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Erich Robert Sorge (* 6. Juni 1933 in Petersdorf bei Jägerndorf, Tschechoslowakei; † 18. April 2002 in Steinfurt) war ein deutscher Kirchenmusiker und Komponist.

Erich Robert Sorge (1992)
Erich Robert Sorge (1992)

Leben


Nach Flucht und Vertreibung wuchs er in Ottobeuren auf und erhielt Klavier-Unterricht bei Mathilde Rüdinger. Ein Stipendium ermöglichte ihm die Ausbildung zum Pianisten und Kapellmeister am Leopold-Mozart-Konservatorium (heute Leopold-Mozart-Zentrum) in Augsburg. An der Hochschule für Musik in Köln studierte er anschließend Orgel und Komposition bei Frank Martin, Hermann Schroeder und Josef Zimmermann, 1962 schloss er in beiden Fächern mit der Meisterklasse ab.

Als Kantor und Chorleiter wirkte er in St. Marien in Köln-Kalk und in St. Suitbertus in Remscheid, bevor man ihn 1963 als Dozent für Komposition und Kontrapunkt an die Kirchenmusikschule Münster berief. Als diese 1974 geschlossen wurde, wechselte er in den Schuldienst an das Bischöfliche Gymnasium Collegium Johanneum auf Schloss Loburg und später an die Bischöfliche Canisiusschule in Ahaus. Rufe an die Universitäten München und Regensburg lehnte er aus familiären Gründen ab. Zusammen mit Heinrich Fischer gründete er 1979 den Laerer Madrigalchor, mit dem er anspruchsvolle Werke erarbeitete und in den „Laerer Pfingstkonzerten“ aufführte. 1980 wurde er mit dem Kulturpreis für Musik der Sudetendeutschen Landsmannschaft ausgezeichnet.

Sein Œuvre umfasst ca. 80 Kompositionen, bis 1970 wurden viele seiner Werke durch den WDR uraufgeführt und gesendet, für den Deutschlandfunk hat er bei Live-Sendungen als Organist mitgewirkt. Sein musikalischer Nachlass wird durch das Sudetendeutsche Musikinstitut (Bezirk Oberpfalz) verwaltet. Eine Biographie mit Werkverzeichnis findet sich im Lexikon zur deutschen Musikkultur Böhmen, Mähren, Sudetenschlesien, der Hochseekuh-Verlag aus Wien veröffentlicht seit 2012 seine Werke, die bisher noch nicht im Druck erschienen sind, die Facebook-Seite des Verlages zeigt Beispiele seiner bildnerischen Arbeiten, Beispiele seiner Kompositionen sind auf Youtube zu finden.


Das musikalische Werk


Sorge steht als Komponist in der Tradition seiner Lehrer Heinrich Lemacher und Hermann Schroeder, die zusammen mit dem Kölner Domorganisten Josef Zimmermann zu seinen besonderen Förderern gehörten. Seine erste öffentlich aufgeführte Komposition lässt sich 1954 nachweisen, in den nächsten sechs Jahren sind es 19 Werke. Von 1960 bis 1970 sind es 33 Kompositionen – von 1970 bis 1981 gibt es außer ein paar Chorsätzen nichts. Von 1981 bis zum Jahr 1990 entstehen noch einmal etwa 20 Werke und Bearbeitungen.

Werke für Orgel

In den Kritiken wurden seine Werke z. B. als „neue geistliche Musik, die wirklich neue Wege aufzeigt“ bezeichnet (Mittelbayrischen Zeitung im Feuilleton, 2. Oktober 1968). Die Uraufführung des 'Concertinos für Orgel, zwei Schlagzeuger und vier Blechbläser' löste 1968 in Regensburg anlässlich der 100-Jahr-Feier des Allgemeinen Cäcilienverbandes (ACV) einen Skandal aus. Während die Presse das Werk sehr positiv beurteilte, sah sich Sorge massiver Kritik durch den Ehrenpräses und den Präses des Allgemeinen Cäcilienverbandes ausgesetzt, der Prälat Johannes Overath (1913–2002, Peritus des II. Vatikanischen Konzils, Mitglied des Rundfunkrates des WDR) und Pater Wilhelm Lueger (1911–1971, Professor für Liturgie und Gregorianik an der Kirchenmusikhochschule in Köln) verurteilten das Werk als unkirchlich und jazzoid. Nach dem einzigen diesem Skandal folgenden Auftrag ('Exaudi' – Invention über ein Tetracord, 1970) endeten die Kompositionsaufträge des WDR und es wurden nur noch wenige Aufnahmen mehr gesendet. Der größte Teil dieser Aufnahmen sind in den Archiven des WDR nicht mehr auffindbar, können aber gleichwohl mit privaten Mitschnitten der jeweiligen Sendung belegt werden.

Werke für Klavier

Werke für Chor a cappella oder mit Begleitung (Auswahl)

Sonstige Geistliche Werke

Lieder

Sonstige Werke und Bearbeitungen


Tondokumente und Kompositionsbeispiele


Im April 1984 stellte sich Erich Robert Sorge im Rahmen der Sudetendeutschen Musiktage in einem Selbstporträt vor; im Rahmen dieser Veranstaltungen wurden zwei Werke uraufgeführt bzw. Tondokumente mit Beispielen abgespielt. Bei den auf Wikipedia vorliegenden Dateien handelt es sich um den privaten Mitschnitt dieser Veranstaltung. Die Musikbeispiele geben einen Eindruck von Sorge's Kompositionen, sein Vortrag ist ein (wenngleich auch subjektiv gefärbtes) Zeitdokument.

FileInhalt
Teil 1/8
Einführung in den Vortrag
Teil 2/8
1. Uraufführung der 'Zwitschermusik (1984)'
Teil 3/8
2. Kindheit & Vertreibung
Teil 4/8
3. Ausbildung
Teil 5/8
4. Uraufführung der 'Sonatine für 3 Violinen (1961)'
Teil 6/8
5. Köln, Remscheid, Münster
Teil 7/8
6. Wiedergabe einer Tonbandaufnahme von 'Veni Creator Spiritus (1962)'
Teil 8/8
7. Im Schuldienst
1. Beispiel
Musik: Concertino 'Te Deum Laudamus (1968)', Mitschnitt der Aufführung vom 28. September 1987
2. Beispiel
Musik: 'Exaudi (1970)'
3. Beispiel
Musik: 'Bartholomäusmarsch (1985)'

Das bildnerische Werk


Seit den späten fünfziger Jahren arbeitet Sorge auch grafisch/bildnerisch. In den meist abstrakten Arbeiten gestaltet er die Fläche (bzw. den Raum), die er wie bei einer musikalischen Komposition mit Formen und Farben in Beziehung zueinander setzt. Das Œuvre lässt sich sowohl zeitlich als auch in Hinblick auf die verwendeten Materialien gruppieren, im Wesentlichen handelt es sich um:

Während die Holzbilder als Dauerausstellung in den Räumen des Sudetendeutschen Musikinstituts zu sehen sind, befinden sich die anderen Bilder in Familienbesitz, der Hochseekuh-Verlag dokumentiert die Arbeiten und ihren Verbleib.


Tonträger




Personendaten
NAME Sorge, Erich Robert
KURZBESCHREIBUNG deutscher Kirchenmusiker und Komponist
GEBURTSDATUM 6. Juni 1933
GEBURTSORT Petersdorf bei Jägerndorf, Tschechoslowakei
STERBEDATUM 18. April 2002
STERBEORT Steinfurt



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