Lothar Kempter (* 5. Februar 1844 in Lauingen (Donau); † 14. Juli 1918 in Vitznau) war ein deutsch-schweizerischer Komponist und Dirigent.
Lothar Kempter
Leben
Lothar Kempters Vater war der Lauinger Kirchenmusiker und Seminarmusiklehrer Friedrich Kempter.[1] Auf dessen Wunsch begann er ein Studium der Jurisprudenz an der Universität München. 1868 – nachdem der Vater verstorben war – wandte er sich der Musik zu. An der Königlich Bayerischen Musikschule in München studierte er bei Hans von Bülow Ensemble, Josef Rheinberger Komposition, Franz Wüllner Chorgesang und Karl BaermannKlavier. Während seines Studiums wurde er Mitglied des AGV München im Sondershäuser Verband.[2]
1871 zog er nach Magdeburg um und wurde dort zweiter Kapellmeister des Orchesters am Magdeburger Stadttheater. Im selben Jahr heiratete er die Sängerin Caroline Leonoff. Danach sammelte er weitere drei Jahre Orchestererfahrung am Straßburger Theater. 1875 wurde er vom Aktientheater in Zürich als Kapellmeister engagiert. 1879 wurde er Leiter der Tonhallekonzerte. 1886 übernahm er für fast dreissig Jahre das Amt des Lehrers für Theorie und Komposition an der Zürcher Musikschule. 1892 erhielt er das Zürcher Bürgerrecht. 1911 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Universität Zürich verliehen. Von 1875 bis 1915 dirigierte er das Opernorchester und leistete damit einen grossen Beitrag zur Entfaltung des Musiklebens, insbesondere für die Verbreitung und Etablierung der Musikdramen von Richard Wagner, in der grössten Schweizer Stadt geleistet.
Sein Œuvre umfasst Bühnenwerke, Festspiele, Lieder, Männerchöre, Kantaten und einige Instrumentalwerke. Er fand seine letzte Ruhestätte auf dem Zürcher Friedhof Rehalp.
Werke
Werke für Blasorchester
1905: Fanfaren zum «Sempacherlied»
1906: Festouvertüre
1906: Praeludium für Blasorchester – Prélude pour orchestre d’Harmonie
1906: Menuett
1906: Volkslied
1909: Festhymne – Hymne de fête
1909: Vor der Schlacht
1909: Renaissance-Gavotte
1909: Abendstimmung
Deutscher Gruss, Festmarsch zum VI. Allgemeinen Deutschen Journalisten- und Schriftstellertag in Zürich
Bühnenwerke und Festspielmusiken
1870: Die Flagellantin Oper
1876: Die Murtenschlacht Festkantate zur 400-jährigen Jubelfeier der Schlacht bei Murten – Text: Jakob Arnold von Salis
1889: Fanfaren für 3 Trompeten zu dem Wagner-Cyclus in Zürich im April 1889
1891: Festspiel 1891
1893: Dornröschen, lyrisches Spiel von Ricarda Huch, für Soli, Chor und Klavier oder Orchester
1895: Rellechor für Frauenstimmen – aus dem Festspiel für das eidgenössische Schützenfest in Winterthur – Text: Leonhard Steiner
1896: Das Fest der Jugend, ein dramatisches Idyll von Hermann Stegemann
1900: Festspiel gelegentlich des 50jährigen Jubiläums des Studentengesangvereins Zürich, Text: A. Zimmermann
1900: Die Sansculottes, Oper in 3 Akten, Text: Hans Hochfeldt
1902: Wilhelm Tell, Bühnenmusik zu Friedrich von Schillers Drama
1903: Festspiel zum Eidgenössischen Turnfest in Zürich
1905: Die Schlacht bei Sempach 1386, Darstellung in lebenden Bildern; Text zusammengestellt von A. Müllhaupt
1905: Nach tausend und einhundert Jahren ein Reigenspiel für das Eidgenössische Sängerfest in Zürich
1907: Schweizer Bundeshymne für das Eidgenössische Schützenfest Zürich 1907, Kantate für Männerchor, Soli und Orchester. Text von Josef Victor Widmann
Barmherzige Brüder (Gesang der Mönche): «Rasch tritt der Tod den Menschen zu» für Chor
Musik zum Schluss der Rütliszene für Orchester
Hochzeitsmusik (Hohle Gasse) für Bläser
Das Wunder, Legendenspiel von Richard Voß
Agnes Bernauer, Musik zu Friedrich Hebbels oder Arnold Otts Drama
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