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Johann Georg Herzog (* 5. August 1822 in Hummendorf im Obermainkreis; † 3. Februar 1909 in München) war ein deutscher Organist, Komponist und Hochschullehrer.


Leben



Familie


Johann Georg Herzog war der Sohn des Leinwebers Johann Sebastian Herzog. Nachdem die Familie nach Schmölz 1827 umzog, wuchs er dort auf und besuchte die Dorfschule.

Er war in erster Ehe mit Pauline (geb. Ströbel) († 1856) verheiratet, gemeinsam hatten sie drei Kinder. Mit seiner zweiten Ehefrau Marie (geb. Höfling) (1839–1909), mit der er seit 1858 verheiratet war, hatte er weitere drei Kinder.


Ausbildung


Johann Georg Herzog erhielt seine erste musikalische Ausbildung durch Dorfmusikanten, bis er Orgelschüler des später am Schullehrerseminar in Schwabach wirkenden Kantors und Komponisten Salomo Heinrich Bodenschatz (1807–1859) in Schmölz wurde. Ab seinem zehnten Lebensjahr versah er gelegentlich Organistendienste. 1839 erhielt er sein Examen als Schulpräparand (Vorbereitungsschüler, der sich für ein Lehramt an Volksschulen oder für ein Lehrerseminar vorbereitet) in Schmölz, worauf er von 1839 bis 1841 am Schullehrerseminar in Altdorf studierte.


Beruf


Er wurde 1841 Schulverweser in Bruck bei Hof, dort entstanden auch seine ersten Kompositionen, die er zur Begutachtung zu Christian Heinrich Rinck nach Darmstadt übersandte; er wurde auch durch Robert Schumann ermuntert weiter zu komponieren.

Auf Empfehlung von Rinck übernahm er im Mai 1843 die Vertretung des Organisten an der ersten evangelischen Stadtpfarr- und Hofkirche St. Matthäus in München und wurde am 3. Juni 1843 Organist und 1848 auch Kantor.

Gemeinsam mit Friedrich Wilhelm Güll schrieb er 1844 ein evangelisches Choralbuch; dazu kam 1845 ein Praktisches Hilfsbuch für Organisten.

Im April 1850 erfolgte seine Einstellung als Lehrer für Orgelspiel am Konservatorium für Musik in München. Dort waren unter anderem Friedrich Samuel  Riegel (1825–1907), Carl Greith[1] und Josef Gabriel Rheinberger seine Schüler, mit letzterem verband ihn auch eine lebenslange Freundschaft.[2]

Herzog wurde am 1. Oktober 1854 zum Universitäts-Gesangs- und Musiklehrer am neugegründeten Institut für Kirchenmusik[3] der Universität Erlangen berufen und erhielt den Titel Professor. Im Mai 1859 wurde er zudem Organist an der Neustädter Kirche. Er war 1859–1879 Gesangslehrer am Gymnasium (heute: Gymnasium Fridericianum). Später wurde er Musikdirektor, Leiter des Instituts für Kirchenmusik und Leiter des Akademischen Kirchengesangvereins.

Ab 1861 begründete er seine regelmäßigen Historischen Konzerte. 1865 wurde er Mitglied der Kommission zur Reorganisation des Konservatoriums in München. Am 28. September 1872 erfolgte durch König Ludwig II. seine Erhebung in den Rang eines außerordentlichen Professors; am 1. Oktober 1888 wurde er auf eigenen Wunsch in den Ruhestand versetzt und kehrte nach München zurück.


Musikalisches Wirken


Johann Georg Herzog war ein Altmeister der deutschen Organisten, der sich bleibende Verdienste in der liturgischen und kirchenmusikalischen Reformbewegung erwarb. Als Komponist war er in der Nachfolge von Johann Sebastian Bach.

Sein 1857 erschienenes Praktisches Handbuch für Organisten und die 1867 erstmals herausgegebene Orgelschule op. 41 waren in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts weit verbreitet und dienten der Ausbildung haupt- und nebenamtlicher Organisten.


Mitgliedschaften



Ehrungen und Auszeichnungen



Partituren und Schriften (Auswahl)



Literatur





Einzelnachweise


  1. MGG Online. Abgerufen am 28. Januar 2020 (amerikanisches Englisch).
  2. Josef Gabriel Rheinberger – Reformation und Musik. Abgerufen am 28. Januar 2020.
  3. Professur für Kirchenmusik. Universität Erlangen, abgerufen am 28. Januar 2020.
  4. Satzung des Gemeinnützigen Theater- und Konzertvereins Erlangen e. V. März 2015, abgerufen am 27. Januar 2020.
  5. Hummendorf | Gemeinde Weißenbrunn. Abgerufen am 28. Januar 2020.
Personendaten
NAME Herzog, Johann Georg
ALTERNATIVNAMEN Herzog, Georg; Herzog, J. G.; Herzog, Johann G.; Herzog, Joh. Georg
KURZBESCHREIBUNG deutscher Organist, Komponist und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 5. August 1822
GEBURTSORT Hummendorf, Obermainkreis
STERBEDATUM 3. Februar 1909
STERBEORT München

На других языках


- [de] Johann Georg Herzog

[ru] Херцог, Иоганн Георг

Иоганн Георг Херцог (нем. Johann Georg Herzog; 5 августа 1822, Хуммендорф, ныне в составе коммуны Вайсенбрунн — 3 февраля 1909, Мюнхен) — немецкий органист и музыкальный педагог.



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