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Richard Fuchs (26. April 1887 in Karlsruhe – 22. September 1947 in Wellington, Neuseeland) war ein deutscher Komponist und Architekt, der in der Zeit des Nationalsozialismus auswandern musste.


Leben


Richard Fuchs, der jüdischer Herkunft war, studierte zunächst an der Hochschule für Musik in Karlsruhe, danach Architektur an der Technischen Hochschule Karlsruhe, wo er 1924 auch promoviert wurde[1]. Im Ersten Weltkrieg diente Fuchs als Soldat. Sein Bruder Gottfried Fuchs (1889–1972) war ein bekannter deutscher Fußballspieler. Als Architekt entwarf er einige Gebäude in Karlsruhe (Gottesauer Hof, Moltkestraße) und die Synagoge in Gernsbach.

Richard Fuchs gründete den Jüdischen Kulturbund Baden mit und war Präsident der Loge B’nai B’rith. Neben seiner Arbeit als Architekt komponierte er. Der ehemalige Kriegsfreiwillige erhielt 1935 als Architekt Berufsverbot. In der Pogromnacht 1938 wurde Richard Fuchs festgenommen und einige Wochen im KZ Dachau gefangengehalten.

In Neuseeland, wohin er über Großbritannien flüchtete, galt er mit Beginn des Zweiten Weltkriegs als feindlicher Ausländer und wurde arbeitslos.


Letztes Bauwerk


Seinen letzten Auftrag als Architekt in Deutschland erhielt Richard Fuchs 1934/35 durch seinen Bruder Gottfried, der erfolgreich im Holzhandel und Immobiliengeschäft tätig war. Gottfried Fuchs verkaufte sein Karlsruher Grundstück Beiertheimer Allee 42a an den Bezirkskaminfegermeister Ernst Giessler, unter der Bedingung, dass der Architekt des Neubaus sein Bruder Richard sein müsse.


Gedenken


Erstmals in der Bundesrepublik Deutschland wurden Kompositionen von Richard Fuchs am 19. Juni 2007 in der Hochschule für Musik Karlsruhe unter dem Titel Eine Rehabilitation aufgeführt. Es gibt in Neuseeland The Richard Fuchs Archive. Sein Enkel Danny Mulheron hat den Dokumentarfilm The Third Richard produziert.[2] Mehrere von Fuchs geplante Bauten sind erhalten und stehen unter Denkmalschutz.

An seinem 75. Todestag am 22. September 2022 wurden in der Stadthalle in Gernsbach Werke von Richard Fuchs aufgeführt, und zwar das Klavierquintett in D-Moll (1941), das Streichquartett E-Dur (1945) und das Kaddisch (1935) in einem Arrangement für ein Streichquartett.


Werke



Bauwerke


Ehemaliges Hotel Gottesaue in Karlsruhe
Ehemaliges Hotel Gottesaue in Karlsruhe
Häusergruppe Ecke Moltkestraße/Mozartstraße in Karlsruhe
Häusergruppe Ecke Moltkestraße/Mozartstraße in Karlsruhe

Kompositionen



Diskografie



Literatur



Dokumentarfilm




Commons: Richard Fuchs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Fuchs: “Die Baugeschichte des Markgräflichen Baden-Badischen Jagdschlosses Scheibenhardt: Mit Anhang über die Baugeschichte des Markgräflichen Baden-Durlachischen Jagdschlosses Stutensee.” Karlsruhe, Tech. Hochschule, Diss. [1924], 51 S. Ill., Kt
  2. Works – Danny Mulheron mit Trailer zu The Third Richard, abgerufen am 15. September 2022.
  3. Hotel Gottesaue. In: Datenbank der Kulturdenkmale. Stadt Karlsruhe, abgerufen am 15. September 2022.
  4. Mozartstr. 1, 3, Weststadt. In: Datenbank der Kulturdenkmale. Stadt Karlsruhe, abgerufen am 15. September 2022.
  5. Regina Meier: Richard Fuchs – vergessen und wiederentdeckt. In: Gernsbacher Bote. Nr. 3/2022. Katz, Gernsbach, S. 9–11 (PDF; 2,54 MB).
  6. Beiertheimer Allee 42, Südweststadt. In: Datenbank der Kulturdenkmale. Stadt Karlsruhe, abgerufen am 15. September 2022.
Personendaten
NAME Fuchs, Richard
KURZBESCHREIBUNG deutscher Architekt und Komponist
GEBURTSDATUM 26. April 1887
GEBURTSORT Karlsruhe
STERBEDATUM 22. September 1947
STERBEORT Wellington

На других языках


- [de] Richard Fuchs (Komponist)

[en] Richard Fuchs

Richard Fuchs (German: [ˈʁɪçaʁt ˈfʊks]; 26 April 1887 – 22 September 1947) was a German composer and architect, the older brother of German national team Olympic football player Gottfried Fuchs.[1]

[ru] Фукс, Рихард

Рихард Фукс (нем. Richard Fuchs; 26 апреля 1887, Карлсруэ — 22 сентября 1947, Веллингтон) — немецкий архитектор и композитор еврейского происхождения. Брат футболиста Готфрида Фукса.



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