Emily Jordan Bear (* 30. August 2001 in Rockford, Illinois) ist eine US-amerikanische Komponistin, Pianistin, Songwriterin, Sängerin und Preisträgerin der Grammy Awards 2022. Sie und Abigail Barlow gewannen die Auszeichnung in der Kategorie Grammy Award for Best Musical Theater Album für The Unofficial Bridgerton Musical. Bear gewann im Juli 2022 einen Emmy Award für ihre Musik zu einer Filmdokumentation.
Emily Bear bei Night of the Proms (2017)2012: Emily Bear (10) mit Mentor Quincy Jones bei den Aufnahmen zum Album Diversity
Leben und Wirken
Familie und Ausbildung
Emily Bear ist die Tochter von Brian und Andrea Bear und das Jüngste von drei Geschwistern.[1][2] Ihre Großmutter erkannte ihr Talent, als sie zwei Jahre alt war.[3] Emily Bear erhielt mit vier Jahren ersten Klavierunterricht am Music Institute of Chicago. Bereits mit drei Jahren hatte sie angefangen zu komponieren. Für ihr Stück Northern Lights gewann sie mit 7 Jahren den ASCAP Foundation Morton Gould Young Composer Award.[4] Sie erhielt klassischen Klavierunterricht bei Mary Sauer, einer ehemaligen Pianistin des Chicago Symphony Orchestra,[5] bei Yoheved „Veda“ Kaplinsky (Juilliard School of Music) und wurde in Jazz-Klavier von Frank Kimbrough und in Film-Komposition von Ron Sadoff (New York University) unterrichtet. So saß sie schon im Alter von acht Jahren neben Musikern wie Jon Batiste und war mit 12 Jahren im Jahr 2013 die jüngste Teilnehmerin in der Geschichte des ASCAP Film Scoring Workshops. Unterricht in Musiktheorie nahm sie bei Marshall Griffith und später bei Andrew Focks (Cleveland Institute of Music).[4][6][7]
Bear besuchte bis Mai 2017 die High School, die sie nach zwei Jahren mit Summa cum laude abschloss.[8][9] Sie lebt seit 2018 in Los Angeles, studiert aber auch am Berklee College of Music in Boston.[10][11]
Karriere
Im Alter von fünf Jahren trat sie erstmals öffentlich auf, als Wunderkind konzertierte sie seit 2007 sechs Mal in der Ellen DeGeneres Show auf.[12] 2008 spielte sie im Weißen Haus für Präsident George W. Bush.[13] Im Alter von acht Jahren zählte ihr Gesamtwerk bereits 350 Werke, die besten wurden bei Hal Leonard in bisher fünf Songbüchern publiziert. Bis zu ihrem fünfzehnten Lebensjahr trat sie als Pianistin auch mit klassischen Programmen auf, darunter das 23. Klavierkonzert A-Dur von Mozart,[14] das Klavierkonzert a-moll op. 64 von Robert Schumann,[15] das Klavierkonzert a-moll op. 16 von Edvard Grieg[16] und George GershwisRhapsody in Blue.[17]
Bear konzertierte mehrfach in der Carnegie Hall,[18] der Hollywood Bowl und war 2011 Teil eines Quincy Jones Konzertes. Die folgenden Auftritte waren jeweils Bestandteil von großen Disney Musical Shows.[19][20][21] Außerdem trat sie beim Montreux Jazz Festival (2011 bis 2013) und bei den Jazzopen Stuttgart 2015 als Artist in Residence auf.
Ihr Studioalbum Diversity wurde 2013 von ihrem Mentor Quincy Jones produziert,[22] der sie Ende 2011 mit seinem Management für das Album Diversity unter Vertrag nahm.[23] Jones widmete sie die zusammen mit ihrem Jazz-Trio aufgenommene und bei ihrem eigenen Label erschienene EP Into the Blue (2017). Beide Veröffentlichungen erreichten Top 10 Platzierungen in den Billboard Jazz Charts.
Ende 2017 trat sie bei Night of the Proms als Klassik-Headliner neben Peter Cetera, Roger Hodgson, Melanie C, Culcha Candela und John Miles[24][25] in Deutschland, Luxemburg, Belgien und in den Niederlanden sowie außerdem neben Joss Stone auf.[26]
Nach ihrem Umzug nach Los Angeles weitete sie ihre musikalische Arbeit auf den Bereich der Pop-Musik aus und es entstand ihre von Toby Gad produzierte Debüt-EP Emotions (2019).[27][28] Gleichzeitig begann ihre professionelle Arbeit im Bereich der Filmmusik und sie erhielt mit 16 Jahren einen Vertrag von einer weltweit bekannten Agentur.[29] Für den 2019 erschienenen Film Nancy Drew and the Hidden Staircase (Warner Bros. Entertainment) schrieb sie den Titelsong und einen Song für den Abspann und wirkte für diese als Sängerin.
2021 war sie Teil des Projektes „Artists for Nature“ der Non-Profit-Organisation Conservation International. Sie schrieb den Song Fleeting Forever zu einem Video des Fotografen Roger Fishman.[30] Zudem komponierte sie Musik zu einem Clip für Manchester City und der Premier League zum Saisonabschluss und füfnten Titelgewinn.[31] Im selben Jahr erhielt sie große Aufmerksamkeit mit einem Bridgerton-Musical-Projekt nach einer Idee und in Zusammenarbeit mit der Sängerin Abigail Barlow.[32] Das Projekt mündete vorläufig mit Zustimmung des Rechteinhabers Netflix in einem inoffiziellen Konzeptalbum und erschien im September 2021.[33][34] Das Album erreichte #1 in den US iTunes Pop Charts und weltweit #10 aller Alben auf iTunes.[35] Aufgrund des Erfolges des Projekte waren Abigail Barlow und Bear gemeinsam mit Darren Criss mit einem Song Teil der Jubiläumsfeier zum 50. Geburtstag des Kennedy Center und traten u.a. vor der First Lady Jill Biden auf.[36][37] Für ihr Album wurden Bear und Barlow für die Grammy Awards 2022 nominiert.[38][39][40]
Zum 50. Jubiläum des Walt Disney World Resort (2021) orchestrierte sie im Auftrag von Disney einen Song der Musikerin und Musikproduzentin Alana da Fonseca als neue Hymne/Themensong Magic Is Calling, die in allen Themenparks des Resorts in Orlando erklingen soll.[41]
Ein eigener Song „Every wish deserves a dream“wird im japanischen Disney Sea Park ab November 2022 als Hymne/Themensong verwendet, gesungen von der japanischen Sängerin Misia (Sängerin) Bear schrieb den Song gemeinsam mit Toby Gad, Lindy Robbins und Ruth-Anne Cunningham (Künstlername RuthAnne).[42][43]
Auch war sie als Pianistin Teil der von Inon Zur komponierten Musik zum vierten Teil der Computerspielreihe Syberia von Benoît Sokal und Syberia – The World Before.[44][45]
Anfang 2022 trat sie nach 2019 wieder mit dem von Stefan Willich geleiteten World Doctors Orchestra auf. Die Konzerte in Tel Aviv und Jerusalem im Jahr 2019 sammelten Geld für Save a Child‘s Heart und die Konzerte 2022 für Musikprogramme im vom Hurrikan Irma schwer getroffenen Anguilla.[46][47]
Am 14. April 2022 waren beide Gast in der Today-Show[48] und sangen Burn for You.[49] Die Weltpremiere des gesamten Albums mit Orchester fand am 26. Juli 2022 im ausverkauften Kennedy Center statt. Barlow und Bear führten die Songs gemeinsam mit dem National Symphony Orchestra unter der Leitung von Steven Reineke und zahlreichen renommierten Gastsänger auf.[50] Dabei dirigierte Bear die Ouvertüre selber.[51][52]
Für den 20. September 2022 war ein weiteres Konzert mit dem BBC Concert Orchestra in London in der Royal Albert Hall geplant.[53] Ende Juli 2022 verklagte Netflix Bear und Barlow vor einem US-Bundesgericht wegen Urheberrechtsverletzung und behauptete, sie hätten Einwände gegen die Live-Konzerte erhoben.[54][55] Im Zuge dieser Klage sagten Barlow und Bear das Konzert am 10. August ab.[56]
Am 23. September 2022 zog Netflix die Klage zurück. Sie kann auch nicht wieder erhoben werden. Über Einzelheiten und Absprachen ist bis jetzt nichts bekannt.[57]
Am 4. Juli 2022 war Bear ein Teil von „A Capitol Fourth“, des jährlichen von Public Broadcasting Service, National Public Radio und American Forces Network übertragenen Konzertes am Unabhängigkeitstag aus Washington sein.[58] Sie spielte die Vladimir-Horowitz-Transkription für Klavier von Stars and Stripes Forever.[59]
Ihre Filmmusik zu Life Centered: The Helen Jean Taylor Story wurde am 23. Juli 2022 mit einem regionalen Emmy Award im Bereich Los Angeles ausgezeichnet.[60][61][62]
Auszeichnungen (Auswahl)
2008: ASCAP Morton Gould Young Composer Award (für Northern Lights)[63]
2008: RAMI (Rockford Area Music Industry Award) Outstanding Achievement Award
2015: ASCAP Morton Gould Young Composer Award (für Les Voyages)[64][65]
2016: ASCAP Herb Alpert Young Jazz Composer Award (für den Song The Old Office)[66][67]
2017: ASCAP Herb Alpert Young Jazz Composer Award[68][69] (für den Song „Je ne sais pas“)[70]
2017: RAMI Composer of the Year für den Song Into the Blue[71][72]
2018: Order of Lincoln (höchste zivile Auszeichnung des Staates Illinois)[73][74]
2018: Abe Olman Scholarship (Songwriters Hall of Fame)[75]
More Than Just a Girl,[80]Daylight (Nancy Drew and the Hidden Staircase, 2019)
Live Score für Klavier/Orchester zum 1938 Disney Cartoon Merbabies (2019)[81]
Score zur vierten Episode The Commenter und zur fünften Episode Butt Plug der Serie The Premise (2021)[82]
Score zu Life Centered: The Helen Jean Taylor Story, Artbound, Staffel 12, Episode 2, KCET (Produzent und Regisseur Don Hahn)[83][84] (Emmy Award LA Region 2022)
Maggie Hradecky:Rockford’s Emily Bear to release jazz album ‘Into the Blue’. In: Rockford Register Star. (rrstar.com[abgerufen am 21.März 2017]).
Chuck Sweeny:Chuck Sweeny: At 16, Rockford’s Emily Bear is a piano-playing superstar. In: Rockford Register Star. (rrstar.com[abgerufen am 24.November 2017]).
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