Werner Bochmann (* 17. Mai 1900 in Meerane; † 3. Juni 1993 in Schliersee) war ein deutscher Schlager- und Filmkomponist.
Gedächtnisplatte für Werner Bochmann in Schliersee
Leben
Nach dem Besuch der Oberrealschule in Meerane begann er 1919 an der Technischen Hochschule in Dresden ein Chemiestudium. Doch seine Begeisterung für die Musik war stärker. So studierte er bei Joseph Gustav Mraczek und Franz Schreker Musik und tourte dann als Pianist im Folklore-Ensemble Orchestra tipukta des Argentiniers José Soler durch Europa.
Bochmanns erste Kompositionen wurden von Irving Berlin verlegt, nachdem deutsche Musikverleger sie abgelehnt hatten. Sein erstes gedrucktes Stück war I Called to Say Good Night (1929). 1933 begann Bochmann für die UFA zu arbeiten. Er komponierte die Musik zu über 120 deutschen und internationalen Tonfilmen sowie Unterhaltungs-, Tanz- und Bühnenmusiken. Zu seinen bekanntesten Stücken zählen Heimat deine Sterne (Text Erich Knauf) aus dem Film Quax, der Bruchpilot (1941) und Gute Nacht, Mutter, gesungen von Wilhelm Strienz. Während des Krieges komponierte er die Musik zu insgesamt 42 Filmen, darunter mehreren Staatsauftragsfilmen zur Hebung der Truppenmoral.[1] Daneben nahm er mit seinem Tango-Orchester bei Columbia Records Schallplatten auf. Bochmann entdeckte unter anderem das Gesangs- und Pfeiftalent der Schauspielerin Ilse Werner. Bochmann stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[2]
Werner Bochmanns Grab
Werner Bochmann lebte über 50 Jahre bis zu seinem Tode in Schliersee. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof der Pfarrkirche St. Sixtus. Schliersee ehrte ihn 2002 mit der Benennung einer Straße auf seinen Namen und dem Anbringen einer Gedächtnisplatte.
Seit Mai 2011 gibt es in seiner Heimatstadt Meerane eine ständige Ausstellung zum Leben und Wirken von Werner Bochmann.
Filmografie (Auswahl)
1934: Die Insel
1935: Einer zuviel an Bord
1935: Kirschen in Nachbars Garten
1935: April, April!
1935: Ein idealer Gatte
1936: Donner, Blitz und Sonnenschein
1937: Ein Volksfeind
1937: Alarm in Peking
1938: Kautschuk
1938: Ich liebe Dich
1938: Das Mädchen von gestern Nacht
1939: Ein Robinson
1939: Sensationsprozeß Casilla
1939: Verdacht auf Ursula
1940: Lauter Liebe
1940: Wunschkonzert
1941: Hauptsache glücklich
1941: Das andere Ich
1941: Quax, der Bruchpilot
1941: Vom Schicksal verweht
1942: Himmelhunde
1942: Fronttheater
1943: Großstadtmelodie
1943: Ich vertraue Dir meine Frau an
1944: Die Feuerzangenbowle
1944: Der Engel mit dem Saitenspiel
1944: Quax in Fahrt (UA 1953 als Quax in Afrika)
1945: Sag’ die Wahrheit (unvollendet)
1945: Das alte Lied
1945: Der Scheiterhaufen
1949: Gesucht wird Majora
1949: Ich mach dich glücklich
1950: Alles für die Firma
1950: Aufruhr im Paradies
1950: Der Theodor im Fußballtor
1950: Eine Frau mit Herz
1951: Heimat, Deine Sterne
1951: Mein Freund, der Dieb
1951: 3 “Kavaliere”
1952: Rosen blühen auf dem Heidegrab
1952: Heimatglocken
1954: Ball der Nationen
1955: Der Fischer vom Heiligensee
1955: Die spanische Fliege
1956: Heiße Ernte
1957: Der Pfarrer von St. Michael
1957: Die fidelen Detektive
1962: Auf Wiedersehn am blauen Meer
Lieder / Schlager
Abends in der Taverne
Heimat deine Sterne
Gute Nacht, Mutter
Mit Musik geht alles besser
Das wird ein Frühling ohne Ende
Die kleine Stadt will schlafen gehen
Du und ich im Mondenschein
Der Theodor im Fußballtor
Ich bin so leidenschaftlich
Ja, das ist meine Melodie
Mir geht’s gut
Wenn ich wüßt', wen ich geküßt… (Um Mitternacht am Lido)
Keiner singt wie Eduard!
Auszeichnungen
1967: Bundesfilmpreis: Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film
1984: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
1985: Paul-Lincke-Ring
Literatur
Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 1: A – C. Erik Aaes – Jack Carson. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S.433 f.
Bochmann, Werner, in: Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt am Main: S. Fischer, 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 60
Ernst Klee:Kulturlexikon zum Dritten Reich: Wer war was vor und nach 1945. 1. Auflage. S. Fischer, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-596-17153-8, S.56.
Bochmann, Werner. In: Theodor Kellenter: Die Gottbegnadeten: Hitlers Liste unersetzbarer Künstler. Kiel: Arndt, 2020 ISBN 978-3-88741-290-6, S. 446
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