Kemal Dinç (* 1970 in Istanbul) ist ein türkischer Langhalslautenspieler und Komponist.[1]
Dinç wuchs zunächst in der Türkei auf, 1980 zog er mit seiner Familie nach Deutschland. Mit etwa zwölf Jahren begann er die Langhalslaute Bağlama zu spielen; sehr viel später erlernte er das klassische Gitarrenspiel.[1] Nach einer Ausbildung an der Berufsfachschule für Musik Sulzbach-Rosenberg schloss er 1997 sein Masterstudium an der Abteilung für klassische Musik der Hochschule für Musik und Theater Leipzig ab.[2] 2006 veröffentlichte er sein erstes Album Lir ve Ateş. In seinen Kompositionen stellt er die anatolische Melodik in polyphone Zusammenhänge und gibt ihr so einen zeitgenössisch-modernen Charakter.[3] Auf der nach seinen Vorgaben veränderten Dinç-Bağlama kann er mit Anschlagstechniken, die bisher für die Gitarre typisch waren, neue Klangwelten entfalten und so die Basis legen für ein weitgehend verändertes Repertoire auf seinem Instrument.[1] Dinç tritt mit verschiedenen Ensembles (Duo Bourdun, Drama Ensemble) und auch mit klassischen Symphonieorchestern auf.
Dinç unterrichtet an der World Music Academy der Musikhochschule Codarts in Rotterdam, der Popakademie Baden-Württemberg[3] und weiteren Hochschulen. 2022 wurde er mit dem WDR-Jazzpreis in der Kategorie „Musikkulturen“ ausgezeichnet.[1]
Personendaten | |
---|---|
NAME | Dinç, Kemal |
KURZBESCHREIBUNG | türkischer Langhalslautenspieler und Komponist |
GEBURTSDATUM | 1970 |
GEBURTSORT | Istanbul |