Franz Friedrich Siegmund August Böcklin von Böcklinsau (* 28. September 1745 in Straßburg; † 3. Januar 1813 in Ettenheim) war ein deutscher Naturforscher, Autor, Musikschriftsteller und Komponist.
Franz Friedrich entstammte dem elsässischen Adelsgeschlecht Böcklin von Böcklinsau. Er war der Sohn von Franz Jacob Christian Böcklin von Böcklinsau (1704–1762) und dessen Frau Charlotte, geborene Freiin von Dungern (1723–1778).
Nach seiner schulischen Ausbildung studierte er ab 3. März 1762 (Matrikel 5106) an der Universität Straßburg[1] und war anschließend am Polizeigericht und in der Schulkommission und von 1771 bis 1781 im Rat der Stadt Straßburg tätig.
Mit Erreichen der Volljährigkeit im Jahr 1770 übernahm er die Familienbesitzungen und lebte ab dieser Zeit bereits zeitweise in Rust im Breisgau.
1772 wurde ihm der unbesoldete Ehrentitel eines württembergischen Kammerherren verliehen. Von 1781 bis 1793 war er zeitweise in Amsterdam und Wien in militärischen bzw. diplomatischen Diensten des Fürsten Friedrich August von Anhalt-Zerbst und, nachdem 1793 nach dessen Tod die Herrschaft Jever wegen ihres Status als Kunkellehen an seine Schwester Katharina die Große weitervererbt wurde und unter russische Herrschaft kam, 1793/94 als russischer Oberst in Jever.
Nach langwierigen Erbschaftsstreitigkeiten verlor er 1790 den gesamten Familienbesitz im Elsass an seinen Halbbruder Franz Joseph von Mundolsheim (1756–1844), der ein außereheliches Kind seiner Mutter war, und musste sich ab dieser Zeit auf die rechtsrheinischen Besitzungen beschränken.
Böcklin von Böcklinsau war Mitglied mehrerer naturwissenschaftlicher Gesellschaften und hat mehrere Schriften mit naturwissenschaftlichen Themen verfasst. Darüber hinaus war er Autor eines Dramas und eines Lustspiels, Schriftsteller sowie auch ein Musikliebhaber, der mehrere Lieder, Singspiele sowie Instrumentalstücke komponierte.
Am 20. Februar 1775 wurde er mit dem akademischen Beinamen „Diophanes“ unter der Matrikel-Nr. 804 als Mitglied in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen.[2]
1777 wurde er außerordentliches Mitglied der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin.[3]
Er war Brandenburg-Ansbachischer Geheimer Rat und Ritter des Roten Adlerordens.
Am 23. September 1809 wurde er an der Universität Erlangen zum Dr. phil. promoviert.[4]
Böcklin hatte sich am 31. August 1765 mit Caroline Freiin Roeder von Diersburg (1743–1820) verheiratet. Aus der Ehe, die am 20. Februar 1781 geschieden wurde, gingen elf Kinder hervor, darunter der spätere badische Generalmajor Friedrich Böcklin von Böcklinsau (1767–1829).
Personendaten | |
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NAME | Böcklin von Böcklinsau, Franz Friedrich Siegmund August |
ALTERNATIVNAMEN | Deophanes; Böcklin auf Böcklinsau, Franz Friedrich Siegmund August von; Böcklin à Böcklins-aue, Franziscus Fridericus Sigismundus Augustus de |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Naturforscher, Autor, Musikschriftsteller und Komponist |
GEBURTSDATUM | 28. September 1745 |
GEBURTSORT | Straßburg |
STERBEDATUM | 3. Januar 1813 |
STERBEORT | Ettenheim |