music.wikisort.org - Komponist

Search / Calendar

Ulrich Klan (* 17. März 1953 in Hof) ist ein deutscher Musiker, Komponist, Gesamtschullehrer und libertärer Autor.

Ulrich Klan, 2019
Ulrich Klan, 2019

Leben


Bereits als Jugendlicher war Klan außerordentlicher Teilnehmer bei den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt. Durch Konzerte und Tourneen in Frankreich, Österreich, Israel, Schweiz und Italien wurde er als Musiker und Komponist über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Darüber hinaus gab Klan Konzerte beim Liedermacherfestival in Rheinsberg, auf dem Rudolstadtfestival und im Haus der Kulturen der Welt, beim WDR, SWR, NDR und bei Radio Bremen. 1983 war er Mitgründer der Wuppertaler Werkstatt – freie Schule für Musik und Tanz, die bis heute besteht.[1] Im November 2000 stellte Klan im Berliner Mehringhof das Projekt Lebenslaute vor. „Lebenslaute gegen Todesstille“ – gewaltfreie Konzertblockaden gegen Krieg und Umweltzerstörung.[2] Zum 10-jährigen Bestehen der Zeitschrift Schwarzer Faden spielte die Wuppertaler Posaunengruppe um Ulrich Klan.

Klan studierte in Wuppertal von 1978 bis 1984 die Fächer Musik und Sozialwissenschaften und hat ein abgeschlossenes Lehramtsstudium für die Sekundarstufen I und II, für Kinder ab der 5. Klasse bis zum Abitur. Vor dem Antritt als Lehrer an der Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule in Wuppertal-Elberfeld hatte er als freier Musikpädagoge gearbeitet. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit lag und liegt bei freiwilligen, kreativen Projekten, zum Beispiel bei den Arbeitsgemeinschaften Ethik und Musik, Internationaler Chor, Orchester, Theater, Kinderoper und -musical.[3]

Er ist Mitgründer der internationalen Armin T. Wegner-Gesellschaft (Wuppertal), der Musikerinitiative Lebenslaute sowie der Bürgerinitiative Freie Heide. Die Zeitschrift Der Spiegel über die Initiative: „Nach 17 Jahren hatte die Bürgerinitiative Freie Heide in ihrem Kampf gegen den Luft-Boden-Schießplatz Bombodrom so viele Treffer gelandet, dass ihr Gegner, der Bundesverteidigungsminister, aufgeben musste.[4]. Die Initiative erhielt im März 2007 den Göttinger Friedenspreis. Lebenslaute, „für Musik im zivilen Ungehorsam gegen Krieg und Umweltzerstörung“, organisierte unter anderem drei Konzertblockaden gegen das „Atom(Müll-)Programm“ in Gorleben, bei der US-Airbase in Frankfurt/M. zu Beginn des zweiten Golfkrieges 1991 sowie eine Blockade mit klassischer Musik zu den Pershing-Raketendepots in Mutlangen (1986), diese war die bundesweite „Premiere“ von Lebenslaute. Von 1992 bis 2009 hatte Lebenslaute die Initiative „FREIe HEIDe“ mehrmals vor Ort musikalisch begleitet auf „verbotenem Gelände“ der Bundeswehr als diese einen Bombenabwurfplatz errichten wollte.[5]

„Konzertblockade“ der Gruppe Lebenslaute
„Konzertblockade“ der Gruppe Lebenslaute

Klan initiierte und leitete die internationalen Musik-, Erinnerungs- und Verständigungsprojekte Europe meets Australia (1999), Picture of a voice/Görünen Ses/Patker me Zaini/Zelem schel Hakol/Surat e Saut (2003 bis 2008) und ist Projektleiter sowie Initiator der Internationalen Albert Camus-Tage 2010[6]. Außerdem Mitbegründer von „FORTSCHROTT – Musiksatire“ (seit 1980). Die Gruppe wurde mit dem Musikpreis des WDR ausgezeichnet. Ebenfalls von ihm gegründet wurde das Trio Con Voice (Wuppertaler Klaviertrio) mit klassischem Repertoire sowie mit Neuer Musik des 20. und 21. Jahrhunderts und das DUO DADA.[7]

Er komponierte neue Orient-Okzident-Musik zu Texten von Else Lasker-Schüler und Armin T. Wegner, diese wurden 2008 in einem gemeinsamen Konzert mit Konrad Hupfer in Wuppertal uraufgeführt mit dem renommierten „Nova Ensemble“. Klan dirigierte darüber hinaus das Finale des Poetischen Lichtspieles unter der Müngstener Brücke, mit über 400 jungen Musikantinnen und Musikanten aus Remscheid, Wuppertal und Solingen. Im Mai 2005 fand die Uraufführung eines türkisch-deutschen Konzertes unter dem Titel Störche über dem Bosporus unter Beteiligung des Ensemble Mondial des türkischen Komponisten Betin Güneş und des Ensemble „Yusuf“ von Ulrich Klan statt.

Am 2. April 2011 war in Wuppertal die Uraufführung des dreisprachigen (deutsch, türkisch, armenisch) Oratoriums für den ermordeten Journalisten Hrant Dink: „Wie eine Taube / bir güvercin gibi / aghavnii me neman“, vor einem internationalen Publikum und Ehrengästen aus Istanbul und Armenien. Musik: Ulrich Klan. Nach Worten von Hrant und Rakel Dink, aus Talmud, Bergpredigt und Koran sowie von west-östlichen Dichtern: Else Lasker-Schüler, Dschallaludin Rumi, Armin T. Wegner und Bertolt Brecht. Für gemischten Chor, Streichorchester, Sprecher und Instrumentalsoli: Duduk, Baglama, Violine, Violoncello, Klavier und Schlaginstrumente. Das Werk löste „stehende Ovationen“ aus, so die Westdeutsche Zeitung.[8][9][10]


Kompositionen (Auswahl)



Film und Bühnenmusik



CD und DVD-Veröffentlichungen



Veröffentlichungen von U. Klan (Auswahl)


Buchbeiträge

Beiträge in Zeitschriften


Literatur




Commons: Ulrich Klan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Die Wuppertaler Werkstatt e.V. wurde als freie Schule für Musik und Tanz von freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern 1983 gegründet
  2. Vgl. hierzu: Graswurzelrevolution Nr. 255, Januar 2001, S. 5, Bericht über die Buchpräsentation, Lesung & Musik: Wolfram Beyer (Hrsg. für den Humanistischen Verband Deutschlands und die Internationale der Kriegsdienstgegner/innen), Kriegsdienste verweigern – Pazifismus heute, Berlin 2000
  3. Vgl. hierzu: Ulrich Klan, Else goes Schiller oder Das Theater besetzen
  4. Zitat: „Spiegel Online“. Autor: Ulrike Demmer. Bombodrom – Kapitulation begeistert Freund und Feind. Vom 9. Juli 2009. Abgerufen am 25. November 2009
  5. FREIe HEIDe bezwingt die Bundeswehr Autor: Andreas Hauschild, in:Graswurzelrevolution, Nr. 255, Januar 2001. Abgerufen am 25. November 2009
  6. Internationale Albert Camus-Tage, Wuppertal. Tum 50. Todestag des Autors, Widerstandskämpfer und Nobelpreisträgers
  7. Else Lasker-Schüler-Forum 22. – 26. Oktober 2008. Titel: „Ich besuchte allerlanden eine Stadt! Lola Landau ‚Meine drei Leben‘“, von Hajo Jahn. Es spielte das DUO DADA von Ulrich Klan. Abgerufen am 8. Oktober 2012
  8. Vgl. hierzu: Veronika Pantel, „Stehende Ovationen“. In: Westdeutsche Zeitung vom 4. April 2011
  9. In der türkisch-armenischen Zeitung Agos (Istanbul) erschien am 8. April 2011 eine positive Rezension über die Uraufführung des Oratoriums
  10. Autor: Martina Thöne. In einem Interview mit Ulrich Klan. In: Westdeutsche Zeitung vom 25. März 2011. Ulrich Klan u. a. über das Oratorium. Unter: „Ein Höhepunkt der Veranstaltungstage soll die Uraufführung Ihres Oratoriums werden. Wie entstand die Idee zum Werk?“. Abgerufen am 13. September 2011
Personendaten
NAME Klan, Ulrich
KURZBESCHREIBUNG deutscher Musiker, Komponist, Gesamtschullehrer und libertärer Autor
GEBURTSDATUM 17. März 1953
GEBURTSORT Hof



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии