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Michael Vetter (* 18. September 1943 in Oberstdorf; † 7. Dezember 2013 in München) war ein deutscher Musiker, Komponist, Schriftsteller, Poet, darstellender Künstler, Kalligraph und Lehrmeister.


Leben


Vetter wurde in Oberstdorf im Allgäu geboren und erhielt eine klassische Schulbildung. Er erkor die Blockflöte zu seinem bevorzugten Musikinstrument und begann in den späten fünfziger Jahren, mit ihren Klangfarben und Techniken zu experimentieren, z. B. mit Mehrklängen und Mikrotönen. Er inspirierte Komponisten wie Louis Andriessen, Will Eisma und Rob du Bois in den Niederlanden, Sylvano Bussotti in Italien, und Mauricio Kagel und Karlheinz Stockhausen in Deutschland, dieses Instrument in ihren Kompositionen einzusetzen. Seine technischen Entdeckungen wurden in dem Text Il flauto dolce ed acerbo (Die süße und saure Flöte, 1969) kodifiziert und enthielten Grifftabellen mit ca. 2000 Griffen.[1][2][3]

1964 nahm er sein Studium der Philosophie auf, währenddessen er seine Karriere als aufführender Künstler weiter verfolgte. 1967 begann er graphisch und verbal notierte Musik zu komponieren, und ab 1968 schrieb er experimentelle und improvisierte Vokalmusik für Kinder.[4]

Deutscher Pavillon bei der Expo '70 (das Kugelauditorium ist am rechten Bildrand außer Sicht)
Deutscher Pavillon bei der Expo '70 (das Kugelauditorium ist am rechten Bildrand außer Sicht)

Von März bis September 1970 führte er auf der Expo ’70 in Osaka, Japan, gemeinsam mit neunzehn weiteren Musikern Werke von Stockhausen (unter anderem Hymnen, Spiral, Pole und Aus den sieben Tagen) im Kugelauditorium des deutschen Pavillons auf. Zurück in Europa setzte er seine Zusammenarbeit mit Stockhausen fort und nahm an den Uraufführungen von Sternklang (1971) und Alphabet für Liège (1972) teil.[5]

1973 kehrte er nach Japan zurück, wo er zehn Jahre als Zen-Mönch verbrachte. Während dieser Zeit führte er „strukturelles Theater“ auf, wie er es nannte, und 1981 veröffentlichte er eine Reihe von Schriften über „Experimentelle Zen Künste“ in dem Buch Shijima no oto [Der Klang der Stille]. Er kehrte 1983 nach Deutschland zurück, um das Zentrum für meditative Kommunikation und kommunikative Meditation in Todtmoos-Rütte zu gründen. 1993 verlegte er seine „Schule der Lebenskunst“ nach Italien.

1997 komponierte Stockhausen für Vetter die Hauptrolle des Luca, dem Operator, in Michaelion, der vierten Szene seiner Oper Mittwoch aus Licht. Vetter sang die Partie bei der Uraufführung am 26. Juli 1998 im Prinzregententheater in München (Musica Viva series).[6]

Vetter verstarb am 7. Dezember 2013 in München.[7]


Musikstil


Vetters Kompositionen basieren auf Improvisation. Seine frühen Werke sind für Stimme, Blockflöte und Klavier, während er sich später Instrumenten wie dem Koto, der tibetanischen Klangschale, der Tambura und dem Gong zuwandte.[1]


Bildende Kunst


Vetters frühes Interesse an graphisch notierter Musik mündete in rein visuellen Ausdruck während seines Aufenthalts in Japan, mit Werken wie den Tusche-Zeichnungen im Buch The Book of Signs, seinen 120 Farb-Radierungen (Monotypie), betitelt Strukturelle Mandalas und Zweistimmige Inventionen, und dem Codex Aureum (Gold-Violetter Dialog zwischen Intention and Chance). Spätere Werke, die nach seiner Rückkehr nach Deutschland entstanden, umfassen eine Reihe von Tafelbildern, betitelt Symphonien, Duette, Trios, Quartette, Der Kreuzweg des Lichtes, Wolkenbilder, und Die Gesetzestafeln.[5]


Veröffentlichungen



Kompositionen



Diskographie





Quellen



Einzelnachweise


  1. Lasocki 2001
  2. O’Loughlin 1982, 37
  3. O’Kelly 1990, 59 und 99–100
  4. Stockhausen und Vetter 1996, 94 und 97
  5. Stockhausen und Vetter 1996, 95 und 98
  6. Stockhausen 2002, VII und XV
  7. Nikeprelevic 2013
Personendaten
NAME Vetter, Michael
KURZBESCHREIBUNG deutscher Musiker, Komponist, Schriftsteller, Poet, darstellender Künstler, Kalligraph und Lehrmeister
GEBURTSDATUM 18. September 1943
GEBURTSORT Oberstdorf
STERBEDATUM 7. Dezember 2013
STERBEORT München

На других языках


- [de] Michael Vetter (Komponist)

[en] Michael Vetter

Michael Vetter (18 September 1943 – 7 December 2013) was a German composer, novelist, poet, performer, calligrapher, artist, and teacher.



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