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František Škroup (auch: Franz Škroup oder Skraup; * 3. Juni 1801 in Osice bei Königgrätz/Hradec Králové; † 7. Februar 1862 in Rotterdam) war ein tschechischer Komponist und Dirigent.

František Škroup, Gemälde von Antonín Machek, 1840
František Škroup, Gemälde von Antonín Machek, 1840

Leben


Der Sohn des Kantors Josef Dominik Škroup wurde durch seinen Vater musikalisch ausgebildet. Mit acht Jahren trat erstmals öffentlich als Flötist auf. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Königgrätz studierte er ab 1819 Jura[1] in Prag. Das Studium finanzierte er durch Musikunterricht und Hilfsarbeiten im Ständetheater. Dort lernte er den Komponisten Jan Alois Jelen kennen.

Škroup engagierte sich zunehmend im Laientheater und gründete 1823 mit anderen Patrioten die erste böhmische Opernnvereinigung, die in Prag erstmals tschechische Opern aufführte. Am 23. Dezember 1823 wurde im Ständetheater das beliebte Singspiel Die Schweizer Familie des österreichischen Komponisten Joseph Weigl gespielt, die der Philosophiestudent und Dichter Simeon Karel Macháček ins Tschechische übersetzt hatte. Die Oper wurde von Laiendarstellern aufgeführt und animierte Škroup, die erste tschechische Oper Dráteník (dt. Der Drahtbinder)[1] zu komponieren.

Die erfolgreiche Uraufführung fand am 2. Februar 1826 im Ständetheater statt. Angespornt durch diesen Erfolg, schrieb Škroup die Musik zu den Opern Oldřich a Božena und Libušin sňatek. Diese Werke kamen beim Publikum jedoch nicht mehr so gut an. 1827[1] wurde Škroup zum zweiten Kapellmeister des Ständetheaters ernannt, wo er zehn Jahre später die musikalische Leitung übernahm. Diese Funktion führte er weitere zwanzig Jahre aus. Unsterblichkeit verschaffte ihm die Musik zum Lustspiel von Josef Kajetán Tyl Fidlovačka aneb žádný hněv a žádná rvačka. Bei deren Uraufführung am 21. Dezember 1834 ertönte das erste Mal das Lied des blinden Bettlers Mareš Kde domov můj, das später zur tschechischen Hymne erkoren wurde.

František Škroup war ein hervorragender Dirigent. Er inszenierte zahlreiche klassische Opern und komponierte Vorspiele sowie Hintergrundmusik zu Theater- und Lustspielen. Von 1836 bis 1845 war er auch als Regens Chori an der Synagoge tätig. Nach dreißigjähriger Tätigkeit wurde er 1857[1] von der Theaterleitung entlassen und pensioniert, da seine Werke wenig erfolgreich waren. Außerdem kam es zu Auseinandersetzungen mit dem damaligen Direktor Stögr. Da Škroup in Prag keine Anstellung mehr fand, nahm er 1860 die Stelle des Kapellmeisters an der Deutschen Oper in Rotterdam an. Zwei Jahre später starb er und wurde auf dem dortigen protestantischen Friedhof bestattet.

Škroup war zweimal verheiratet. Sein Sohn Alfred wurde Kapellmeister und Musikverleger, seine Tochter Božena war Musiklehrerin. Sohn Oldřich verstarb im Alter von 11 Jahren.

Sein Bruder Jan Nepomuk Škroup war auch Komponist.


Werke


František Škroup trat auch als Sänger in den Stimmlagen Tenor und Bariton auf. Als leitende Persönlichkeit am Ständetheater hatte er Verdienste an der Uraufführung der Werke berühmter Komponisten wie Richard Wagner. Die meisten seiner in tschechisch und deutsch verfassten Werke sind Opern, die zwar ein gutes Niveau erreichten, jedoch nicht über die Grenze des Landes bekannt wurden. Škroup redigierte von 1837 bis 1839 auch die Zeitschrift „Věnec ze zpěvů vlastenských uvitý a obětovaný dívkám vlastenským“ (Kranz patriotischer Lieder geknüpft und gewidmet patriotischen Mädchen).


Literatur




Commons: František Škroup – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Clive Unger-Hamilton, Neil Fairbairn, Derek Walters; deutsche Bearbeitung: Christian Barth, Holger Fliessbach, Horst Leuchtmann, et al.: Die Musik – 1000 Jahre illustrierte Musikgeschichte. Unipart-Verlag, Stuttgart 1983, ISBN 3-8122-0132-1, S. 112.
Personendaten
NAME Škroup, František
ALTERNATIVNAMEN Škroup, Franz
KURZBESCHREIBUNG tschechischer Komponist und Dirigent
GEBURTSDATUM 3. Juni 1801
GEBURTSORT Osice bei Hradec Králové
STERBEDATUM 7. Februar 1862
STERBEORT Rotterdam

На других языках


- [de] František Škroup

[en] František Škroup

František Jan Škroup (Czech pronunciation: [ˈfraɲcɪʃɛk jan ˈʃkroup]; 3 June 1801 in Osice near Hradec Králové – 7 February 1862 in Rotterdam) was a Czech composer and conductor. His brother Jan Nepomuk Škroup was also a successful composer and his father, Dominik Škroup, and other brother Ignác Škroup were lesser known composers.

[ru] Шкроуп, Франтишек

Франтишек Шкроуп (чеш. František Škroup; 3 июня 1801[1][2][3][…], Осице[d], Градец-Кралове[2] — 7 февраля 1862[1][2][3][…], Роттердам, Южная Голландия[4]) — чешский композитор и дирижёр, автор музыки национального гимна Чехии.



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