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Giuseppe Sarti (getauft am 1. Dezember 1729 in Faenza; † 28. Juli 1802 in Berlin) war ein italienischer Komponist, Kapellmeister und Musikpädagoge.

Giuseppe Sarti
Giuseppe Sarti

Leben


Giuseppe Sarti erhielt seine erste Ausbildung in seiner Heimatstadt, bei Paolo Tommaso Alberghi, danach in Bologna bei Padre Martini und war von 1748[1] bis 1750[1] Organist am Dom in Faenza,[1] ehe er sich ab 1752 mit Pompeo in Armenia[1] als Opernkomponist bekannt machte und einige Zeit das Stadttheater leitete. 1753 war er als Kapellmeister in die Operntruppe[1] von Pietro Mingotti eingetreten und kam nach Kopenhagen, wo er von 1756 bis 1765 Musiklehrer des dänischen Kronprinzen sowie Hofkapellmeister war.

Sarti, der 1766 für etwa ein Jahr maestro di coro des Ospedale della Pietà in Venedig war, komponierte in dieser Zeit sein Intermezzo La giardiniera brillante, welches 1768 in Rom aufgeführt wurde.

Von 1770 bis 1772 leitete er das Hoftheater in Kopenhagen, für welches er mehrere Syngespile in dänischer Sprache komponierte. Er verlor diese Stelle 1775[1] aufgrund politischer Intrigen im Zusammenhang mit Bestechungen[1] und ging dann nach Italien zurück.

Im Jahr 1779[1] war Sarti Kapellmeister am Mailänder Dom,[1] ein Amt, das er in einem Wettbewerb gegen Giovanni Paisiello[1] erlangt hatte. Er folgte 1784[1] einem Ruf der Zarin Katharina II. als Hofkapellmeister nach St. Petersburg. Auf dem Weg dorthin wurde er in Wien von Kaiser Joseph II. empfangen und lernte Wolfgang Amadeus Mozart,[1] – dessen Streichquartette er „barbarisch“[1] fand –, sowie Antonio Salieri und Christoph Willibald Gluck kennen. In St. Petersburg wurde er mit dem Aufbau eines Konservatoriums nach italienischem Muster beauftragt und schrieb orthodoxe Kirchenmusik,[1] aber nach dem Tod Katharinas 1796 und der Ermordung ihres Sohnes und Nachfolgers Zar Paul I. kamen diese Pläne ins Stocken. Danach trat er in die Dienste des Fürsten Grigori Alexandrowitsch Potjomkin,[1] mit dem er an dessen militärischen Feldzügen gegen das Osmanische Reich mitreiste. Nachdem Potjomkin 1791 gestorben war, wurde Sarti erneut zum Hofkomponisten ernannt. Er wollte jedoch seiner schlechten Gesundheit wegen nach Italien zurückkehren und starb auf der Rückreise in Berlin.

Sarti war auch Lehrer; zu seinen Schülern in Mailand gehörte Luigi Cherubini.[1] Des Weiteren erfand er einen akustischen Apparat zur Zählung von Schwingungen, den Petersburger Kammerton,[1] der ihm die Ehrenmitgliedschaft[1] in der Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg einbrachte.


Rezeption


Eine Melodie aus Sartis komischer Oper Fra due litiganti il terzo gode zitiert[1] Wolfgang Amadeus Mozart als Bläsermusik in der Tafelszene im Finale des zweiten Akts des Don Giovanni, zusammen mit einer ebenfalls populär gewordenen Melodie aus seinem eigenen Le nozze di Figaro und einer dritten damals bekannten Opernmelodie von Vicente Martín y Soler.

Von seinen Opern sind erwähnenswert: Le gelosie villane, Giulio Sabino (1781) und Le nozze di Dorina. Einen außerordentlichen Erfolg erzielte Giulio Sabino bei einer Aufführung 1785 in Wien, an der auch der berühmte Kastrat Luigi Marchesi als Sabino und Catarina Cavalieri als Epponina beteiligt waren. Antonio Salieri zitierte in seiner Opernsatire Prima la musica e poi le parole einige Nummern aus der beliebten Oper. Der Pianist und Komponist Joseph Sardi veröffentlichte beim Wiener Verlag Artaria um diese Zeit außerdem seine programmatische Sonate op. 1 (im Untertitel als Sonata caratteristica bezeichnet) Giulio Sabino ed Epponina für Violine und Klavier in E-Dur, die ebenfalls einige Nummern der Oper zitiert.


Werke



Bühnenwerke



Werk-Editionen



Literatur




Commons: Giuseppe Sarti – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Clive Unger-Hamilton, Neil Fairbairn, Derek Walters; deutsche Bearbeitung: Christian Barth, Holger Fliessbach, Horst Leuchtmann, et al.: Die Musik – 1000 Jahre illustrierte Musikgeschichte. Unipart-Verlag, Stuttgart 1983, ISBN 3-8122-0132-1, S. 89.
Personendaten
NAME Sarti, Giuseppe
KURZBESCHREIBUNG italienischer Komponist
GEBURTSDATUM getauft 1. Dezember 1729
GEBURTSORT Faenza
STERBEDATUM 28. Juli 1802
STERBEORT Berlin

На других языках


- [de] Giuseppe Sarti

[en] Giuseppe Sarti

Giuseppe Sarti (also Sardi;[1] baptised 1 December 1729 – 28 July 1802) was an Italian opera composer.

[es] Giuseppe Sarti

Giuseppe Sarti (Faenza, 1 de diciembre de 1729 (bautizo) - Berlín, 28 de julio de 1802) fue un compositor de ópera italiano.

[ru] Сарти, Джузеппе

Джузе́ппе Са́рти (итал. Giuseppe Sarti; крещён 1 декабря 1729, Фаэнца — 28 июля 1802, Берлин) — итальянский композитор, капельмейстер, музыкальный педагог. Около 20 лет жил и работал в России, внёс существенный вклад в историю российской музыкальной культуры.



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