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Francesco Bartolomeo Conti (* 20. Januar 1682 in Florenz;[1][2][3] † 20. Juli 1732 in Wien[4]) war ein italienischer Theorbenspieler und Komponist des Spätbarock.


Leben


Bereits in den Jahren 1699 bis 1701 war Conti, der in Diensten Kardinals Francesco Maria de’ Medici stand, über seine Heimatstadt hinaus bekannt, unter anderem in Mailand und Florenz. Der so erlangte Ruf ermöglichte es ihm wahrscheinlich ab 1701, zur Zeit Kaiser Leopolds I., in der Wiener Hofmusikkapelle eine Anstellung als Hilfstheorbist zu erhalten. 1705 verließ er Wien und reiste mit Giovanni Bononcini nach Berlin und London, wo dieser Aufführungen seiner Opern leitete. Conti konnte so Erfahrungen im Opernbetrieb sammeln, die ihm später dienlich waren. Wieder in Wien, wurde Conti 1708 erster Theorbist der Hofkapelle, 1711 wurde er zum Vize-Kapellmeister und 1713 als Nachfolger von Johann Joseph Fux zum Hofkomponisten ernannt. 1726 wurde er in die angesehene Accademia Filarmonica von Bologna aufgenommen. Johann Joachim Quantz äußerte sich über Conti: „Ein erfindungsreicher und feuriger, obgleich manchmal etwas bizarrer Komponist“. Sein Sohn Ignazio Maria Conti (1706[5]–1759) war Theorbist mit dem Titel eines Hofscholaren in der Wiener Hofkapelle.

Conti war dreimal verheiratet, alle drei Frauen waren Sängerinnen: 1705 heiratete er Teresia Kugler (1682–1711), die Tochter der einst berühmten Giulia Masotti.[6] Nach ihrem Tode ehelichte er im Oktober 1714 die kaiserliche Primadonna Maria Landini, die bis zu ihrem Tode im Jahr 1722 in all seinen Opern und vermutlich auch in anderen Vokalwerken sang.[7][8] Contis dritte Ehefrau war Maria Anna Lorenzoni, die ebenfalls am Wiener Hof als Primadonna in seinen Opern auftrat.[9]


Werke


Conti verband erfolgreich den neuen neapolitanischen Opernstil mit der Wiener Operntradition. Er trat vor allem durch seine 24 Bühnenkompositionen hervor. Zu seinen Kompositionen zählen mehrere Instrumentalwerke und die erste bekannte Sonate für Solo-Mandoline, zahlreiche Kantaten (darunter seine von Bach bearbeitete Solokantate Languet anima mea) und die tragisch-komische Oper Don Chisciotte in Sierra Morena.


Literatur




Commons: Francesco Bartolomeo Conti – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelanmerkungen


  1. AODF Registri battezzati maschi, n. 63 c. 136, n. 465, in: archivio.operaduomo.fi.it, abgerufen am 10. Juni 2022. Nach Florentiner Jahreszählung lautet der Eintrag auf den 20. Januar 1681, aber da bis 1750 der Jahreswechsel erst am 25. März stattfand, entspricht dies in moderner Datumsangabe 1682, vgl. .
  2. Ludwig Ritter von Köchel: Johann Josef Fux, Hofcompositor und Hofkapellmeister der Kaiser Leopold I., Josef I., und Karl VI. von 1698–1740. Hölder, Wien 1872, S. 94–96 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  3. Hermine Weigel Williams: Francesco Bartolomeo Conti: His Life and Music. Ashgate, Aldershot 1999, ISBN 1-85928-388-8, S. 11 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Lista deren Verstorbenen zu Wien in und vor der Stadt. Den 20. Julii. In: Wiener Zeitung, 23. Juli 1732, S. 7 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  5. Taufregistereintrag vom 8. September 1706, Wien, Michaelerkirche, abgerufen über ancestry.com am 22. Mai 2022. In Nachschlagewerken ist in der Regel das falsche Geburtsjahr 1699 angegeben, Conti heiratete aber erst 1705 zum ersten Mal.
  6. Janet K. Page: Sirens on the Danube: Giulia Masotti and Women Singers at the Imperial Court. Journal of Seventeenth-Century Music, Volume 17 (2011) No. 1 / Published 2015, Abschnitt 6.3 und Fußnote 95.
  7. Janet K. Page: Sirens on the Danube: Giulia Masotti and Women Singers at the Imperial Court. Journal of Seventeenth-Century Music, Volume 17 (2011) No. 1 / Published 2015, Abschnitt 6.5.
  8. Dagmar Glüxam, Christian Fastl: Landini-Contini, Maria. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 3-7001-3045-7.
  9. Dagmar Glüxam, Christian Fastl: Lorenzoni, Maria Anna. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2004, ISBN 3-7001-3045-7.
Personendaten
NAME Conti, Francesco Bartolomeo
KURZBESCHREIBUNG italienischer Opernkomponist des Spätbarock
GEBURTSDATUM 20. Januar 1682
GEBURTSORT Florenz
STERBEDATUM 20. Juli 1732
STERBEORT Wien

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- [de] Francesco Bartolomeo Conti

[en] Francesco Bartolomeo Conti

Francesco Bartolomeo Conti (20 January 1681 or 1682 – 19 July 1732) was an Italian composer and player of the mandolin and theorbo.[1][2] He also wrote the oldest mandolin method book that has survived.[3]



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