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Marius Hendrikus Flothuis (* 30. Oktober 1914 in Amsterdam; † 13. November 2001 ebenda) war ein niederländischer Komponist, Musikwissenschaftler und Musikkritiker.

Marius Flothuis (1967)
Marius Flothuis (1967)

Leben


Er studierte Klavier bei Arend Koole und Musiktheorie bei Hans Brandts Buys, außerdem Musikwissenschaften bei Albert Smijers an der Universität Utrecht und bei Karel Philippus Bernet Kempers an der Universität Amsterdam.[1] 1937 wurde er künstlerischer Ko-Direktor am Concertgebouw.[2] 1942 musste er diesen Posten räumen, weil er nicht mit den deutschen NS-Besatzern kooperierte.[3] Anschließend war er zeitweise im Widerstand tätig und half verfolgten Juden.[3] Im September 1943 wurde er denunziert und zunächst im Kamp Vught, dann im KZ Sachsenhausen inhaftiert. Von dort aus wurde er von der SS noch im April 1945 mit den verbliebenen Häftlingen zu einem Todesmarsch an die Ostsee gezwungen.[4] Flothuis überlebte und konnte am 29. Mai 1945 nach Amsterdam zurückkehren.[4] Er arbeitete als Bibliothekar für die Donemus-Stiftung und als Musikkritiker für die Tageszeitung Het Vrije Volk. 1953 konnte er seinen vorherigen Posten am Concertgebouw wieder übernehmen und wirkte von 1955 bis 1974 dort als künstlerischer Direktor.[1] Von 1974 bis 1982 lehrte er Musikwissenschaft an der Universität Utrecht.[3] Flothuis, der 1969 promovierte, galt als anerkannter Mozart-Experte.[1] Von 1980 bis 1994 war er Vorsitzender am Zentralinstitut für Mozart-Forschung in Salzburg.[4]


Stil


Als Komponist war er weitgehend Autodidakt.[1] Mit den Vier Morgenstern-Liedern für Sopran und Orchester, uraufgeführt 1939 unter Eduard van Beinum, erzielte er einen ersten Erfolg als Komponist.[3] Als Häftling im KZ Herzogenbusch (Kamp Vught) schrieb er 1944 Valses sentimentales für Klavier zu vier Händen.[4] Sein Gesamtwerk umfasst mehr als hundert Werke für fast alle Gattungen, mit Ausnahme der Oper: Orchesterwerke, Konzerte, Kammer-, Chor- und solistische Vokalwerke sowie Musik für Klavier, Harfe und Schlagzeug.[3] Stilistisch war er vom Neoklassizismus beeinflusst.[3]


Veröffentlichungen (Auswahl)



Literatur (Auswahl)





Belege


  1. Emanuel Overbeeke: Flothuis, Marius. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 6 (Eames – Franco). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2001, ISBN 3-7618-1116-0 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
  2. Jos Wouters, Leo Samama: Flothuis, Marius. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).
  3. Biographie auf Leo Smit Foundation (englisch)
  4. Ausführlicher Lebenslauf auf Forbidden Music Regained (englisch)
Personendaten
NAME Flothuis, Marius
ALTERNATIVNAMEN Flothuis, Marius Hendrikus
KURZBESCHREIBUNG niederländischer Komponist, Musikwissenschaftler und Musikkritiker
GEBURTSDATUM 30. Oktober 1914
GEBURTSORT Amsterdam
STERBEDATUM 13. November 2001
STERBEORT Amsterdam

На других языках


- [de] Marius Flothuis

[en] Marius Flothuis

Marius Flothuis, (30 October 1914 – 13 November 2001) born and died in Amsterdam, was a Dutch composer, musicologist and music critic.

[ru] Флотхёйс, Мариус

Мариус Хендрикус Флотхёйс (нидерл. Marius Hendrikus Flothuis; 30 октября 1914 (1914-10-30), Амстердам — 13 ноября 2001, Амстердам) — нидерландский композитор и музыковед.



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