José Manuel Cerqueira Afonso dos Santos, kurz José Afonso (* 2. August 1929 in Aveiro, Portugal; † 23. Februar 1987 in Setúbal), auch genannt Zeca Afonso oder nur Zeca, war einer der bedeutendsten Sänger und Komponisten Portugals. Sein Lied Grândola, Vila Morena wurde zum Startsignal für die friedliche Nelkenrevolution im Jahre 1974.
Graffito am Hauptbahnhof Aveiro, August 2013 („Em cada esquina um amigo“, dt.: An jeder Ecke ein Freund; Zitat aus dem Lied Grândola, Vila Morena)Detail des Monuments für sein Lied Grândola, Vila Morena in Grândola Detail des Monuments für Zeca Afonso in Grândola.
Leben
Gedenktafel am ehemaligen Wohnhaus von José Afonso in Coimbra
José Afonso wurde am 2. August 1929 in der Hafenstadt Aveiro geboren und verlebte einen Teil der Jugend in Angola und Mosambik. Ab 1940 lebte er als Schüler und Student an der alten Universität Coimbra. Dort begann er früh, den traditionsreichen Fado de Coimbra zu singen – Balladen, die nur entfernt mit dem bekannteren Fado in Lissabon verwandt sind und Liebe und Studentenleben besingen. 1956 erschien seine erste Schallplatte. Nach Abschluss des Studiums wurde er als Lehrer tätig, an verschiedenen Orten Portugals, dann auch vier Jahre in Mosambik, wo er den Widerstand gegen das Kolonialregime erlebte. Nach seiner Rückkehr nach Portugal wurde er der bedeutendste Sänger der Opposition. Während seines Wirkens wurde er von der Geheimpolizei PIDE überwacht und musste seine Schallplatten im Ausland aufnehmen.
Am 25. April 1974 wurde kurz nach Mitternacht sein offiziell verbotenes Lied Grândola, Vila Morena im Radio gesendet: Dies war das vereinbarte Signal für die eingeweihten Soldaten und Zivilisten des Movimento das Forças Armadas (MFA), sich gegen die Diktatur zu erheben – die Nelkenrevolution begann. In den nachfolgenden Jahren war José Afonso als Unterstützer der Revolution tätig, er sang im In- und Ausland und unterstützte Selbstverwaltungsprojekte, ohne parteipolitisch gebunden zu sein.
José Afonso hat nach Ende seiner Zeit in Coimbra eine große Zahl von Liedern komponiert und gedichtet. Seine Musik ist vom Fado, von Volkslied und Kunstlied sowie von der in Afrika erlebten Musik geprägt. Die Themen seiner Lieder sind vielfältig, zentrale Themen sind Treue und Solidarität der Menschen.
Die letzten Jahre seines Lebens kämpfte José Afonso gegen fortschreitende Amyotrophe Lateralsklerose. Er starb am 23. Februar 1987 in der Hafenstadt Setúbal. Seine Kompositionen blieben in den folgenden Jahren lebendig. Auch der große Anteil seiner unvertonten Lyrik (mehr als die Hälfte des Gesamtwerks) erhält zunehmend Beachtung. Nach einer ersten 1985 in Wien veröffentlichten philologischen Dissertation erschien 2013 in Hamburg die erste Doktorarbeit über das erhaltene lyrische Gesamtwerk (Gedichte und Lieder) José Afonsos. Musiker unterschiedlicher Stilrichtungen wie Jazz, Hip-Hop oder Punk griffen sie auf.
Gesamtansicht des Denkmals in Grândola für Zecas Grândola, Vila Morena mit Noten und TextGesamtansicht des Denkmals für José Afonso in Grândola
AJA (Memento vom 10. Oktober 2006 im Internet Archive) (englisch, französisch, portugiesisch)
Text und Musik von Grândola (Memento vom 30. Mai 2008 im Internet Archive) in einer Liveaufnahme aus dem Audimax der Universität Hamburg vom 23. Januar 1976. Zu hören sind u.a. José Afonso sowie Francisco Fanhais und José Luis.
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