The Bottom ist ein Jazzalbum von Luke Stewart’s Silt Trio. Die 2021 entstandenen Aufnahmen erschienen am 21. Januar 2022 auf Cuneiform Records.
Bassist Luke Stewart, der ab den 2010er-Jahren in Gruppen wie Irreversible Entanglements (Who Sent You?, 2020), dem Trio der Trompeterin Jaimie Branch, der Band des Saxophonisten James Brandon Lewis und vielen anderen Projekten arbeitete, war im Februar 2021 Artist in Residence bei Pioneer Works in Brooklyn. Für einen Teil davon holte er den Saxophonisten Brian Settles aus seiner Heimatstadt Washington DC, und den Schlagzeuger Chad Taylor, und zusammen bildeten sie das Silt Trio, mit dem ein Debütalbum entstand. Luke Stewart schrieb in den Liner Notes des Albums:
Die Kompositionen stammen von Luke Stewart.
Nach Ansicht von Phil Freeman (Ugly Beauty/Stereogum), der das Album zu den besten Neuveröffentlichungen des Monats zählte, reicht die Musik von freien/abstrakten Klanglandschaften bis hin zu Groove-betonten Workouts wie „Roots“. Die langen Töne und geduldigen Phrasen von Settles reiten auf dem konzentrierten, aber immer noch irgendwie hyperaktiv wirkenden Rhythmus, den Stewart und Taylor gemeinsam aufbauen. Das Schlagzeug des Schlagzeugers klingle und klopfe scharf, und der Bassist dröhne mit großer Tiefe und Resonanz; nicht ganz darüber, aber irgendwie dazwischen, steigen die Linien des Saxophonisten zu einem spirituell klingenden Crescendo nach dem anderen, mit einer Intensität wie Pharoah Sanders, kurz bevor er es richtig krachen lasse.[2]
Bill Meyer (Magnet Magazine) schrieb, eine Informationsschicht in der Musik des Silt Trio sei die afrikanische Essenz des Jazz. Auf „Reminiscence“ richte sich Stewarts sanft schwankender Groove über Don Cherry nach Mali, und Taylors klingende Mbira bekräftige seine direkte Auseinandersetzung mit der Musik Zimbabwes. Bei vertiefter Beschäftigung mit dem Album werde man die Auseinandersetzung des Trios mit Jazz als soziale Musik finden; sowohl „Roots“ als auch „The Bottom“ würden dazu zwingen, einige Körperteile zu bewegen. Höre man noch weiter, erlebe man, wie das Zusammenspiel des Ensembles aus kollektivem kreativem Handeln Kraft erzeuge. Die drei Musiker bauen „Angles“ von Grund auf neu, jeder höre zu und reagiere auf die Ideen der anderen über 11 Minuten geduldiger und involvierter Erkundung. Stewart, Taylor und Settles würden wissen, dass die Musik durch die Hinzufügung der eigenen Geschichte jedes Spielers neu vervollständigt werde.[3]
Peter Margasak schrieb in The Quietus, Bassist Luke Stewart scheine heutzutage überall zu sein, arbeite nicht nur als Musiker, sondern moderiere auch Konzerte, halte Vorträge und schreibe. Er habe nominell einige Bands geleitet, aber keine sei so überzeugend wie dieses Trio. Diese akribisch abgestimmte Unternehmung wurde entwickelt, um den Fluss eines prägnanten Liveauftritts widerzuspiegeln. Es gebe darauf eine besinnliche, hochsensible kollektive Improvisation und eine andere, die versenge, während eine weitere, nach La Monte Youngs Dream House benannt, auf Zehenspitzen daherkomme, was sich letztendlich zu einem packenden Album summiere, das sich weitgehend auf Subtilität und Andeutungen stütze, um seine unheimliche Kraft zu demonstrieren.[4]