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Kaspar Schollenberger, auch Caspar Schollenberger (* 1673 in Höchstädt an der Donau; † 31. August 1735 in Ulm) war ein deutscher Geistlicher und Komponist in der süddeutschen Musiktradition des Barock.


Leben


Schollenberger widmete seine Schulzeit in Augsburg der Studia humanitatis sowie dem Gesang in der Benediktiner-Reichsabtei des Klosters Sankt Ulrich und Afra. Durch seine Chorleitung in der Deutschordenskommende Ulm wurde Augustinus Erath, der damalige Abt des Augustiner-Chorherrenstifts St. Michael zu den Wengen in Ulm, auf ihn aufmerksam. Er nahm ihn zunächst als Kammerdiener auf und ermöglichte ihm das Noviziat sowie ab Oktober 1697 ein Studium an der katholischen theologischen Universität in Dillingen an der Donau.

Schollenberger kehrte 1705 nach Ulm ins Wengen-Stift zurück und legte die Priesterweihe ab. Er hatte verschiedene Ämter inne, zunächst als Kanonikus.[1] Er lehrte als Professor Philosophie und Theologie; 1713 wurde er Dekan.[2]

Am 31. August 1735 starb Schollenberger in Ulm.


Bedeutung


Schollenbergers besondere Begabung lag in der Kirchenmusik, was ihm den Titel Excellens Musices Magister ac Chori Praefectus einbrachte.[3] Von ihm sind mehrere Vertonungen zu Messen, Magnificats und anderen geistlichen Werken erhalten, die teilweise als gedruckte Sammelwerke, aber auch als Handschriften überliefert sind. Seine Kompositionen sind in der süddeutschen Musiktradition des Barock gehalten. In Vokalwerken sah Schollenberger einen Wechsel von Tutti- und Solosätzen vor, wobei er auf eine ariose Stimmführung Wert legte.[4] Oft setzte Schollenberger den Typ einer Devisenarie ein, bei der das Orchester den Beginn der Arie als Devise vorgibt. Es ist ein eher seltenes Beispiel aus dem 18. Jahrhundert, dass bei Choralbearbeitungen der Komponist wie bei Schollenbergers „Antiphonarium Romanum“ durch seine Initialen nachweisbar wurde.[4]

Lange Zeit in Vergessenheit geraten, ist es ein Verdienst des Ulmer Scherer-Ensembles, dass diese Werke wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und zur Aufführung gebracht werden.

In der Ulmer Stadtpfarrkirche St. Michael zu den Wengen befindet sich ein Bildnis Schollenbergers im typischen Habit der Augustiner-Chorherren.


Werke


Vokalwerke - typischerweise für vier Singstimmen, Streicher und Orgel in ripieno, teilweise weitere Instrumente ad libitum

Choralbegleitungen

Schriften

Weitere Werklisten


Literatur





Einzelnachweise


  1. Schollenberger (Kaspar). In: Felix Joseph Lipowsky: Baierisches Musik-Lexikon. Jakob Giel, München 1811, S. 315–316 (digitale-sammlungen.de).
  2. Schollenberger, Kaspar. In: Albrecht Weyermann: Neue historisch-biographisch-artistische Nachrichten von Gelehrten und Künstlern. Stettinische Buchhandliung, Ulm 1829, S. 492 (Textarchiv – Internet Archive).
  3. Kaspar Schollenberger im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO)
  4. Hermann Ullrich in: Ludwig Finscher (Hrsg.), Friedrich Blume (Begr.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Bärenreiter, Kassel u. a. 2005.
Personendaten
NAME Schollenberger, Kaspar
ALTERNATIVNAMEN Schollenberger, Caspar
KURZBESCHREIBUNG deutscher Geistlicher und Komponist in der süddeutschen Musiktradition des Barock
GEBURTSDATUM 1673
GEBURTSORT Höchstädt an der Donau
STERBEDATUM 31. August 1735
STERBEORT Ulm



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