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Elisabetta de Gambarini, auch Elizabeth Gambarini, Elisabetta Gambarini und Elisabetta Gamberini (* 7. September 1730 in Marylebone, Middlesex; † 9. Februar 1765 in Westminster, London), war eine englische Komponistin, Mezzosopranistin, Organistin, Cembalistin, Pianistin, Dirigentin und Malerin. Gambarinis Musik wird dem Spätbarock und der Klassik zugeordnet. Sie erlangte Berühmtheit als Musikerin, da sie sowohl für eine Vielzahl an Instrumenten komponierte als auch spielte und sang.[1] Gambarini war die erste Komponistin im Königreich Großbritannien, die eine Sammlung von Werken für Tasteninstrumente veröffentlichte.

Elisabetta de Gambarini, 1748
Elisabetta de Gambarini, 1748

Leben


Elisabetta de Gambarini war das dritte von vier Kindern von Charles Gambarini († 1754), einem italienischen Adeligen aus Lucca, der Berater des Landgrafen von Kassel war. Ihre Mutter Joanna (Giovanna Paula) Stradiotti († 1774) stammte aus Dalmatien.[2] Ihre Geschwister starben noch im Kindesalter.[2]

Am 20. März 1764 heiratete Elisabetta in der Kirche St Martin-in-the-Fields Etienne Chazal, über den nichts weiter bekannt ist.[2] Sie gab im März ein Konzert unter ihrem neuen Namen Chazal und verstarb ein Jahr später in ihrem Haus in Castle Court, Strand.[2] Sie wurde am 14. Februar in der Kirche St James’s in Westminster begraben.[2]

Laut Nachlass ihrer Mutter hatte sie eine Tochter namens Giovanna Georgiana Chazal, über die ebenfalls nichts bekannt ist.[2] Es ist möglich, aber nicht gesichert, dass Gambarini während oder nach der Geburt verstarb.[3]


Musikalisches Schaffen


Über ihre musikalische Ausbildung ist wenig bekannt, möglicherweise war sie eine Schülerin von Francesco Geminiani.[1] Im 18. Jahrhundert nahmen in Großbritannien vermehrt Frauen am Musikleben teil.[4] Gambarini begann ihre Karriere als Sängerin in Georg Friedrich Händels Occasional Oratorio (1746–1747).[2]

Sie sang 1747 die Israelitin in der Uraufführung von Judas Maccabaeusa[5] und trat 1747 in Joseph and his Brethren (deutsch: Joseph und seine Brüder) auf. Ihr Name ist ebenfalls auf der Partitur von Händels Samson und Messiah verzeichnet, die Daten der Aufführungen sind unbekannt.

1748 gab sie ein eigenes Benefizkonzert und sang und spielte eigene Kompositionen auf der Orgel.[2] Zudem gab sie ihre zwei ersten Musikbände heraus. Sie war die erste britische Komponistin, die eine Sammlung von Werken für Tasteninstrumente herausgab. 1748 wurde als ihr Opus 1 The Six Sets of Lessons for the Harpsichord („Sechs Etüdensammlungen für Cembalo“) veröffentlicht, das sie der Viscountess Howe von Irland widmete.

Ihre Musik wurde von vielen wahrgenommen, darunter berühmten Musikern wie Georg Friedrich Händel und Francesco Geminiani. Ebenfalls 1748 veröffentlichte sie Lessons for the Harpsichord Intermix’d with Italian and English Songs („Etüden für Cembalo kombiniert mit italienischen und englischen Liedern“), gewidmet dem Prinzen von Wales.[6] 1750 folgte die Veröffentlichung von XII English & Italian Songs, for a German flute and Thorough Bass… Opera III („Zwölf englische und italienische Lieder für Traversflöte und Generalbass“), hauptsächlich komponiert für Holzblasinstrumente und dem Herzog von Marlborough gewidmet.[6]

Während ihrer gesamten Karriere trat Gamberini am Haymarket Theatre und der großen Konzerthalle in der Dean Street im Londoner Stadtteil Soho auf. Später gab sie verschiedene Benefizkonzerte, in denen sie als Sängerin, Cembalistin, Organistin und mit eigenen Kompositionen auftrat. Während eines ihrer Benefizkonzerte führte sie Francescos Geminianis The Inchanted Forest auf, weshalb sie von manchen für eine seiner Schülerinnen gehalten wird.[7]


Kompositionen



Aufnahmen



Literatur





Einzelnachweise


  1. Penelope Mathiesen: Elisabetta de Gambarini. The Vocal Option. In: Continuo. The Magazine of Old Music. Nr. 16, 1992.
  2. Anthony F. Noble: Elizabeth Gambarini. In: The Oxford Dictionary of National Biography. Oxford University Press, 2004, abgerufen am 5. Mai 2016 (doi:10.1093/ref:odnb/61865).
  3. Nina Rattner Gelbart: The King's Midwife A History of Madame du Coudray. University of California Press, Berkley/Los Angeles 1998.
  4. Carol Neuls-Bates: Women in Music. An Anthology of Source Readings from the Middle Ages to the Present. Northeastern University Press, Ann Arbor, Michigan 1996, S. 192.
  5. Lady Violinists. In: The Musical Times. Nr. 47, 1906, S. 664.
  6. Penelope Mathiesen: Elisabetta De Gambarini. The Vocal Option. In: Continuo. The Magazine of Old Music. Nr. 16/2, 1992, S. 2–5.
  7. Rudolph Rasch: The Thirty-Three Works of Francesco Geminiani, Work Twenty, The Inchanted Forest (1754/1761). In: My Work on the Internet. Nr. 8, April 2016, S. 30–32.
  8. Harbach Barbara: Six Sonatas for Harpsichord or Piano By Elisabetta de Gambarini. In: vivacepress. Barbara Harbach.
Personendaten
NAME De Gambarini, Elisabetta
KURZBESCHREIBUNG englische Komponistin, Mezzosopranistin, Organistin, Cembalistin, Pianistin, Dirigentin und Malerin
GEBURTSDATUM 7. September 1730
GEBURTSORT Marylebone, Middlesex
STERBEDATUM 9. Februar 1765
STERBEORT Westminster, London

На других языках


- [de] Elisabetta de Gambarini

[en] Elisabetta de Gambarini

Elisabetta de Gambarini (7 September 1730 – 9 February 1765) was an English composer, mezzo-soprano, organist, harpsichordist, pianist, orchestral conductor and painter of the 18th century. Elisabetta's music is considered late Baroque and Classical music. She achieved distinction as an all-around musician, performing on, and composing for a variety of instruments as well as voice.[1] Her compositions were known to reflect that of vocal work instead of instrumental patterns. She was the first female composer in Britain to publish a collection of keyboard music.

[es] Elisabetta de Gambarini

Elisabetta de Gambarini (St Marylebone, 7 de septiembre de 1730-Londres, 9 de febrero de 1765) fue una compositora, mezzosoprano, organista, clavecinista, pianista, directora de orquesta y pintora inglesa del siglo XVIII. Su obra se considera música clásica y barroca tardía. Logró ser conocida como artista musical completa, actuando y componiendo para una variedad de instrumentos y voz.[1] Sus composiciones reflejaban el trabajo vocal en lugar de patrones instrumentales. Fue la primera compositora de Gran Bretaña que publicó una colección de música para teclados.

[ru] Гамбарини, Элизабетта де

Элизабетта де Гамбарини, в замужестве Шазаль (англ. Elisabetta de Gambarini; 7 сентября 1731, Лондон — 9 февраля 1765, там же) — английская певица (сопрано), органистка, клавесинистка, дирижёр и композитор итальянского происхождения.



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