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Jean Courtois (aktiv 1530 bis 1545; † vor 1567) war ein franko-flämischer Komponist und Kapellmeister der Renaissance.[1][2][3]


Leben und Wirken


Über die meisten Abschnitte des Lebens von Jean Courtois gibt es keine Informationen; er tritt hauptsächlich durch seine hinterlassenen Kompositionen in Erscheinung. Man weiß nur, dass er zunächst in den Jahren 1516 bis 1517 sowie 1534 bis 1535 in Cambrai als petit vicaire tätig war. Im Jahr 1540 war er Kapellmeister des Bischofs von Cambrai, Robert de Croy. Am 20. Januar 1540 machte Kaiser Karl V. auf dem Weg nach Gent einen Besuch in Cambrai, und zu diesem Anlass haben 34 Sänger der Kathedrale im bischöflichen Palast die Motette „Venite populi terrae“ von Jean Courtois aufgeführt, welche speziell dafür komponiert worden war. Über seinen weiteren Lebensweg ist nichts überliefert. Der italienische Schriftsteller Lodovico Guicciardini führt ihn in seiner 1567 in Antwerpen erschienenen geschichtlichen Veröffentlichung Descrittione di tutti i Paesi Bassi unter den verstorbenen Komponisten auf, zusammen mit Josquin, Jacob Obrecht, Adrian Willaert und Nicolas Gombert.


Bedeutung


Die Kompositionen von Jean Courtois halten sich überwiegend an die musikalischen Konventionen seiner Zeit. Seine Stücke zeigen eine genaue Textdeklamation, bei den Messen und Motetten eine dichte Durchimitation und bei den Chansons eine klare Phrasierung. Die fünf- und sechsstimmigen Chansons gehen stilistisch auf Josquin zurück, mit ausgedehnter Imitation, überlappenden Kadenzen und Kanontechniken unter Verzicht auf genaue Wiederholungen, während sich die vierstimmigen Chansons eher an dem mehr homophonen Pariser Stil orientieren. Courtois besaß bei seinen Zeitgenossen ein hohes Ansehen; er wurde in der Schrift Compendium musices (Nürnberg 1552) des Musiktheoretikers Adrianus Petit Coclico lobend erwähnt. Noch im Jahr 1687 erscheint sein Name in einem Katalog musikalischer Autoren von Mathias Heinrich Schacht.


Werke



Literatur (Auswahl)





Quellen


  1. Die Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG), Personenteil Band 4, Bärenreiter und Metzler, Kassel und Basel 2000, ISBN 3-7618-1114-4
  2. Marc Honegger, Günther Massenkeil (Hrsg.): Das große Lexikon der Musik. Band 2: C – Elmendorff. Herder, Freiburg im Breisgau u. a. 1979, ISBN 3-451-18052-9.
  3. The New Grove Dictionary of Music and Musicians, herausgegeben von Stanley Sadie, 2nd Edition, Band 6, McMillan, London 2001, ISBN 0-333-60800-3
Personendaten
NAME Courtois, Jean
ALTERNATIVNAMEN Courtoys, Jean; Cortois, Jean
KURZBESCHREIBUNG franko-flämischer Komponist und Kapellmeister der Renaissance
GEBURTSDATUM vor 1530
STERBEDATUM vor 1567

На других языках


- [de] Jean Courtois

[en] Jean Courtois (composer)

Jean Courtois (fl. 1530–1545) was a composer of the Franco-Flemish School of the generation after Josquin des Prez. He was maitre de chapelle to the Archbishop of Cambrai in present-day France. His motet Venite populi terrae was written to celebrate Emperor Charles V and was performed in the Cathedral; the Emperor would have heard it in 1539 on his march to suppress the Revolt of Ghent.[1][2] He wrote around 20 chansons, 15 motets, and 2 masses.[3] Courtois’ work exhibits the varied imitative procedures and shifting textural treatment which typify the Franco-Netherlandish motet style. The chansons, for 4 voices, are in the "Parisian" style of the day; the works for 5 or 6 voices are in the more contrapuntal "Netherlandish" style.



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