Sein Vater Robert Gerhard stammte aus der Schweiz, seine Mutter Maria geb. Ottenwaelder aus dem Elsass. Sie hatten sich in Valls niedergelassen und betrieben einen Weinhandel.
Nach Kindheit und Schulausbildung in Spanien begann Robert Gerhard (jr.) im Alter von 12 Jahren auf Wunsch seines Vaters eine kaufmännische Ausbildung in Lausanne (Schweiz). Im Alter von 17 Jahren brach er sie jedoch ab und ging nach München, um an der Königlichen Akademie Musik zu studieren. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges zerstörte seine Pläne, und er kehrte nach Valls zurück.
Ab 1915 studierte er in Barcelona Klavier bei Enrique Granados und Komposition bei Felip Pedrell. 1923 ging er nach Wien, wo er sein Studium bei Arnold Schönberg fortsetzte. Er folgte diesem nach Berlin, wo er in Schönbergs Meisterklasse an der Hochschule für Musik im Jahre 1928 sein Studium abschloss.
Zurückgekehrt nach Spanien war er anfangs als Musikpädagoge in Barcelona tätig. Ab 1932 schloss sich seine Tätigkeit an der Katalanischen Bibliothek an. Hier wirkte er als Komponist und Dozent; darüber hinaus war er als Verleger katalanischer Musik tätig. In diese Zeit fiel auch seine Zusammenarbeit mit namhaften Künstlern wie Miró und Massine.
Mitte der 1930er Jahre emigrierte er wegen des Spanischen Bürgerkriegs nach Paris und später nach England. Dort ließ er sich letztlich in Cambridge nieder, da ihm die dortige Universität ein Stipendium gewährte. Neben seiner Tätigkeit an der University of Cambridge hielt er in den 1960er Jahren Gastvorträge in den USA.
In England fand er jedoch als Emigrant nur sehr schwer Anerkennung als Komponist. Der internationale Durchbruch seiner Werke sollte tatsächlich erst in den 1960er Jahren erfolgen; dies geschah hauptsächlich durch die Komposition von Auftragswerken und deren medienwirksame Aufführungen. 1960 nahm er die britische Staatsangehörigkeit an.
Robert Gerhard verstarb 1970 in Cambridge. Seine Handschriften und sein privates Archiv sind in der Cambridge University Library gelagert.[1]
Werk
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Sein kompositorisches Schaffen ist sehr komplex. Es ist aufgrund seiner Herkunft geprägt von Elementen der katalanischen Volksmusik und deren Musizierweise. Andererseits spiegelt es auch seine musikalische Auseinandersetzung mit der Zwölftontechnik seines Lehrers Schönberg wider. Seine Kompositionen umfassen Opern, Ballette, Suiten, Sinfonien und Lieder.
Werke (Auswahl)
Oper
La Dueña (1945–49), konzertant 1951 bei den XXV. Weltmusiktagen (ISCM World Music Days) der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik in Frankfurt a. Main uraufgeführt.[2]
Ballette
Ariel (1934), 1936 bei den XIV. Weltmusiktagen (ISCM World Music Days) der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik in Barcelona aufgeführt.[2]
Don Quixot (1940–41), rev. Fassung 1947 bei den XXI. Weltmusiktagen (ISCM World Music Days) der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik in Kopenhagen/Lund aufgeführt.[2]
Alegrías (1942)
Pandora (1943–44)
Orchesterwerke
Sardana I (1928–29)
Sardana II (1928–29)
epithalamion für Orchester (1965–66)
Suite für Orchester Nr. 2
Violinkonzert (1942–43)
Klavierkonzert (1951)
Concerto for Orchestra (1964–65)
Sinfonien
Homenaje a Pedrell (Symphonie) (1940–41)
Symphonie Nr. 1 (1952–53), 1955 bei den XXIX. Weltmusiktagen (ISCM World Music Days) der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik in Baden-Baden aufgeführt.[2]
Symphonie Nr. 2 (1957–59), rev. als Metamorphoses (1967–68)
Symphonie Nr. 3 Collages (1960)
Symphonie Nr. 4 New York (1967, rev. 1968)
Kammermusik
Sonate für Cello und Klavier (1956)
Trio für Violine, Cello und Klavier (1918)
Nonett (1956–57)
Himnody (1963)
Leo (1969), 1971 bei den XLV. Weltmusiktagen (ISCM World Music Days) der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik in London aufgeführt.[2]
Concerto for 8 (1962)
Libra (1968)
Gemini (1966)
Klavierwerke
Dos Apunts (1921–22)
Soirees de Barcelone (1936–38)
Tänze aus Don Quixote (1947)
3 Impromptus (1950)
Alegrías für 2 Klaviere (1942)
Pandora für 2 Klaviere & Percussion (1944)
Lieder
L'infantament meravellos de Schahrazada op. 1 (1916–17)
14 Cancons populars catalanes (1928–31), 1932 bei den X. Weltmusiktagen (ISCM World Music Days) der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik in Wien aufgeführt.[2]
L'Alta Naixença del Rei En Jaume (1932), 1933 bei den XI. Weltmusiktagen (ISCM World Music Days) der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik in Amsterdam aufgeführt.[2]
Cancionero de Pedrell (1941)
The plague für Sprecher, gemischten Chor und Orchester (nach Albert Camus) (1963–64)
Filmografie (Auswahl)
1952: Die Verblendeten (Secret People) mit Audrey Hepburn (Filmmusik)
Joaquim Homs: Robert Gerhard y su obra. Ethos-Musica 16, Universidad de Oviedo 1987. Neuausgabe Robert Gerhard i la seva obra. Barcelona 1991, ISBN 84-7845-109-9
Proceedings of the 1st International Roberto Gerhard Conference: May 27–28th 2010. Centre for Research in New Music, University of Huddersfield 2010, ISBN 978-1-86218-088-8
Monty Adkins, Michael Russ (Hrsg.): The companion to Roberto Gerhard. Ashgate, London 2013, ISBN 978-1-409-44515-9
Diego Alonso Tomás: Un hito de la modernidad musical española: el primer „Apunt“ para piano de Roberto Gerhard. Acta musicologica 89, Band 2, 2017, S.171–194. JSTOR26350050
Diego Alonso Tomás: A Heretic in the Schoenberg Circle: Roberto Gerhard’s First Engagement with Twelve-Tone Procedures in Andantino. Twentieth-Century Music 16 / 3 (2019), S.557–588. doi:10.1017/S1478572219000306
Diego Alonso Tomás: Homage to Schoenberg and Bartók: Symmetry, Transpositional Combination and Octatonicism in the First Movement of Roberto Gerhard’s Quartetto No. 3. Music Analysis 39 / 2 (2020), S.190–213. doi:10.1111/musa.12156
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