Ludwig Anton Gruber (* 13. Juli 1874 in Ottakring; † 18. Juli 1964[1][2] in Wien) war ein österreichischer Komponist, Sänger, Schriftsteller, Dirigent und Theaterdirektor.
Leben
Grubers Vater war Bassbuffo am Landestheater Linz, bevor er in Wien als Gesangskomiker "Gruber-Tonl" populär wurde, die Mutter war eine Nichte des ehemaligen Bürgermeisters Eduard Uhl. Sie vermittelte ihrem Sohn den ersten Musikunterricht bei seinem Onkel Josef Uhl.[3]
Nach dem frühen Tod der Mutter ermöglichte ihm Wilhelmine Montléart ein Studium am Konservatorium, wo er Orgel, Klavier und Harmonielehre bei Robert Fuchs, Ferdinand Löwe und Franz Schalk studierte.[3]
Nach verschiedenen Anstellungen als Kapellmeister, unter anderem im tschechischen Kurort Karlsbad, war Ludwig Gruber Mitbegründer einer Bühne, die seine Stücke aufführte.
Als Soldat im Ersten Weltkrieg komponierte Gruber 1914 das Österreichische Landsturmlied. Er geriet in russische Gefangenschaft und kehrte erst 1920 wieder heim.[4]
Ludwig Gruber ruht in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 32 C, Nummer 28)[5]
Sein Nachlass befindet sich in der Wienbibliothek im Rathaus.[3]
Werk (Auswahl)
Grubers Werk umfasst Opern und Operetten, Chor- und Kirchenkompositionen, aber auch Männerchöre, Singspiele und Volkslieder. Vor allem aber ist Ludwig Gruber (dem insgesamt über 1000 Lieder zugeschrieben werden)[4] für seine Wienerlieder bekannt. Einige seiner bekannten Kompositionen:
1906: Mei Muatterl war a Weanerin (, d’rum hab’ I Wien so gern!) (Musik/Text: Ludwig Gruber)[6]
1908: Es wird a Wein sein (und wir wern nimma sein) (Text: Josef Hornig (* 1861; † 1911), Musik: Ludwig Gruber), vor 1908.[7]
1912: Der Mensch lernt net aus (Der Mensch no' klan muß schon in d' Schul, doch was er lernt, 's is alles null) (Text und Musik: Ludwig Gruber)
(?): ’S Haneferl (Text: Eduard Merkt (* 1852; † 1908), Musik: Ludwig Gruber)
1925: Die alte Uhr (in der Witwe ihrem Zimmer hängt a recht a alte Uhr) (Text: Martin Schenk/Musik: Ludwig Gruber)
1925: Aschermittwoch Oper (Musik: Ludwig Gruber/Libretto: Alfred Steinberg-Frank, 1888–1953), Am 24. Mai 1925[8] wurde sie am Stadttheater Baden uraufgeführt.[9]
Auszeichnungen, Ehrungen
1929: Gedenkstein am Ludwig-Gruber-Platzerl an der Keylwerthgasse, Wien-Währing, nahe der Höhenstraße, entlang des Stadtwanderweges 3[10]
1954: Gedenktafel am Geburtshaus, Neulerchenfelder Straße 73 Ecke zur Lindauergasse 17, Wien-Ottakring[11]
1979: Benennung der Verkehrsfläche Ludwig-Gruber-Weg, Wien-Döbling
Gedenktafel am Haus Hameaustraße 32, Wien-Döbling, wo Gruber von 1925 bis 1929 gewohnt hatte[12]
Literatur
Elisabeth Th. Hilscher-Fritz: Gruber, Ludwig. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2003, ISBN 3-7001-3044-9.
Einzelnachweise
Verstorbenensuche.In:www.friedhoefewien.at.Abgerufen am 26.November 2021.
21.Jänner 1964: Ludwig Gruber verstorben auf wien.gv.at - Presse-Service der Stadt Wien - Historischer Rückblick aus dem Jahr 1964, abgerufen am 24. Jänner 2021
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