Die Musik der Gruppe Haindling ist Popmusik mit starken Einschlägen von Jazz und bayerischer Volksmusik und mit überwiegend bairischen Texten. Buchners Interesse für exotische Instrumente führt zu weiteren Einflüssen aus den Herkunftsgebieten dieser Instrumente, die z.B. afrikanische, tibetische und chinesische Klangwelten umfassen. Buchner will mit seiner Musik die bairische Mundart, die im Aussterben begriffen ist, am Leben erhalten.
Angefangen hat alles damit, dass Buchner, der von Beruf Töpfermeister ist (und damit bei Musikredakteuren regelmäßig den Beinamen „Ton-Künstler“ evoziert), bei der Arbeit nebenbei Musik hören wollte. Da er jedoch einen anderen Musikgeschmack hatte als den zur damaligen Zeit üblichen, begann er seine Musik selbst zu komponieren. Seine Lieder nahm er mit einem Mehrspurrekorder auf Kassette auf. Bei seinen ersten öffentlichen Auftritten 1980 führte er zusammen mit seiner jetzigen Ehefrau Ulrike Böglmüller seine Eigenproduktionen in Kneipen per Halb-Playback auf.
Seine ursprüngliche Absicht, „nur nebenbei“ Musik zu machen, gab Buchner auf, als er über eine zufällige Bekanntschaft mit dem Sänger Kevin Coyne Kontakt zu der Plattenfirma Polydor und einen Vertrag für eine erste Platte bekam, die dann 1982 erschien. Als sich diese unter dem Namen seines Heimatortes Haindling in den Rundfunksendern etablieren konnte und darüber hinaus den Deutschen Schallplattenpreis gewann, gründete Hans-Jürgen Buchner 1983 auf Wunsch seiner Plattenfirma die Band. Die Mitglieder fand er über eine Zeitungsanzeige.
Buchner setzte bei den folgenden Alben das beim ersten Album bewährte Prinzip der Eigenproduktion fort. Die Band Haindling (im Gegensatz zum Projekt Haindling) war an den Plattenproduktionen großteils nicht beteiligt, abgesehen von den beiden Live-Alben Meuterei und Perlen. Allerdings war Roald Raschner bei einigen Alben Koproduzent. Seit 1991 produzierte Buchner seine Lieder selbstständig in seinem zur damaligen Zeit neu eingerichteten Tonstudio in Haindling, zuvor nahm er seine Lieder im Red Rooster Studio bei Peter Maffay in Tutzing auf.
Das über die Grenzen Bayerns hinaus bekannteste Haindling-Lied Lang scho nimmer g’sehn von 1984 erreichte in Deutschland Platz 33 der Singlecharts. Die niederländische Coverversion Hilversum III von Herman van Veen kam in dessen Heimat in die Top 10. Van Veen coverte bis 1985 noch weitere Lieder von Haindling, welche sich insbesondere auch im englisch- und französischsprachigen Raum etablierten. Weitere bekannte Stücke sind Du Depp (1983), Spinni (1985), Es geht wieder auf (1987), Ganz weit weg (1991), Liebe (1991)– erreicht Platz 28 in den Schweizer Charts– oder Noch in der Umlaufbahn (1993).
Neben den Studioalben macht Haindling auch Musik für Film und Fernsehen, so die Titelmusiken für sieben Serien und Mehrteiler des Bayerischen Fernsehens.
Das Lied Paula aus der Reihe Zur Freiheit sowie das Titelstück zu Irgendwie und Sowieso wurden auch über die zugehörigen Serien hinaus bekannt. Des Weiteren fand das Stück Pfeif drauf als Titelmusik der ZDF-Serie Die Rosenheim-Cops und des Films Drei Herren Verwendung (eine an Pfeif drauf angelehnte Melodie ist seit einigen Jahren der Jingle der Versicherungskammer Bayern in Radio, Fernsehen und als Telefonwarteschleife). Einen Überblick über Buchners Schaffen als Filmkomponist bieten das im Jahr 2000 erschienene Doppelalbum Filmmusik sowie der 2004 unter dem Titel Vivaldi & Vier Jahreszeiten veröffentlichte Soundtrack zur Simon-Polt-Filmreihe. Ein weiteres Haindling-Projekt ist die in Zusammenarbeit mit Janosch entstandene Kinder-CD Tigerentenliederchen, die 2000 herauskam. 2006 komponierte er in Zusammenarbeit mit dem Hörfunkprogramm Bayern 1 eine Hymne für seine niederbayerische Heimat.
Für seine „ebenso bissige wie musikalisch virtuose Kritik am ‚Mir-san-mir‘-Bayerntum“ wurde Hans-Jürgen Buchner im Jahr 2000 vom Bayerischen Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Hans Zehetmair, mit der Auszeichnung Pro meritis scientiae et litterarum geehrt.
2014 erschien der Dokumentarfilm Haindling – und überhaupt’s … von Jörg Bundschuh und Toni Schmid, der Buchners gesamtes Leben, hauptsächlich jedoch seine Arbeit mit Haindling beleuchtet.[1]
Noch heute begibt sich die Band jeden Sommer auf Konzerttournee und gibt dabei Konzerte auf ausgewählten Festivals, sowie in besonderen Spielstätten, wie beispielsweise auf der Freilichtbühne am Roten Tor Augsburg, auf der Luisenburg-Felsenbühne oder auf der Burg Wertheim. Erwähnenswert sind insgesamt sieben Auftritte bei Songs an einem Sommerabend, die alle vom Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt wurden. Im Sommer 2017 traten Haindling mit Carmina Burana mit Chor und Solisten der Münchner Symphoniker im Innenhof des Schlosses Thurn und Taxis in Regensburg auf. Des Weiteren finden regelmäßig Hallentourneen in den Wintermonaten statt, so beispielsweise im Oktober 2013, als die Band erstmals in Italien beim Steinegg-Live-Festival ein Konzert gab. 2017 und 2018 feierte Haindling sein 35-jähriges Bühnenjubiläum, welches mit einer ausgedehnten Tour im Sommer 2017 und im Winter 2018 gefeiert wurde. Die meisten Konzerte beschränkten sich lediglich auf Bayern, Baden-Württemberg und Österreich. Überregionale Konzerte fanden vor allem in den späten 1980er Jahren statt, mitunter in Bochum, Köln, Bielefeld, Berlin und Hamburg. Oberhalb Süddeutschlands finden Konzerte heutzutage selten noch unter anderem in Hessen, im Ruhrgebiet und in Berlin statt.
Hans-Jürgen Buchner gab in mehreren Interviews an, dass er an einem neuen Album arbeite, welches bislang aber nicht erschienen ist. Im Sommer 2018 erwähnte er, dass er für neue Ideen und für ein neues Album viel Zeit und Ruhe brauche, weshalb die Arbeit an dem geplanten Album sehr langsam verläuft.
1985–1986: Irgendwie und Sowieso: Irgendwie und Sowieso; Franz Xaver Bogner
1987–1988: Zur Freiheit: Paula; Franz Xaver Bogner
1989–1990: Alfred J. Kwak: Liefde (Bleib); Herman van Veen / Hiroshi Saitō (斉藤 博)
1990–1994: Floris Zapp Zarapp
1990–2003: Café Meineid: Café Meineid; Franz Xaver Bogner
1992–1993: Heidi und Erni; Erich Neureuther
1996–: Tigerenten Club, darin die Reihe: Das glückliche Leben des Günter Kastenfrosch
1996–: Kochgeschichten
1997–2007: Gernstl unterwegs; Franz Xaver Gernstl
2000: Menschen in Bayern
2002–: Die Rosenheim-Cops: Pfeif drauf
2003: Aus Schwaben und Altbayern
2008–2011: Der Kaiser von Schexing; Franz Xaver Bogner
2017–2018: Über Land; Franz Xaver Bogner
Werbemusik
2000–: Versicherungskammer Bayern
2001: Münchner Hofbräuhaus
2003: Warteschleife Bayerische Staatskanzlei
2013: Goldsteig
TV-Mitwirkung
1983: Bios Bahnhof
1984: Bananas
1984: Formel Eins
1984: Rockpalast (Markthalle Hamburg)
1984–1985: ZDF-Hitparade, 3 Auftritte
1987–1988: Zur Freiheit von Franz Xaver Bogner (Diverse Folgen)
1996: Lilien in der Bank von Gerard Samaan und Marianne Rosenbaum
1996: Rockpalast (Alter Wartesaal Köln)
2003: Café Meineid von Franz Xaver Bogner ("In Sachen Kainz")
2003–2004: Alpenrock mit Ausschnitten verschiedener Auftritte
2004: Gipfeltreffen
2006: Aufgspuit von Werner Schmidbauer
2009: Der Sonntags-Stammtisch
2011–2012: Mia san mia – Die Bayerische Talentshow als Juror
2012: Bayern 1 Hautnah
2015: Heimatsound
2016: Uschis ViP Gärten
Auszeichnungen
1978: Bayerischer Staatspreis für Keramik gemeinsam mit seiner damaligen Freundin Ulrike Böglmüller
2000: Auszeichnung Pro meritis scientiae et litterarum für seine ebenso bissige wie musikalisch virtuose Kritik am Mir-san-mir-Bayerntum vom Bayerischen Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Hans Zehetmair
2001: Ehrenmitglied im Verein Deutsche Sprache
2005: Kulturpreis Bayern
2005: Bayerischer Verdienstorden
2005: Bayerischen Poetentaler der Münchner Turmschreiber für seine Verdienste um die bayerische Kultur
2007: Bairische Sprachwurzel, weil er in der Öffentlichkeit und in Interviews konsequent Bairischen Dialekt spricht.
2008: Bayerische Naturschutzmedaille des Bundes Naturschutz in Bayern für seinen unermüdliche Einsatz für seine bayerische Heimat und insbesondere für den Schutz der frei fließenden Donau zwischen Straubing und Vilshofen
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