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Chandeen [ˌʃænˈdiːn] ist ein Musikprojekt aus Frankfurt am Main, das 1990 gegründet und in der ersten Hälfte der 1990er Jahre im Dark-Wave-Umfeld populär wurde. Die Band selbst bezeichnete seinerzeit ihren Stil als „Electronic Poetry“.[1]

Chandeen

Allgemeine Informationen
Herkunft Frankfurt am Main, Deutschland
Genre(s) Pop, Dark Wave
Gründung 1990, 2007
Auflösung 2004
Website www.chandeen.com
Aktuelle Besetzung
Gesang
Julia Beyer
Musik, Produktion
Harald Löwy
Ehemalige Mitglieder
Gesang
Aline Akbari (1991–1993)
Gesang
Catrin Mallon (1993–1994)
Gesang
Stephanie Härich (1995–2002)
Musik
Oliver Henkel (1990–1994)
Gesang, Nebenstimme
Antje Schulz (1992–2004)
Musik, Produktion
Mike Brown (2007–2012)
Weitere Mitwirkende
Management, Fotografie, Artwork, Produktion
Michael Schwalm
Flöte
Dorothea Hohnstedt
Gesang
Ion Javelin
Harald Gottschalk
Gitarre
Florian Walther
Gitarre, Produktion
Axel Henninger
Nebenstimme
Antje Buchheiser
Phillip Ritmannperger (live)
Remixe
Steve Roach (1995)
Daniel Myer (1998)
Steffen Keth (2002)
Mike Brown (2002)
Klive Humberstone (2002)
Nigel Humberstone (2002)

Ab der Mitte der 1990er Jahre veränderte sich der Stil infolge einer Umbesetzung, die Band produzierte seitdem eher popmusikorientierte Werke mit Einflüssen aus Rock und Trip-Hop.


Geschichte



Gründung


Chandeen wurde 1990 von Harald Löwy und Oliver Henkel gegründet. Beide Musiker trafen allerdings zu ersten Experimenten schon im Winter 1989 zusammen, sodass es zum Entstehungsdatum von Chandeen unterschiedliche Angaben gibt. 1991 trat als weiteres Mitglied die Sängerin Aline Akbari dem Projekt bei, nur ein Jahr später folgte die Zweitsängerin Antje Schulz.


Frühe Werke


Nach zwei Kassettenveröffentlichungen wurde Oliver Rösch, Labelchef von Hyperium Records, auf Chandeen aufmerksam und bot dem Projekt einen Plattenvertrag an. Kurz bevor Chandeen den Vertrag unterschrieben, verließ Aline Akbari das Projekt und wurde im Frühjahr 1993 durch Catrin Mallon ersetzt. In dieser Besetzung nahmen Chandeen die ersten beiden Alben Shaded by the Leaves und Jutland auf. Zur Anfertigung der Rohaufnahmen von Jutland zogen sich Harald Löwy und Oliver Henkel für sechs Wochen nach Jütland zurück.[1]


Split


Im Verlauf der Studio-Arbeiten zu Jutland machten sich bereits projektinterne Differenzen bemerkbar, die Ende 1994 im Ausstieg von Catrin Mallon und Oliver Henkel gipfelten. Beide Musiker formierten anschließend das Projekt Edera, das nach der Veröffentlichung des ersten und einzigen Albums Ambiguous (1996) in der Versenkung verschwand.

Unterdessen gerieten erste Auflösungsgerüchte in Umlauf, die seitens des verbliebenen Teils Chandeens jedoch nicht bestätigt wurden.[2] Trotz weiterer Veröffentlichungen, die Chandeen in den darauf folgenden Jahren populärer machten, sollte Jutland das bedeutendste Album bleiben. Es gilt als das atmosphärischste Werk der Band.[3]

Jutland spielten wir in einer sechswöchigen Session komplett in Dänemark ein. Wir waren abgeschieden in einem Haus am Meer und kreierten ein ganz eigenes Album. Stilistisch war dies unsere wichtigste Zeit.

Harald Löwy, 2002[4]

Stilwechsel


Während Jutland den Markt eroberte, erschien 1995 die EP Light Within Time. Hierauf kam erstmals die neue Sängerin Stephanie Härich zum Zuge, die im Frühjahr 1995 bei Chandeen einstieg und den Platz von Catrin Mallon einnahm. Stephanie Härich war zuvor in Incept Date integriert, einem Seitenprojekt von Harald Löwy, bei dem sie die Background Vocals für das Album Archipelago (1994) beisteuerte. Die Titel der Light Within Time-EP verschreckten viele Fans aufgrund ihrer ungewöhnlichen Klänge, Chandeen präsentierten statt der üblichen dunklen und romantisch durchsetzten Atmosphäre eher unaufdringliche Popsongs mit folkloristischen Zügen.


Weg zum Erfolg


Die darauf folgenden Werke The Waking Dream (1996), Spacerider – Love at First Sight (1998) und Bikes and Pyramids (2002) führten den neu eingeschlagenen Weg konsequent fort, ab Ende der 1990er Jahre traten vermehrt zeitgemäße Trip-Hop-, Drum-and-Bass- und Rock-Elemente hervor.[5] Zwischenzeitlich trennten sich Chandeen von ihrem Label Hyperium Records und wechselten zu Synthetic Symphony, einem Sublabel von SPV Recordings.

Ende des Jahres 1998 begannen die Aufnahmen zum Videoclip von Skywalking, der nach seiner Fertigstellung auf MTV und VIVA in Rotation lief und in sechs Kategorien für den German Video Music Award nominiert war. Daran anschließend waren Chandeen bei NBC-Giga zu Gast.[6][7]


Auflösung und Neubeginn


Um weitere Kompromisse auszuschließen und besser unabhängig von großen Plattenfirmen agieren zu können, gründete Harald Löwy im Jahr 2001 mit Kalinkaland sein eigenes Label.[8] Seit 2002 werden die Chandeen-Werke dort veröffentlicht.

Eine Best-of-Kollektion und mehrere Maxis komplettierten das bisherige Schaffen von Chandeen, ehe 2003 mit Echoes zunächst das letzte Album erschien. Dieses Werk fällt deutlich ruhiger und getragener aus als seine Vorgänger und stellt eine Rückbesinnung auf die Wurzeln der Band dar. Für den Titelsong Echoes fungierte Antje Buchheiser, Sängerin von Stoa, als Zweitstimme. Nachdem bereits 2002 auch Stephanie Härich ihre Mitarbeit einstellte, trennten sich Antje Schulz und Harald Löwy zwei Jahre später.

Nach langjähriger Pause reaktivierte Löwy das Projekt und veröffentlichte am 28. März 2008 das neue Album Teenage Poetry auf Kalinkaland. Für dieses Werk suchte er sich eine neue Stimme: Julia Beyer. Ferner gab es mit Mike Brown ein weiteres festes Bandmitglied, der am 20. März 2012 verstarb.[9]

2011 erschien das Album Blood Red Skies, ebenfalls mit Julia Beyer als Sängerin, gefolgt von Forever And Ever (November 2014).

Am 28. Februar 2020 wurde das zehnte Studioalbum Mercury Retrograde veröffentlicht. Neben Julia Beyer arbeitete Löwy auf diesem Album mit der englischen Sängerin Holly Henderson, der französischen Songschreiberin Kitty sowie mit der 16 jährigen Gastsängerin Odile. Das Video zur zweiten Single Ocean Mind wurde dabei vom amerikanischen Fach- und Branchenmagazin Billboard präsentiert.


Namensherkunft


Chandeen war der Name des Leguans einer Freundin Harald Löwys. Laut Löwy entstammt dieser Name einer indianischen Sprache. Eine entsprechende Übersetzung ins Deutsche, welche die Bedeutung des Wortes voll erfasst, gibt es nicht. Chandeen gilt als eine Bezeichnung mit religiösem Hintergrund. Sie wird verwendet, um Eindrücke oder Geschehnisse zu umschreiben, die eine bestimmte Person an die „Quelle des Lebens“ oder an den „Sinn des Daseins“ näher heranführen. Darunter fallen unter anderem Déjà-vu-Erlebnisse. Der Name erschien Löwy und Henkel daher passend für die spirituelle und sphärische Ausrichtung der Band zum Zeitpunkt der Gründung.[10]


Trivia



Künstler



Lieder



Veröffentlichungen


Alben und EPs

  • 1994 – Shaded by the Leaves (CD)
  • 1995 – Jutland (CD)
  • 1995 – Light Within Time (EP + CD-ROM Video)
  • 1996 – The Waking Dream (CD)
  • 1998 – Spacerider – Love at First Sight (CD)
  • 2002 – Bikes and Pyramids (CD)
  • 2003 – Echoes (CD)
  • 2008 – Teenage Poetry (CD)
  • 2011 – Blood Red Skies (CD)
  • 2014 – Forever and Ever (Vinyl & CD)
  • 2015 – Winter Reverbs (CD)
  • 2018 – Rogue (EP)
  • 2020 – Mercury Retrograde (Vinyl & CD)

Singles und Maxis

  • 1994 – Red Letter Days /:Lumis: (MCD)
  • 1995 – Strawberry Passion (MCD)
  • 1996 – Papillon (It’s Easy to Fly) (MCD)
  • 1998 – Spacerider (MCD)
  • 1999 – Skywalking (MCD)
  • 2002 – My World Depends on You (MCD)

Retrospektiven

  • 1998 – A Taste Like Ginger (CD)
  • 2004 – Pandora’s Box (CD)

Demos

  • 1992 – The Twilight Crossing – Part I (K7)
  • 1993 – The Twilight Crossing – Part II (K7)

Videos

  • 1998 – Skywalking (Videoclip)
  • 2011 – Shadows Fade (Videoclip)
  • 2014 – The Wild Unknown (Videoclip)
  • 2015 – Wake up, Starbuck (Videoclip)
  • 2019 – Vanish (Videoclip)
  • 2020 – Ocean Mind (Videoclip)
  • 2020 – You’re in a Trance (Videoclip)
  • 2020 – Light (Videoclip)
  • 2020 – All Ghosts (Videoclip)

Quellen


  1. Manuela Orth · New Life Musikmagazin · Ausgabe 12/96 · Interview mit Chandeen · Dezember 1996
  2. Gothtronic · Frequently Asked Questions: Häufig gestellte Fragen · Online-Artikel (Memento des Originals vom 27. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gothtronic.com
  3. Ecki Stieg · Grenzwellen Musikmagazin · Interview mit Harald Löwy · Online-Artikel · 2006
  4. Andreas Ohle · Dark Heart Musikmagazin · Interview mit Chandeen · Online-Artikel · 2002
  5. Burghard Köhn & Michaela Böttcher · Entry Musikmagazin · Ausgabe 6/96 · Interview mit Chandeen · Seite 38 · Dezember 1996
  6. Markus Vennemann · Entry Musikmagazin · Interview mit Chandeen · Online-Artikel (Memento des Originals vom 10. November 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.entry-magazin.de · 2002
  7. Lars Schmidt · Ragazzi Musikmagazin · Interview mit Chandeen · Online-Artikel · 2002
  8. Heiko Meyer · PaganDance · Interview mit Chandeen · Online-Artikel (Memento des Originals vom 7. November 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pagandance.de · 2002
  9. RIP Mike Brown of Livewire Electronics
  10. Olli Faul · Paraneuja Musikmagazin · Interview mit Chandeen · Heft-Nr. 8 · Seite 8 · 1994



На других языках


- [de] Chandeen

[en] Chandeen

Chandeen (/ʃænˈdiːn/ shan-DEEN) is a musical project from Frankfurt am Main, founded in 1990 and popular in the darkwave scene in the first half of the 1990s. The band refers to its own style as "Electronic poetry".[1] From the middle of the 1990s, the band's style changed to a more pop-oriented sound with influences from rock and trip hop.



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