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Dirk D’Ase (* 31. Oktober 1960 in Antwerpen) ist ein österreichischer Komponist.


Leben


D’Ase studierte Komposition an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien bei Friedrich Cerha und privat bei Luciano Berio und Krzysztof Penderecki.

Er unternahm Reisen durch den südlichen Teil Afrikas und schrieb eine Magisterarbeit über südostafrikanische traditionelle Musik. Seine Reisen und Forschungen in Afrika haben einen fundamentalen Einfluss auf sein kompositorisches Denken.

Zu den wichtigsten Werken zählen sieben Opern, vier Solokonzerte, eine Symphonie, Orchesterwerke sowie Orchesterlieder.

D’Ases Oper Azrael wurde 2012 bei Wien Modern gespielt. Die Oper L’intruse, komponiert im Auftrag der Vlaamse Opera, wurde 2011 zur 100-Jahrfeier der Nobelpreisverleihung an Maurice Maeterlinck in Gent, Antwerpen und Rotterdam uraufgeführt. 2010/11 spielte das Münchner Rundfunkorchester unter der Leitung von Ulf Schirmer Okavango Raincolors, das Radio-Symphonieorchester Wien Gegenwartsplitter und das Ensemble Kontrapunkte Silberfluss, Feuermond… als Auftragswerk des Wiener Musikvereins.

Nach D’Ases Portraitkonzert für die Bregenzer Festspiele wurde seine erste ORF-CD mit drei Instrumentalkonzerten mit Sylvain Cambreling, Klangforum Wien, Ulf Schirmer, Wiener Concert-Verein, Peter Burwik und dem ensemble XX. Jahrhundert mit Aufnahmen aus dem Wiener Musikverein und Konzerthaus im Radiokulturhaus präsentiert.

Im Auftrag des Wiener Mozartjahrs 2006 schrieb D’Ase seine sechste abendfüllende Oper Don Juan wird Sechzig auf ein Libretto von Robert Schindel.[1] Für die Saison 2003/04 wurde er vom Wiener Concert-Verein als Composer in Residence im Wiener Musikverein bestellt. In derselben Saison wurde die Oper Einstein in Amerika zur 125-Jahrfeier Albert Einsteins in Ulm aus der Taufe gehoben und das Cellokonzert bei den Bregenzer Festspielen aufgeführt, wofür ihm das Wiener Symphoniker Kompositionsstipendium verliehen wurde.                                                                

Aufträge erhielt D’Ase unter anderem vom Wiener Musikverein (Silberfluss, Feuermond / Klarinettenkonzert - Blue Note), Wiener Konzerthaus (Burning Day), Bregenzer Festspiele (Trio d’or), Carinthischer Sommer (Menschenkind), Klangforum Wien (Violinkonzert), Ulmer Theater (Oper Einstein in Amerika), Neue Oper Wien (Brecht Orchesterlieder / Oper Arrest), Wiener Concert-Verein (Feuerlicht…Nachtschatten / Cellokonzert), Hugo Wolfquartett (2. Streichquartett),  Arnold Schoenberg Chor Wien (Das wahre Sängerleben), Vienna Saxophonic Orchestra (In Search Of Lost), Ensemble XX. Jahrhundert (Painting Over Overpainting, Selber Spielen ist viel lustiger!) u.v.m.

D’Ase hat eine Professur für Komposition an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK), wo er von 2010 bis 2021 Abteilungsvorstand für Musikleitung und Komposition war. Seit 2020 ist er ständiges Mitglied des Interuniversitären Forschungsverbunds Elfriede Jelinek (Universität Wien und MUK) und seit 2016 ständiges Mitglied des Zentrums für Wissenschaft und Forschung (ehemaliges Institut für Wissenschaft und Forschung) an der MUK.


Stil


„Dirk D’Ase setzt sich in seiner Musik zentral mit den besonderen Eigenschaften und Klangfarben der Instrumente und der menschlichen Stimme auseinander. Er entwickelt geschmeidige charakterisierende Gesangs- und Instrumentallinien, die freitonal große Intervallsprünge mit Tonrepetitionen sinnfällig und eingängig verbinden. Sein Grundton sind Sekundenklänge, in vielen Schattierungen von beißender Schärfe bis zum irrlichternden Klangteppich, oft übereinander geschichtet oder in flüchtige Instrumentalgesten aufgelöst.“[2]

D’Ase hat sich eine eigene rhythmische Technik erworben, die zu einem Merkmal seiner Kompositionen geworden ist und auf dem Grundprinzip afrikanischer traditioneller Musik basiert: das Interlocking System. Dafür holte er sich Anregungen bei Feldforschungen auf ausgedehnten Afrikareisen: Konzerte mit schwarzafrikanischen Musikern, ob bei traditioneller oder Township Music boten D’Ase Anschauungsunterricht spontan-unmittelbaren, begeistert-begeisternden Musizierens. Technisch gesehen waren es vor allem die verschraubten Strukturen sogenannter inhärenter Pattern, die er in seine Kompositionen einfließen hat lassen: komplexe Rhythmen, die als solche nicht gespielte, aber wahrnehmbare virtuelle Linien hörbar werden lassen. Jedes Instrument spielt ein individuelles rhythmisches Muster, im Zusammenspiel aller Instrumente werden die Rhythmen verwoben und ergeben einen eigenen, neuen Rhythmus. Diese Technik verwendet D’Ase auch in der Klanggestaltung, indem individuelle Melodien zu einer neuen virtuellen Klanglichkeit zusammenwachsen. Er arbeitet häufig mit kleinen Notenwerten, aber setzt dies in Kontrast zu langsamen Kantilenen: „Geschwindigkeit“ und „Dichte“ könnten als Leitwörter über D’Ases Musikschaffen stehen. „Alles, was ich mache, suche ich im und aus dem Leben“, formuliert Dirk D’Ase eine Art künstlerisches Credo, das nicht nur in den vitalen Zügen seiner Instrumentalmusik verwirklicht scheint, sondern auch in den menschlich-zwischenmenschlichen Konflikten, mit denen D’Ase, ständig dem Dramatischen nachspürend, sich auseinandergesetzt hat: Die Welt, das Leben, die Menschen – alles basiert für ihn auf Emotionen und Reaktionen, die zu bändigen sind oder auch nicht, denen man sich jedenfalls stellen muss.


Opern



Composer in Residence / Komponistenportraits



CD Erscheinungen



Einzelnachweise


  1. Wiener Zeitung: "Neuland" für Mozart. 16. Oktober 2004, abgerufen am 12. Oktober 2022.
  2. Die Deutsche Bühne, 2001


Personendaten
NAME D’Ase, Dirk
ALTERNATIVNAMEN D'Haese, Dirk (Geburtsname)
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Komponist flämischer Herkunft
GEBURTSDATUM 31. Oktober 1960
GEBURTSORT Antwerpen



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