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Siegfried Borris (* 4. November 1906 in Berlin als Siegfried Jakob Borris Zuckermann;[1] † 23. August 1987 ebenda) war ein deutscher Komponist, Musikwissenschaftler und Musikpädagoge.


Leben



Jahre der Ausbildung und erste Dozentur


Borris wurde am 4. November 1906 als Sohn des Volkswirts Salomo Zuckermann und dessen Frau Martha, einer Lehrerin, in Berlin geboren. Sein Vater war 1905 anlässlich der Hochzeit mit Borris evangelischer Mutter vom Juden- zum Christentum konvertiert. Borris studierte zunächst ebenfalls Nationalökonomie, wandte sich aber 1927 einem Musik- und Kompositionsstudium bei Paul Hindemith zu. Ab 1929 studierte er zusätzlich Musikwissenschaft an der Friedrich-Wilhelm-Universität und wurde 1933 als akademischer Schüler von Arnold Schering promoviert.

Schon 1929 arbeitete er als Dozent an der damaligen Staatlichen Akademischen Hochschule für Musik in Berlin. Nach der Machtübergabe an Adolf Hitler 1933 wurde er jedoch auf Betreiben des Kampfbundes für deutsche Kultur aus der Hochschule ausgeschlossen und arbeitslos. Danach durfte er nur noch als Privatmusiklehrer tätig sein und mit Inkrafttreten der Rassengesetze 1935 verlor Borris auch wieder die Deutsche Staatsangehörigkeit, die ihm seines russischstämmigen Vaters wegen erst 1925 zuerkannt worden war. Er blieb in der Folge bis 1950 Staatenloser.[2]


Nach 1945


Erst 12 Jahre später, 1945, konnte er an die Hochschule zurückkehren, übernahm dort eine Professur sowie den Aufbau und die Leitung des Lehrerseminars. Sein Interesse galt der Schulmusik, dem Musikernachwuchs und der Popularisierung der Neuen Musik. So komponierte er etwa Schul- und Märchenopern und schrieb Rundfunksendungen, in denen er neuzeitliche Werke popularisierte. Den damaligen Sender Freies Berlin beriet Borris in Programmfragen als Mitglied des Programmbeirates. Lange Jahre war er Präsident des Verbandes Deutscher Musikerzieher und konzertierender Künstler sowie, bis 1976, Mitglied und Präsident des Deutschen Musikrates und Vorsitzender des „Institutes für Neue Musik und Musikerziehung“ in Darmstadt. Ebenfalls war er in leitender Position in der „Arbeitsgemeinschaft Musikerziehung und Musikpflege“ tätig.


Kompositorisches Werk


Als Komponist schrieb Siegfried Borris fünf Symphonien, Suiten und Divertimenti, Konzerte für Cembalo und Flöte, Orgelmusik und Kantaten. Auch einige Werke für Zupforchester stammen von Borris. Der Schwerpunkt seines kompositorischen Schaffens lag jedoch auf dem Gebiet der Jugendoper und der Spielmusiken aller Art, wie etwa für das Akkordeon. Neben seinen Kompositionen veröffentlichte Siegfried Borris auch zahlreiche musiktheoretische Schriften.

Ehrengrab von Siegfried Borris auf dem Berliner Friedhof Dahlem
Ehrengrab von Siegfried Borris auf dem Berliner Friedhof Dahlem

Ehrungen



Werke (Auswahl)



Kompositionen



Dichtungen



Schriften



Literatur





Einzelnachweise


  1. Tobias Knickmann: Siegfried Borris – Personendaten. Am 28. Juli 2017 auf lexm.uni-hamburg.de, abgerufen am 23. April 2019
  2. Tobias Knickmann: Siegfried Borris – Biographie. Am 28. Juli 2017 auf lexm.uni-hamburg.de, abgerufen am 23. April 2019
Personendaten
NAME Borris, Siegfried
ALTERNATIVNAMEN Zuckermann, Siegfried Jakob Borris
KURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist, Musikwissenschaftler und Musikpädagoge
GEBURTSDATUM 4. November 1906
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM 23. August 1987
STERBEORT Berlin

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[en] Siegfried Borris

Siegfried Borris[lower-alpha 1] (born Siegfried Jakob Boris Zuckermann;[2] 4 November 1906 – 23 August 1987) was a German composer, musicologist and music educator. He became a lecturer at the Musikhochschule Berlin in 1929, but his career was interrupted during the Nazi regime. He was appointed professor in 1945 and became an influential pedagogue, composer of music for young players, and active in music organisations. He was president of national associations, of Deutscher Tonkünstlerverband from 1963 to 1972, and of Deutscher Musikrat from 1971 to 1976.



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