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Joaquín Rodrigo Vidre (* 22. November 1901 in Sagunt, Valencia; † 6. Juli 1999 in Madrid) war ein spanischer Komponist.

Denkmal für Joaquín Rodrigo in Aranjuez
Denkmal für Joaquín Rodrigo in Aranjuez

Leben


Joaquín Rodrigo, als jüngstes von zehn Kindern eines wohlhabenden Weinhändlers geboren, erblindete in seinem vierten Lebensjahr infolge einer Diphtherie-Erkrankung beinahe vollständig, zog 1906 mit seiner Familie nach Valencia um, studierte bis 1927 Komposition und Harmonielehre in Valencia und ging anschließend nach Paris, wo er seine musikalische Ausbildung in den Fächern Komposition, Klavier und Harmonielehre an der Ecole Normale de Musique unter anderem bei Paul Dukas bis zum Jahre 1932 vervollkommnete.

In Paris hatte er auch 1928 seine spätere Ehefrau, die türkische Pianistin Victoria Kamhi (1905–1997), kennengelernt. Sie entstammte einer sephardischen Familie. Das Paar heiratete 1933 in Valencia. Cecilia[1] ist die gemeinsame Tochter.

In den folgenden Jahren unternahm Rodrigo zahlreiche Reisen, die ihn nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz führten, außerdem kehrte er 1934 für ein Jahr nach Paris zurück, um dort Musikgeschichte zu studieren. Am 6. Mai 1936 hielt Rodrigo in Paris einen Vortrag über Vihuela-Musiker des 16. Jahrhunderts, bei dem Emilio Pujol auf zwei nachgebauten Instrumenten musikalische Beispiele beisteuerte.[2] Im September 1939 ließ Rodrigo sich mit seiner Frau in Madrid nieder, unternahm jedoch weiterhin ausgedehnte Reisen, unter anderem nach England, Italien, Griechenland und Südamerika.

1948 wurde Rodrigo Professor für Musikgeschichte am Konservatorium in Madrid. Daneben beschäftigte er sich als Musikkritiker und war beim Radio als Leiter der Musikabteilung tätig. Trotz mehrerer Augenoperationen erblindete er zu dieser Zeit vollständig.[3] Seine Kompositionen entwarf er in Blindenschrift und diktierte sie anschließend einem Kopisten oder seiner Frau, die auch zunächst Korrektur las.[4]

Er erhielt zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen, darunter 1942 und 1982 den Premio Nacional de Música. Außerdem ernannten ihn sieben Universitäten zum Ehrendoktor, unter anderem die Polytechnische Universität Valencia. Am 30. Dezember 1991 wurde Rodrigo durch König Juan Carlos I. in den erblichen spanischen Adelsstand erhoben und erhielt in Anlehnung an seine Komposition Concierto de Aranjuez para guitarra y orquesta den Titel eines Marqués de los Jardines de Aranjuez, benannt nach den Gärten des Palacio Real (Aranjuez). Im Jahre 1996 erhielt er den Premio Príncipe de Asturias.

Rodrigo starb am 6. Juli 1999 in Madrid.


Stil


Büste des Komponisten mit einem Relief seiner Ehefrau Victoria Kamhi über der rechten Schulter; aus dem  Parque de España de la ciudad de Rosario, Santa Fe (Argentinien).
Büste des Komponisten mit einem Relief seiner Ehefrau Victoria Kamhi über der rechten Schulter; aus dem Parque de España de la ciudad de Rosario, Santa Fe (Argentinien).

Prägend war für Rodrigo die Begegnung mit Manuel de Falla während seiner Pariser Zeit. Von ihm und Paul Dukas beeinflusst, entwickelte Rodrigo einen Personalstil, der Neoklassizismus mit spanischer Folklore verband. Teilweise übernahm er leicht verändert typische Figuren des 16. bis 18. Jahrhunderts oder bearbeitete Stücke alter spanischer Meister. Gleichzeitig orientierte er sich an der Volksmusik insbesondere tänzerischer Art. Seine Melodik ist sehr einprägsam, die Orchestrierung stets klar und eher kammermusikalisch, aber trotzdem sehr farbig. Rodrigos Werke stehen im Rahmen der Tonalität, er reicherte seine Harmonik aber gerne mit leichten Dissonanzen an. Besonders interessierte ihn die Gattung des Konzertes. Sein bekanntestes und ihn seinerzeit weltberühmt machendes Werk ist das für Regino Sáinz de la Maza geschriebene und von diesem 1940 uraufgeführte[5] Concierto de Aranjuez, dessen langsamer Satz zu den populärsten Musikstücken des 20. Jahrhunderts zählt. Rodrigo gilt als bedeutendster spanischer Komponist seiner Generation.


Werke



Literatur





Einzelnachweise


  1. Erich Wendelin: Geburtstagsfeier. In: Gitarre & Laute 9, 1987, Heft 2, S. 56 f.; hier: S. 56.
  2. Lebensdaten Pujols. In: Gitarre & Laute 8, 1986, Heft 2, S. 51.
  3. Peter Päffgen: Joaquín Rodrigo: 85 Jahre. In: Gitarre & Laute. Band 8, Nr. 6, 1986, S. 56 f.
  4. Monique Pfister und Marc Seiffge: Das Kurzinterview: Joaquín Rodrigo. In: Gitarre & Laute. Band 5, Nr. 2, 1983, S. 147.
  5. Peter Päffgen (1986), S. 57
  6. Vgl. Monique Pfister, Marc Seiffge: Das Kurzinterview: Joaquín Rodrigo. In: Gitarre & Laute. Band 5, 1983, Heft 2, S. 147.
Personendaten
NAME Rodrigo, Joaquín
ALTERNATIVNAMEN Rodrigo Vidre, Joaquín
KURZBESCHREIBUNG spanischer Komponist
GEBURTSDATUM 22. November 1901
GEBURTSORT Sagunt, Valencia
STERBEDATUM 6. Juli 1999
STERBEORT Madrid

На других языках


- [de] Joaquín Rodrigo

[en] Joaquín Rodrigo

Joaquín Rodrigo Vidre, 1st Marquess of the Gardens of Aranjuez (Spanish: [xoaˈkin roˈðɾiɣo]; 22 November 1901 – 6 July 1999), was a Spanish composer and a virtuoso pianist. He is best known for composing the Concierto de Aranjuez, a cornerstone of the classical guitar repertoire.

[es] Joaquín Rodrigo

Joaquín Rodrigo Vidre, I marqués de los Jardines de Aranjuez (Sagunto, Valencia, 22 de noviembre de 1901-Madrid,[1] 6 de julio de 1999), también conocido como el Maestro Rodrigo, fue un compositor español.

[ru] Родриго, Хоакин

Хоаки́н Родри́го Ви́дре, 1-й маркиз садов Аранхуэса, (исп. Joaquín Rodrigo Vidre, 1er Marqués de los Jardines de Aranjuez; 22 ноября 1901, Сагунто — 6 июля 1999, Мадрид) — испанский композитор, один из крупнейших деятелей мировой музыки XX века.



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