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František Domažlický (* 13. Mai 1913 in Prag; † 29. Oktober 1997 ebenda) war ein tschechischer Geiger, Bratscher und Komponist.


Leben


František Domažlický trug bis 1945 den Nachnamen Taussig (auch Tausig) – vgl. die Geschichte der Stadt Taus bzw. Domažlice südwestlich von Pilsen. Er begann sein musikalisches Wirken in den 1930er-Jahren zunächst noch ohne professionelle Ausbildung als Geiger, Trompeter, Akkordeonist, Bandleader und Komponist populärer Lieder. 1935 gewann er den ersten Preis bei einem Wettbewerb um das beste Landstreicherlied. Im selben Jahr begann er ein reguläres Musikstudium bei dem Geiger Otto Šilhavý, einem Schüler von Otakar Ševčík.

Nach der Zerschlagung der Tschechoslowakei und der 1939 erfolgten Errichtung des unter nationalsozialistischer deutscher Herrschaft stehenden Protektorats Böhmen und Mähren erfolgte auch auf dem Gebiet Tschechiens ab dem Herbst 1941 die Deportation der jüdischen Bevölkerung in Konzentrationslager. Domažlický wurde zunächst in das Ghetto Theresienstadt verbracht, später nach Auschwitz-Birkenau, Schwarzheide (eines der Außenlager von Sachsenhausen) und Oranienburg. Noch in Theresienstadt entstanden unter schrecklichen Lebensbedingungen u. a. einige Lieder und Chöre wie Píseň máje (Mai-Lied) sowie das Streichquartett Píseň beze slov (Lied ohne Worte, 1942) und die Theresienstädter Suite für zwei Violinen. Nach der Auflösung der Lager überlebte er gegen Kriegsende knapp einen der berüchtigten Todesmärsche. Nach dem Krieg setzte er seine Studien in Violine bei František Daniel und Komposition bei Jaroslav Řídký und Emil Hlobil an der Akademie der musischen Künste in Prag (Akademie múzických umění v Praze, kurz AMU) fort, wo er 1960 mit einer Sinfonie für großes Orchester absolvierte. Schon seit 1950 spielte Domažlický Geige und Bratsche in mehreren Ensembles und Prager Orchestern, darunter für 15 Jahre im Filmsinfonieorchester (FISYO).

Durch die Zäsur, welche die Ereignisse während des Zweiten Weltkriegs in seine künstlerische Laufbahn gebracht hatten, und seine vergleichsweise konservative, nie an experimentelle Trends der internationalen Avantgarde anknüpfende Tonsprache, wurde sein Schaffen zu Lebzeiten außerhalb seiner Heimat nie bleibend wahrgenommen. Interesse fanden vor allem seine Werke aus der Theresienstädter Zeit. Neben Kammermusik in vielfältigen Besetzungen und einigen Orchester- und Vokalwerken enthält sein Œuvre bevorzugt Instrumentalkonzerte. Viele seiner Kompositionen entstanden auf seinem Hof im mittelböhmischen Blevice, wo er neben seinem künstlerischen Schaffen auch Pferdezucht betrieb.


Werke (Auswahl)



Orchesterwerke



Kammer- oder Streichorchester



Instrumentalkonzerte



Duos und Kammermusik



Gesangstimme(n) und Instrument(e)



Chor



Diskographie (Auswahl)





Einzelnachweise


  1. Werke von František Domažlický in der Radiothek des Tschechischen Rundfunks
Personendaten
NAME Domažlický, František
KURZBESCHREIBUNG tschechischer Geiger, Bratscher und Komponist
GEBURTSDATUM 13. Mai 1913
GEBURTSORT Prag
STERBEDATUM 29. Oktober 1997
STERBEORT Prag



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