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Laci Boldemann (* 24. April 1921 in Helsinki; † 18. August 1969 in München) war ein schwedischer Komponist deutsch-finnischer Abstammung.


Leben


Da Boldemanns Eltern sich früh scheiden ließen, wuchs Laci in Berlin und in Finnland auf, war aber durch seinen Vater deutscher Staatsbürger. Um ihn vom nationalsozialistischen Regime fernzuhalten, ermöglichte ihm sein Großvater Georg Boldemann (1865–1946) ein Studium in London an der Royal Academy of Music in Komposition, Dirigieren und Klavierspiel, 1937–1939 mit Sir Henry Wood als Hauptlehrer.[1] Schon 1938 wurde eines seiner Werke in der Royal Albert Hall in London uraufgeführt. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs musste Boldemann als deutscher Staatsbürger England verlassen. Er zog zu den Großeltern Georg und Lina Boldemann (1875–1957) außerhalb Stockholms und nahm bei dem schwedischen Komponisten Gunnar de Frumerie Unterricht.[2]

1942 wurde er als deutscher Staatsbürger zur Wehrmacht eingezogen. An der russischen Ostfront bekam er Gelbsucht, wurde dann als Dolmetscher ausgebildet und nach Italien versetzt, um den englischen Militärfunk abzuhören.[3] An der Gotischen Linie desertierte er in einer sechs Wochen langen Flucht, bis er die Alliierten erreichte und über Afrika in ein Lager für Nazigegner in Kentucky in den USA kam.[4]

In Lübeck traf er 1946 seine deutsche Frau Karin Katz. 1947 ließ er sich in Schweden nieder, war dort als Komponist tätig und wurde später Sekretär im schwedischen Komponistenverband.[5]

Die melodische Kreativität ist ein Kennzeichen seiner Kompositionen.[6] Obwohl er kein strikter Modernist war, wurden seine Werke gespielt, auch in Deutschland unter Dirigenten wie Hans Knappertsbusch, Christoph von Dohnányi, Karl Münchinger und Robert Heger, nach seinem Tod auch unter Kent Nagano und Gennadi Roschdestwenski. Im Zentrum seines Werkes steht die Vokalmusik – Lieder, Kinderlieder und Kantaten mit Orchesterbegleitung. Seine Familienoper Schwarz ist Weiß stand drei Jahre auf dem Spielplan der Königlichen Oper in Stockholm, die Opernkomödie Stunde der Torheit wurde am Stadttheater in Malmö uraufgeführt und im schwedischen Fernsehen ausgestrahlt. Noch heute singen vor allem schwedische Chöre aus seiner Liedersammlung Spefågel, Snuggla och Trast (Spaßvogel, Uhu und Kauz) nach Texten von James Krüss. Laci Boldemann schwelgte in verschiedenen Musikstilen, von der Zwölftontechnik bis zum Musical, und sagte einmal selbst:

„Moderne Musik ist Musik, die Menschen unserer Zeit berührt. Was kümmern mich Stile, historische Musik, Gegenwartsmusik, Zukunftsmusik, seriöse Musik, leichte Musik, was spielt das alles für eine Rolle? Solange das, was ich schreibe mir selbst gefällt und einigen – am liebsten mehreren – mit mir.“


Familie


Laci Boldemanns Eltern waren Holger Boldemann (1901–1954), ein deutscher Geschäftsmann, und Maija Järnefelt (1900–1986), Tochter des finnischen Schriftstellers Arvid Järnefelt. Dessen Bruder Armas Järnefelt war erster Kapellmeister an der königlichen Oper von Stockholm. Dessen Schwester Aino Sibelius, geb. Järnefelt, war mit Jean Sibelius verheiratet. Verheiratet war Laci Boldemann (1946) mit Karin geborene Katz aus Lübeck.


Werke


Komplettes Verzeichnis[7].

Orchesterwerke:

Kammermusik:

Opern:

Oratorium:

Chormusik:

Orchesterlieder:

Klavierlieder:




Literatur



Einzelnachweise


  1. Siehe Åhlén
  2. Laci Boldemann Svensk Musik Biographie, abgerufen am 4. Juni 2020.
  3. siehe C. Boldemann, Tibastens Sång, S. 77-130
  4. siehe C. Boldemann, Tibastens Sång, S. 149-218
  5. Laci Boldemann Gehrmans Musik-Verlag, abgerufen am 4. Juni 2020.
  6. Siehe Åhlén
  7. Siehe Åhlén
  8. Svart_ar_vitt swedishmusicalheritage boldemann-laci, abgerufen am 4. Juni 2020.
Personendaten
NAME Boldemann, Laci
KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist
GEBURTSDATUM 24. April 1921
GEBURTSORT Helsinki
STERBEDATUM 18. August 1969
STERBEORT München

На других языках


- [de] Laci Boldemann

[en] Laci Boldemann

Laci Boldemann (24 April 1921 – 18 August 1969) was a Swedish composer of German and Finnish descent.[1]



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