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Ludovico Maria Enrico Einaudi OMRI (ital. [ludoˈviːko eiˈnaudi], * 23. November 1955 in Turin) ist ein italienischer Komponist und Pianist.

Ludovico Einaudi 2018 in Teheran
Ludovico Einaudi 2018 in Teheran
Ludovico Einaudi auf dem ZMF 2016 in Freiburg
Ludovico Einaudi auf dem ZMF 2016 in Freiburg

Familie


Ludovico Einaudi stammt aus einer einflussreichen italienischen Familie. Sein Großvater Luigi Einaudi (1874–1961) war von 1948 bis 1955 Staatspräsident von Italien, sein anderer Großvater war Komponist und Dirigent. Sein Vater, der Turiner Verleger Giulio Einaudi, gründete 1933 ein angesehenes Verlagshaus, das zu den wichtigen Institutionen des literarischen Lebens im Lande gehört.


Biografie


Einaudi wuchs in einem musischen Elternhaus zwischen Politikern und Künstlern, Medienschaffenden und Autoren auf; die Mutter brachte ihm bereits früh das Klavierspielen bei. Ausgebildet wurde Einaudi auf dem Giuseppe-Verdi-Konservatorium in Mailand, wo er unter anderem bei dem Avantgarde-Komponisten Luciano Berio studierte, dessen Assistent er zeitweilig war.[1] 1982 erhielt er ein Stipendium für das Tanglewood Music Center in Lenox, Massachusetts. Aus erster Ehe mit Anna De Carlo hat er zwei Kinder,[2][3][4] darunter die Sängerin und Liedtexterin Jessica Einaudi.[5] Einaudis Partnerin Paola Dallolio brachte 2010 eine Tochter zur Welt.[6]

Er lebt überwiegend auf dem großelterlichen Weingut im Piemont.


Musik


Einaudi wird dem Genre der Neoklassik zugeordnet. Nach zahlreichen Kompositionen (Kammermusik und orchestrale Werke), die sich zunächst am Serialismus orientierten, begann Einaudi, sich für Liedstrukturen von Popkünstlern wie PJ Harvey, Radiohead, Björk und Coldplay zu interessieren. Erste Erfolge feierte er als Filmkomponist. Nachdem er 1988 für Andrea De Carlo Treno di panna (dt.: Sahnezug) erfolgreich einen Soundtrack geschrieben hatte, folgten ähnliche Projekte. Mitte der 1990er Jahre begann er mit Solo-Klavierprogrammen, wobei er sich stilistisch an Ryūichi Sakamoto, Philip Glass, Didier Squiban oder auch Erik Satie orientierte.

Dem Mainstreampublikum wurde Einaudi 1996 mit seinem ersten Soloalbum Le Onde bekannt.[1][7] Er gehört zu den bekanntesten Pianisten und Komponisten Italiens und ist einer der kommerziell erfolgreichsten klassischen Komponisten überhaupt.[1]

Seine Musikrichtung beschreibt er folgendermaßen:

“In general I don’t like definitions, but ‘Minimalist’ is a term that means elegance and openness, so I would prefer to be called a Minimalist than something else.”

„Im Allgemeinen mag ich keine Definitionen, aber ‚Minimalist‘ ist ein Ausdruck, der Eleganz und Offenheit bezeichnet, sodass ich lieber Minimalist genannt werden möchte als etwas anderes.“[8]

Entgegen seiner eigenen Klassifizierung wird er heute überwiegend als wichtiger Vertreter der Neo-Klassik wahrgenommen.[9]

Im Jahr 2020 wurde seine Musik in den Filmen Nomadland und The Father verwendet.[10]


Auszeichnungen



Soziales Engagement


2016 spielte Ludovico Einaudi in Zusammenarbeit mit Greenpeace auf einer künstlichen Eisscholle vor dem Wahlenbergbreen-Gletscher auf Spitzbergen sein Stück „Elegy for the Arctic“, um auf die Gefährdung des arktischen Ökosystems durch den Klimawandel und geplante Ölbohrungen aufmerksam zu machen.[13] Seitdem begleiten auch Aktivisten von Greenpeace seine in Deutschland stattfindenden Konzerte, um die Besucher über die Bedrohung der Arktis zu informieren und für deren Schutz zu sensibilisieren.[14] Seit 2018 setzt sich Einaudi außerdem als Antarktisbotschafter von Greenpeace für den Schutz der Antarktis ein.

Am 31. März 2020 gab Einaudi unter den Hashtags #stayathome und #togetherathome ein knapp zehnminütiges Onlinekonzert aus der Corona-Quarantäne, um eine Botschaft der Hoffnung während der Pandemie zu senden.[15]


Kompositionen


Orchesterwerke

Bühnenmusiken

Kammermusik


Filmografie (Auswahl)


  • 1988: Treno di panna (Regie: Andrea De Carlo)
  • 1994: Da qualche parte in città (Regie: Michele Sordillo)
  • 1996: Acquario (Regie: Michele Sordillo)
  • 1998: Aprile (Regie: Nanni Moretti)
  • 1998: Giorni dispari (Regie: Dominick Tambasco)
  • 1999: Nicht von dieser Welt (Fuori dal mondo) (Regie: Giuseppe Piccioni)
  • 2000: La vita altrui (Regie: Michele Sordillo)
  • 2000: Ein unmögliches Verbrechen (Un delitto impossibile) (Regie: Antonio Luigi Grimaldi)
  • 2001: Zeno – Die Worte meines Vaters (Le parole di mio padre) (Regie: Francesca Comencini)
  • 2001: Alexandria (Regie: Maria Iliou)
  • 2002: Licht meiner Augen (Luce dei miei occhi) (Regie: Giuseppe Piccioni)
  • 2002: Doktor Schiwago (Doctor Zhivago) (TV-Miniserie, Regie: Giacomo Campiotti)

Diskografie



Alben


Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[16][17]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 IT  DE  AT  CH  UK
1996 Le onde IT50
Gold

(24 Wo.)IT
UK
Silber
UK
BMG Ricordi
2001 I giorni IT80
(12 Wo.)IT
UK
Gold
UK
BMG Ricordi
2003 Echoes - The Collection IT66
(5 Wo.)IT
UK40
Gold

(4 Wo.)UK
2004 Una mattina IT
Platin
IT
UK59
Silber

(1 Wo.)UK
Decca
2006 Divenire IT12
Gold

(46 Wo.)IT
UK
Silber
UK
Decca
2009 Nightbook IT11
(30 Wo.)IT
UK73
(1 Wo.)UK
2010 I primi capolavori IT67
Gold

(5 Wo.)IT
BMG
The Royal Albert Hall Concert IT31
(10 Wo.)IT
Decca
2011 Islands-Essential Einaudi IT59
Platin

(16 Wo.)IT
DE56
(10 Wo.)DE
AT74
(1 Wo.)AT
UK34
Platin

(5 Wo.)UK
Decca
2013 In a Time Lapse IT5
Platin

(40 Wo.)IT
DE24
(6 Wo.)DE
AT31
(4 Wo.)AT
CH18
(2 Wo.)CH
UK24
Gold

(9 Wo.)UK
Decca
2015 Taranta Project IT27
(7 Wo.)IT
Elements IT5
Gold

(21 Wo.)IT
DE17
(15 Wo.)DE
AT23
(1 Wo.)AT
CH16
(1 Wo.)CH
UK12
Silber

(4 Wo.)UK
2019 Seven Days Walking – Day One IT14
(4 Wo.)IT
DE49
(2 Wo.)DE
AT48
(1 Wo.)AT
CH23
(4 Wo.)CH
UK31
(2 Wo.)UK
Seven Days Walking – Day Two CH44
(1 Wo.)CH
Seven Days Walking – Day Three CH84
(1 Wo.)CH
Seven Days Walking – Day Four CH70
(1 Wo.)CH
Seven Days Walking – Day Five CH64
(1 Wo.)CH
Seven Days Walking – Day 1-7 DE69
(1 Wo.)DE
2020 Undiscovered CH52
(1 Wo.)CH
2021 Cinema IT63
(1 Wo.)IT
DE30
(1 Wo.)DE
CH77
(2 Wo.)CH
2022 Underwater IT26
(3 Wo.)IT
DE29
(5 Wo.)DE
AT71
(1 Wo.)AT
CH24
(4 Wo.)CH
UK19
(1 Wo.)UK

Weitere Alben


Singles


Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[16][17]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 IT  CH  UK
2004 Una mattina
Una mattina
IT
Platin
IT
CH73
(1 Wo.)CH
UK
Silber
UK
2005 I giorni
I giorni
IT
Gold
IT
UK32
Silber

(2 Wo.)UK

Weitere Singles


Literatur





Einzelnachweise


  1. Lucas Wiegelmann: Warum Ludovico Einaudi die Avantgarde verließ. In: Die Welt. 26. November 2013, abgerufen am 28. Dezember 2020.
  2. Jessica Einaudi: «Mi manda papà , ma faccio da sola. E senza X Factor» - Milano. Abgerufen am 15. Januar 2022.
  3. https://www.ilsussidiario.net/autori/morgan-k-barraco: Anna De Carlo, ex moglie Ludovico Einaudi/ Relazione intensa fino all'arrivo di Paola Dallolio... 31. März 2020, abgerufen am 15. Januar 2022 (italienisch).
  4. Chi è Jessica Einaudi: tutto sulla cantante italiana. 24. Juli 2020, abgerufen am 15. Januar 2022 (italienisch).
  5. Matteo Cruccu: Jessica Einaudi In: Corriere della sera. 10. März 2010.
  6. François-Xavier Gomez: Pas que BO. Abgerufen am 15. Januar 2022 (französisch).
  7. ARTE Lounge 8. Ludovico Einaudi (Memento vom 9. Oktober 2013 im Internet Archive) auf den Seiten von ARTE, abgerufen am 17. September 2012.
  8. Interview in LA Weekly vom 13. November 2008
  9. Paul Schäufele: Klang der Wolken: Ludovico Einaudi verzaubert in der Philharmonie. In: Süddeutsche Zeitung. 17. November 2019, abgerufen am 28. Dezember 2020.
  10. Interview with Ludovico Einaudi on writing music scores for Academy Award-winning films. In: The Shortlisted. 23. Mai 2021, abgerufen am 12. Januar 2022 (britisches Englisch).
  11. Ciampi consegna le onorificenze Benigni è Cavaliere di Gran Croce. In: La Repubblica vom 2. Juni 2005, abgerufen am 16. September 2012 (italienisch).
  12. "Opus Klassik"-Preisträger 2022 verkündet. In: musik-heute.de. 26. August 2022, abgerufen am 30. Oktober 2022.
  13. YouTube-Video: Ludovico Einaudi – „Elegy for the Arctic“ – Official Live (Greenpeace). Abgerufen am 3. März 2021.
  14. Bayerischer Rundfunk: Flügel im Eismeer: Ludovico Einaudi spielt für die Arktis. In: BR-Klassik. 23. Juni 2017, abgerufen am 3. März 2021.
  15. YouTube-Video: Ludovico Einaudi – Home Concert for Greenpeace. Abgerufen am 3. März 2021.
  16. Chartquellen: DE AT CH UK IT
  17. Auszeichnungen für Musikverkäufe: IT UK
Personendaten
NAME Einaudi, Ludovico
ALTERNATIVNAMEN Einaudi, Ludovico Maria Enrico
KURZBESCHREIBUNG italienischer Komponist und Pianist
GEBURTSDATUM 23. November 1955
GEBURTSORT Turin, Italien

На других языках


- [de] Ludovico Einaudi

[en] Ludovico Einaudi

Ludovico Maria Enrico Einaudi OMRI (Italian: [ludoˈviːko eiˈnaudi] (listen); born 23 November 1955) is an Italian pianist and composer. Trained at the Conservatorio Verdi in Milan, Einaudi began his career as a classical composer, later incorporating other styles and genres such as pop, rock, folk, and world music.[1]

[es] Ludovico Einaudi

Ludovico Einaudi (pronunciación en italiano: /ludoˈviːko eiˈnaudi/ ( escuchar); Turín, Italia, 23 de noviembre de 1955), es un compositor y pianista italiano, oficial de la Orden al Mérito de la República Italiana desde 2005. Formado en el Conservatorio Verdi de Milán, inició su carrera como compositor clásico, incorporando posteriormente otros estilos y géneros como el pop, rock, folk y world. Representa uno de los éxitos de la música new age de los últimos años, no solo por las ventas de discos, sino también por los conciertos realizados por todo el mundo.[1]

[ru] Эйнауди, Людовико

Людови́ко Эйна́уди (итал. Ludovico Einaudi; род. 23 ноября 1955, Турин, Италия) — итальянский композитор и пианист. Обучался в Миланской консерватории имени Джузеппе Верди, а также у композитора Лучано Берио. Начал свою карьеру в качестве классического композитора, вскоре добавив в свои произведения другие стили, включая поп- и рок-музыку, этническую и народную музыку[1][2][3][4]. В своей музыке Эйнауди также часто использовал стиль эмбиент. Его музыка часто медитативная и интроспективная, с опорой на минимализм и современную поп-музыку[3][5][6].



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