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Michael Braunfels (* 3. April 1917 in München; † 15. Mai 2015 in Köln[1]) war ein deutscher Komponist und Pianist.


Leben


Michael Braunfels studierte Komposition bei Frank Martin und Klavier bei seinem Vater, dem Komponisten und Pianisten Walter Braunfels, sowie bei Olga Novacovic in Wien und bei Paul Baumgartner in Basel. 1954 übernahm Michael Braunfels eine Professur für Klavier an der Musikhochschule Köln, wo er bis 1982 unterrichtete. Während sein Vater – als „Halbjude“ mit absolutem Berufsverbot belegt – im „Inneren Exil“ am Bodensee überwinterte, musste er von 1939 bis 1945 als Soldat in der deutschen Wehrmacht dienen.

1950 ließ er sich in Köln nieder. Als Pianist hat er in den Musikzentren Europas, im Orient und in Übersee konzertiert. Seit 1985 widmete er sich ausschließlich dem Komponieren. Als Komponist war Michael Braunfels anfänglich von der postromantischen Klangsprache seines Vaters beeinflusst. Später wurde die Prägung durch den gemäßigt modernen Stil Frank Martins entscheidender. Von ihm übernahm er den Glauben an den überzeitlich gültigen Wert der Schönheit und der Tonalität. Letztere erweiterte und schärfte Michael Braunfels in der Nachfolge Martins allerdings beträchtlich – ohne dabei das Prinzip tonaler Zentriertheit aufzugeben. Im Gegensatz zu den meisten Komponisten seiner Generation bekannte er sich zudem zu sanglicher Melodik und zu klarer Formgebung im Sinne der klassischen Tradition. Besondere Kennzeichen seiner Musik sind darüber hinaus ein Hang zu einer „französisch“ anmutenden Leichtigkeit, zu Esprit, Humor und Virtuosität. Dass Braunfels damit elementaren Bedürfnissen seiner Musikerkollegen gerecht wurde, zeigten zahlreiche Kompositionsaufträge (die meisten seiner Werke entstanden im Auftrag professioneller Musiker). Auch das Publikum nahm seine Musik in Konzerten stets zustimmend auf.

Grab von Walter und Michael Braunfels auf dem Kölner Südfriedhof
Grab von Walter und Michael Braunfels auf dem Kölner Südfriedhof

Dennoch konnte sich Michael Braunfels als Komponist bislang nicht in der Breite durchsetzen. Dies dürfte nicht zuletzt mit der Dominanz und einseitigen Förderung atonaler Richtungen – zumal in Westdeutschland – seit Mitte des 20. Jahrhunderts zu erklären sein, ging doch deren Etablierung mit der anti-tonalen Musikphilosophie Adornos und anderer einher. Braunfels reagierte mit einer avantgardekritischen Schrift (Die Krankheit der verwalteten Musik. Zürich 1975) auf diese Situation und plädierte gleichzeitig für eine tonale und dem Ideal der Schönheit zugewandte Moderne.

Michael Braunfels wurde im Grab seines Vaters auf dem Kölner Südfriedhof (Flur 43) beerdigt.


Werke (Auswahl)



Bühne



Orchesterwerke



Kammermusik



Klaviermusik



Lieder und Chorwerke



Schriften



Diskographie



Einzelnachweise


  1. Komponist Michael Braunfels gestorben (Memento vom 26. Mai 2015 im Internet Archive)


Personendaten
NAME Braunfels, Michael
KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist und Pianist
GEBURTSDATUM 3. April 1917
GEBURTSORT München
STERBEDATUM 15. Mai 2015
STERBEORT Köln



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