).
  23. Cyriel van den Abeele: Rookerslied. Abgerufen am 26. April 2017 (niederländisch).
  24. Cyriel van den Abeele, Emiel Kersters: Waai nu zoetjes. Abgerufen am 25. April 2017 (niederländisch).
  25. Lambrecht Lambrechts: Cyrille van den Abeele. In: Muziekwarande : tijdschrift voor muziekminnende Vlamingen. Band 5, Nr. 8. Brüssel 1926, S. 169- 174.
  26. Jan Van Mol: Cyriel Van den Abeele (1875–1946) en het orgel van de Sint-Niklaaskerk in Gent. In: Orgelkunst. Band 27, 1. Januar 2004, OCLC 915902928, S. 99.
  27. muziekcentrum.be | Frank Heye, Josse Boutmy, Louis Claude d'Aquin, André Raison, Jean-Baptiste Loeillet de Gand, Dietrich Buxtehude, Justin Heinrich Knecht, Johann Pachelbel, Cyriel Van den Abeele, Peter Cornet, Georg Muffat, Antonio Valente, Girolamo Frescobaldi, Hugo Distler: Laarnse orgelpracht. Kunstenpunt – Een fusie van Muziekcentrum Vlaanderen,, abgerufen am 24. April 2017 (niederländisch).
Personendaten
NAME Van den Abeele, Cyriel
ALTERNATIVNAMEN Van den Abeele, Cyrille
KURZBESCHREIBUNG belgischer Organist und Komponist
GEBURTSDATUM 14. Januar 1875
GEBURTSORT Ursel (Belgien)
STERBEDATUM 2. November 1946
STERBEORT Gent



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