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Joachim Krebs (* 27. November 1952 in Karlsruhe; † 28. Dezember 2013 in Ettlingen) war ein deutscher Komponist, Musiker, Klangkünstler und Medienkünstler.

Joachim Krebs 2007
Joachim Krebs 2007

Künstlerische Tätigkeit


Joachim Krebs studierte an der Staatlichen Hochschule für Musik Karlsruhe Klavier (bei Günter Reinhold) und Komposition bei Eugen Werner Velte, bei dem er 1984 sein Diplom in Komposition ablegte. Von 1968 bis 1978 war er, als Komponist und Musiker (Keyboards), Mitglied der deutschen Polit-Rockmusiktheatergruppe „Checkpoint Charlie“[1]. Er komponierte Musiken und Songs für Sprecher und Rockgruppe über Texte u. a. von Allen Ginsberg, Charles Bukowski und Rolf Dieter Brinkmann. Ab 1978 entstanden Instrumentalkompositionen für Orchester und Kammermusik, für die er nationale und internationale Stipendien und Preise erhielt. Alle Instrumentalwerke von 1978 bis 1989 sind bei Peermusik Hamburg/New York verlegt.

1980 gründete er die Folk-Jazz-Rock-Musikgruppe „Sohra“ (Helmut Bieler-Wendt, Hakim Ludin). Gefördert unter anderem durch den German Marshall Fund absolvierte er 1983 Studienaufenthalte in Indien (Bombay) und den USA (New York, Washington, San Francisco), wo er mit außereuropäischen Musikern und amerikanischen Komponisten der Minimalmusic im Austausch stand. 1984 und 1986 war er Kursleiter für freie Improvisation bei den Internationalen Ferienkursen für Zeitgenössische Musik in Darmstadt (die er seit 1978 besuchte). Von 1983 bis 1985 unterrichtete er an der Hochschule für Musik Karlsruhe Analyse, Instrumentation und Musiktheorie und hatte dort seit 1986 einen Lehrauftrag für freie Improvisation[2].

Sein besonderes Interesse an der Elektroakustischen Musik war in seiner gesamten künstlerischen Laufbahn präsent. Insbesondere entwickelte er zwischen 1994 und 1996, im Rahmen seiner Reihe „Artificial Soundscapes“[3] ein originäres Verfahren, genannt „EndoMikroSonoSkopie“, um die zuvor mit dem menschlichen Ohr nicht wahrnehmbaren Klangstrukturen natürlicher Stimmen und Geräusche hörbar – und damit auch für die eigene musikalische Komposition fruchtbar – zu machen. Diese Kompositionstechnik gewann zunehmend Bedeutung in den Werken, die gemeinsam mit Sabine Schäfer entstanden. Seit 1998 arbeitete das Künstlerpaar <sabine schäfer // joachim krebs> von 2009 bis 2013 unter dem Namen <SA/JO> auf dem Gebiet der Raumklangkunst, der Klang-Licht-Kunst sowie der Audio-Video-Installation.

Eine wesentliche Grundlage zur Gewinnung ihres künstlerischen Basismaterials ist ihre Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und wissenschaftlichen Institutionen. Für die von Peter Weibel 2009 initiierte Kooperation von ZKM und KIT[4] entwickelten sie das Auftaktprojekt „MicroSonical Shining Biospheres No. 1“.[5] Ihr Ausstellungsprojekt „SolarSonical Insects #2“ mit einem Public Viewing von Natur und Wissenschaft als Kunst, das sie 2012 für das Staatliche Museum für Naturkunde Karlsruhe realisierten, erhielt eine Spitzenförderung durch den „Innovationsfonds KUNST des Landes Baden-Württemberg“.[6]

Seit Januar 2016 befindet sich der künstlerische Nachlass von Joachim Krebs, samt den Originalhandschriften seiner Instrumentalkompositionen im Archiv der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe.[7]


Auszeichnungen (Auswahl)



Werke (Auswahl)



Solo-Werke 1968–1999


Werke für Sprecher und Rockgruppe:

Orchester und kleine Instrumentalensembles:

Kammermusik und Solo-Instrumentalwerke:

Multimedia-Projekte:

Elektronische Musik und Klanginstallationen:


Werke mit Sabine Schäfer, seit 1998 als Künstlerpaar <sabine schäfer // joachim krebs>, 2009–2013 unter dem Namen <SA/JO>


Begehbare und konzertante Klang-Licht-Installationen und Audio-Video-Installationen:

Radiophone Klangkunst:


Diskographie (Auswahl)



Schriften (Auswahl)



Literatur und Rundfunksendungen über Joachim Krebs





Einzelnachweise


  1. Checkpoint Charlie
  2. Joachim Krebs im Hochschuldozenten-Verzeichnis der HfM Karlsruhe
  3. Die Projektreihe Artificial Soundscapes. In: TopoSonic Arts. Kehrer Verlag, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-939583-52-3 sowie http://sonosphere.org
  4. Eröffnungsveranstaltung „MicroSonical Shining Biospheres No. 1“ (pdf)
  5. MicroSonical Shining Biospheres No.1
  6. SolarSonical Insects #2 mit Public Viewing von Natur und Wissenschaft als Kunst
  7. Nachlass Joachim Krebs in der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe (Memento des Originals vom 28. Mai 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.blb-karlsruhe.de
  8. Stipendiat der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo
  9. Sonic Lines n´Rooms No. 7
  10. MicroSonical Shining Biospheres No.1
  11. SolarSonical Insects #2 auf der Homepage von <SA/JO>
Personendaten
NAME Krebs, Joachim
KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist, Klangkünstler, Medienkünstler und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 27. November 1952
GEBURTSORT Karlsruhe
STERBEDATUM 28. Dezember 2013
STERBEORT Ettlingen



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