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Reinhard Schwarz-Schilling (* 9. Mai 1904 in Hannover; † 9. Dezember 1985 in Berlin) war ein deutscher Komponist.

Briefmarkenausgabe anlässlich des 100. Geburtstages von Reinhard Schwarz-Schilling (Deutsche Post 2004)
Briefmarkenausgabe anlässlich des 100. Geburtstages von Reinhard Schwarz-Schilling (Deutsche Post 2004)

Leben und Werk


Reinhard Schwarz-Schilling wurde als Sohn des Chemiefabrikanten Carl Schwarz geboren.

Er besuchte das hannoversche Humanistische Gymnasium und nahm Klavierunterricht bei Heinrich Lutter und C. Leonhardt, bevor er ab 1922 das Studium der Musik in München bei Walter Braunfels begann sowie in Florenz und Köln.[1]

Von 1927 bis 1929 war er Schüler des Komponisten Heinrich Kaminski, der auch Carl Orff unterrichtete. Ab 1938 lehrte Schwarz-Schilling an der Berliner Musikhochschule. Seine Orchester-, Kammer-, Orgel- und Chormusik sowie seine Sololieder sind oft geistlich inspiriert und entfalten eine Tonsprache, die den Kompositionen Kaminskis und Johann Sebastian Bachs folgt. Eine seiner Hauptarbeiten ist die Kantate „Die Botschaft“ (1979–1982).

Grab auf dem St. Matthias-Friedhof in Berlin-Tempelhof
Grab auf dem St. Matthias-Friedhof in Berlin-Tempelhof

Reinhard Schwarz-Schilling war verheiratet mit der polnisch-jüdischen Pianistin Dusza von Hakrid, die er als Mitschülerin bei seinem Mentor Heinrich Kaminski kennenlernte. Nachdem ein couragierter Standesbeamter im bayerischen Kochel am See erfolgreich ihre Papiere manipuliert hatte, lebte die Familie im Dritten Reich permanent in höchster Gefahr und war ständigen Gestapo-Verhören ausgesetzt. Schwarz-Schilling ist als Professor an der Berliner Musikhochschule niemals Parteimitglied geworden und blieb seinen menschlichen und politischen Überzeugungen treu. Sein älterer Bruder Balduin Schwarz musste wegen seiner „nicht-arischen“ Ehefrau 1933 in die USA emigrieren. Sein jüngster Bruder Egon Schwarz war Unternehmer.[2] Erst knapp 20 Jahre nach Reinhard Schwarz-Schillings Tod erfuhr sein Sohn Christian Schwarz-Schilling, Bundesminister a. D. und Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina, bei Nachforschungen vor Ort in Polen von der wahren Abstammung seiner Mutter.

Reinhard Schwarz-Schilling wurde auf dem St.-Matthias-Friedhof in Berlin-Tempelhof beerdigt.


Ausgewählte Werke



Orchesterwerke



Orgelwerke



Kammermusik



Vokalmusik



Sonstiges


Christian Schwarz-Schilling, der deutsche CDU-Politiker und frühere Bundes-Postminister, ist sein Sohn.


Literatur





Einzelnachweise


  1. Hugo Thielen: Schwarz-Schilling, Reinhard. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 328 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Christian Schwarz-Schilling. Interview in Rolf Steininger, Heribert Schwan: Besiegt, besetzt, geteilt. Erinnerungen an Deutschland 1945 bis 1949. Olzog-Aktuell GmbH, 2010, S. 181. ISBN 978-3-789-28278-2.
Personendaten
NAME Schwarz-Schilling, Reinhard
KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist
GEBURTSDATUM 9. Mai 1904
GEBURTSORT Hannover
STERBEDATUM 9. Dezember 1985
STERBEORT Berlin

На других языках


- [de] Reinhard Schwarz-Schilling

[en] Reinhard Schwarz-Schilling

Reinhard Schwarz-Schilling (9 May 1904 in Hannover – 9 December 1985 in Berlin) was a German composer.

[ru] Шварц-Шиллинг, Рейнхард

Рейнхард Шварц-Шиллинг (нем. Reinhard Schwarz-Schilling; 9 мая 1904 (1904-05-09), Ганновер — 9 декабря 1985, Берлин) — немецкий композитор .



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