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Lucas Osiander (* 16. Dezember 1534 in Nürnberg; † 17. September 1604 in Stuttgart) war ein deutscher Pfarrer der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Er war der Sohn des Reformators Andreas Osiander.

Lucas Osiander der Ältere
Lucas Osiander der Ältere

Leben


Schon früh von seinen Eltern zum Studium angehalten, besuchte er die Schule in Nürnberg und Universität Königsberg (Preußen). 1555 wurde er Diaconus in Göppingen, 1558 Pfarrer und Superintendent in Blaubeuren und 1563 Pfarrer an der Leonhardskirche in Stuttgart. Schon während dieser Zeit auch in kirchenpolitischen Missionen unterwegs, wurde Osiander 1569 zum fürstlich württembergischen Hofprediger und Mitglied des Konsistoriums berufen. Im gleichen Jahr wurde er genannt als Mitherausgeber der Psaltervertonungen von Sigmund Hemmel. Er war an den Vorbereitungen der Konkordienformel beteiligt und erstellte zusammen mit Jakob Heerbrand deren offizielle lateinische Übersetzung. 1583 wurde er in Tübingen zum Dr. theol. promoviert. 1596 wurde er Abt und Prälat (Generalsuperintendent) in Adelberg. Aus dieser Stelle wegen seiner Stellungnahme gegen die Juden 1598 vom Herzog[1] entlassen, wirkte er kurzzeitig als Prediger in Esslingen am Neckar, kehrte aber nach einem Jahr nach Adelberg zurück.

Gleichermaßen in Theologie und Musik bewandert, initiierte Lucas Osiander das erste württembergische Gesangbuch von 1583 und vertonte 1586 die reformatorischen Kernlieder als „Kantionalsätze“, um damit der Gemeinde die Möglichkeit zu geben, bei Figuralmusik mitzusingen.[2]

Von ihm stammt wahrscheinlich der Text des Kirchenliedes Gott Vater, Herr, wir danken dir (Evangelisches Gesangbuch, Regionalteil Württemberg Nr. 557).

Seine Bibelkommentare fanden Aufnahme in die sogenannte Osianderbibel, die der Verlag Stern in Lüneburg ab 1650 herausbrachte. Es handelt sich um eine reine Textbibel nach der Übersetzung Martin Luthers.


Familie


Lucas Osiander war zweimal verheiratet. Seine erste Ehe schloss er 1555 in Nürnberg mit Margarethe Entringer (* 1524; † 16. Januar 1566), der Witwe des Pfarrers in Winnenden, Kaspar Leyser (* 20. Juli 1526; † Ende 1554 in Nürtingen). Aus erster Ehe hatte sie den Sohn Polycarp Leyser.

Das Ehepaar hatte vier (nach anderen Quellen: fünf) Kinder. Bekannt sind:

Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete Lucas Osiander im Mai 1566 Tabitha (* 21. Dezember 1539 in Waldenbuch; † 22. März 1625 in Tübingen), die Tochter des Pfarrers und Spezialsuperintendenten in Waldenbuch Vitus Engel und dessen Ehefrau Elisabeth (geb. Siglin). Aus dieser zweiten Ehe gingen sieben Kinder hervor, die alle in Stuttgart geboren wurden. Folgende Kinder sind bekannt:


Literatur





Einzelnachweise


  1. Hans Widmann: Autorennöte eines Gelehrten im 16. Jahrhundert. In: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel – Frankfurter Ausgabe. Nr. 89, (5. November) 1968, S. 2929–2940, hier: S. 2934.
  2. Lucas Osiander: 'Fünffzig Lieder und Gesänge', Nürnberg 1586; Neuausgabe Verlag C. Hofius Ammerbuch ISMN 979-0-50248-137-7
Personendaten
NAME Osiander, Lucas der Ältere
ALTERNATIVNAMEN Osiander, Lucas
KURZBESCHREIBUNG deutscher lutherischer Theologe
GEBURTSDATUM 16. Dezember 1534
GEBURTSORT Nürnberg
STERBEDATUM 17. September 1604
STERBEORT Stuttgart

На других языках


- [de] Lucas Osiander der Ältere

[en] Lucas Osiander the Elder

Lucas Osiander the Elder (15 December 1534, in Nuremberg – 17 September 1604, in Stuttgart) was a German pastor of the Evangelical-Lutheran Church in Württemberg and a composer of Lutheran church music. He was a son of the reformer Andreas Osiander and father to Lucas Osiander the Younger.



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