Felix Woyrsch (* 8. Oktober 1860 in Troppau/Schlesien (heute Opava); † 20. März 1944 in Hamburg-Altona) war Komponist, Organist, Chorleiter und städtischer Musikdirektor in Altona.
Felix Woyrsch, Zeichnung von Johann Valett, Hamburg um 1930Das Grab von Felix Woyrsch und seiner Ehefrau Mathilde im Familiengrab auf dem Friedhof Bernadottestraße in Hamburg
Leben
Felix Woyrsch wuchs in Dresden und später in Altona heran. Seine Verhältnisse gestatteten ihm nicht den Besuch einer Musikhochschule und so bildete sich Woyrsch im Wesentlichen autodidaktisch heran. Seine Wirkungsstätte fand er in Altona. Er wurde 1887 Leiter der Altonaer
Liedertafel und 1893 Leiter des Altonaer Kirchenchores und übernahm 1895 die Leitung der Altonaer Singakademie, wurde Organist an der Friedenskirche und dann an der Johanniskirche.
1903 schuf er die städtischen Symphonie- und Volkskonzerte, mit denen sich der Titel des Städtischen Musikdirektors verband. Bereits 1901 war er zum Professor ernannt worden, 1917 wurde er Mitglied der Preußischen Akademie der Künste in Berlin. Neben vielen anderen Ehrungen und Preisen erhielt er 1937 den Beethovenpreis dieser Akademie. Bis 1931 war er „Orchester- und Chordirigent, dann Professor und Städtischer Musikdirektor i.R.“.[1] Seine Musik wurde bis 1933 zahlreich in Deutschland aufgeführt. Besonders seine oratorischen Werke fanden dabei größte Beachtung und Anerkennung. Aufführungen in den USA, England, Niederlande und Russland sind nachgewiesen. Obwohl Woyrsch 1933 zwangspensioniert wurde, erklangen in den Folgejahren außerhalb Altonas noch die 5. Sinfonie am 9. Oktober 1935 im Rundfunk (Reichssender Hamburg, zusammen mit Das Deutsche Sanctus und den drei Böcklin-Fantasien) Variationen über ein eigenes Thema in Dortmund 1938, 4. Sinfonie in Schwerin 1940, Thema und Variationen in Oberhausen 1941. Die Skaldische Rhapsodie op. 50, mit den drei Sätzen Heldensage – Totenklage – Heimfahrt kam am 2. April 1903 in Altona zur Uraufführung. Das Werk steht in keiner ideologischen Verbindung zur späteren Zeit, sondern knüpft an das allgemeine Zeitinteresse im beginnenden 20. Jahrhundert für die nordische Mythologie an.
Würdigung
Obwohl Woyrsch seine Zeitgenossen Igor Strawinsky, Arnold Schönberg und Paul Hindemith durchaus schätzte, fühlte er sich als Komponist weniger der musikalischen Innovation verpflichtet, sondern widmete sich mehr der Entwicklung eines persönlichen Stils in der klassisch-romantischen Tradition. Nach seinem Tod geriet er daher schnell in Vergessenheit.
Die Pfohl-Woyrsch-Gesellschaft e.V. Hamburg, gegründet 1993, hat es sich zum Ziel gesetzt, das musikalische Erbe Felix Woyrschs zu bewahren und einer größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.[2]
1950 beschloss der Hamburger Senat die Benennung des Woyrschwegs im Stadtteil Bahrenfeld.[3]
Werkverzeichnis
op. 1 Drei Notturnos für Klavier
op. 2 Vier Lieder für eine Singstimme mit Klavier und Violine (bzw. Violoncello) (u.a. Heine)
op. 3 Drei Lieder für Bariton mit Klavier
op. 4 Schnitter Tod Altdeutsches Erntelied für Männerchor
op. 5 Serenade für Tenor
op. 6 Drei persische Lieder für Bariton mit Klavier
op. 7 Zwei Lieder für gemischten Chor
op. 8 Zwei Walzer für Klavier
op. 9 „Wollt er nur fragen“ (Burns) Lied für Sopran mit kleinem Orchester
op. 10 Vier Lieder für gemischten Chor
op. 11 Drei Lieder für Männerchor
op. 12 Edward-Ballade „Dein Schwert, wie ist’s von Blut so rot“ Altschottische Ballade (aus Percys Reliques of Ancient English Poetry, übersetzt von Herder) für Bariton mit Orchester
op. 13 Walzer (Es-dur) für Klavier zu vier Händen
op. 14 Spanisches Liederbuch für eine Singstimme mit Klavier
op. 15 Drei Lieder für Sopran mit Klavier
op. 16 Zehn Rattenfängerlieder für Bariton mit Klavier (Wolff)
op. 17 Thema mit Variationen für Klavier
op. 18 Die Geburt Jesu Eine Weihnachtskantate nach Worten der Heiligen Schrift für Soli, Chor und Orchester
op. 19 Vier Lieder für Männerchor
op. 20 Der Pfarrer von Meudon. Komische Oper in einem Aufzuge (Hamburg 1886)
op. 21 Trauungs-Motette „Wo du hingehst“, für gemischten Chor
op. 22 Albumblatt für Violine und Klavier
op. 23 Vier Impromptus für Klavier
op. 24 Drei Lieder für Männerchor
op. 25 Vier Lieder für gemischten Chor
op. 26 Lieder mit Klavier
op. 27 Der Weiberkrieg. Volksoper in 3 Akten (Hamburg 1890)
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