Kaplan Martin Särve, Pfarrer Joseph Bock, Dirigent Ludwig Lamml
Geschichte
Die Musikkapelle St. Vitus wurde am 23. Juli 1967 zur Pflege geistlicher und weltlicher Instrumentalmusik durch Jugendliche und später auch Erwachsene der Stadtpfarrgemeinde St. Vitus Burglengenfeld unter dem Namen „Knabenkapelle St. Vitus Burglengenfeld“ gegründet. Im Jahre 1984 folgte eine Namensänderung in „Musikkapelle St. Vitus Burglengenfeld“.[1]
Organisation
Vorstandschaft
Die Entscheidungen über Organisatorisches trifft die Vorstandschaft, bestehend aus einem Vorstand, seinem Stellvertreter, einem Schriftführer, einem Kassier mit Kassenprüfern und den Kapellensprechern. Die Kapellensprecher sorgen für eine gute und transparente Kommunikation zwischen der Vorstandschaft und den Musikern. 1. Vorsitzender ist Stefan Huttner. Im Abstand von drei Jahren wird die Vorstandschaft neu gewählt.
Von der Jugendvorstandschaft organisiertes Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel
Jugendvorstandschaft
Die Jugendvorstandschaft hat die wichtige Aufgabe, den Zusammenhalt v.a. der Nachwuchs- und Jugendgruppen zu fördern, bei Problemen zu vermitteln und die Anliegen der jüngeren Generationen in der Vorstandschaft anzubringen. Dazu gehört u.a. das Organisieren von Freizeitaktivitäten. Die Mitglieder der Jugendvorstandschaft treffen sich regelmäßig mit anderen Jugendleitern aus der Region zu Fortbildungen der Nordbayerischen Bläserjugend. Dabei geht es um Teambildung und den pädagogischen Umgang mit Jugendgruppen. 2018 wurde die Jugendvorstandschaft mit dem Junior Award des Nordbayerischen Musikbundes ausgezeichnet.[2]
Gruppen
Musikalische Früherziehung
Die Musikkapelle St. Vitus setzt sich aus mehreren Gruppen zusammen. Für Kleinkinder wird eine Musikalische Früherziehung angeboten. Dazu gehört auch die Ausbildung an der Blockflöte.
Gruppe 4 auf der Weihnachtsfeier 2019 mit Leiterin Marianne Zaindl
Nachwuchsorchester
Etwa ab dem Grundschulalter können Kinder einer Nachwuchsgruppe („Gruppe 4“) beitreten, die regelmäßig im Abstand von mehreren Jahren gegründet werden. Die Kinder bekommen zunächst Instrumentalunterricht in Satzproben (ein Satz bezeichnet hier eine Instrumentengruppe), später sammeln sie als Orchester Erfahrungen im Zusammenspielen.
Sobald eine neue Nachwuchsgruppe gegründet wird, rücken die Kinder auf in die sog. „Gruppe 3“, in der sie das Gelernte vertiefen, erste öffentliche Auftritte spielen und auf das Ablegen des Musikerleistungsabzeichens D1 in Bronze des Nordbayerischen Musikbundes vorbereitet werden. Dafür bekommen sie zusätzlich Unterricht in der Musiktheorie und Gehörbildung.
Jugendblasorchester
Nach dem Bestehen der Prüfung dürfen die jungen Musiker in das Jugendblasorchester („Gruppe 2“) wechseln. Die Gruppe lebt von der Gemeinschaft aus Musikern verschiedener Altersstufen, die sich gegenseitig helfen und den Nachwuchs an das Musizieren auf hohem Niveau heranführen. Hier werden die Musiker zum ersten Mal mit der Tracht der Musikkapelle ausgestattet. Die Gruppe 2 repräsentiert die Kapelle auf zahlreichen Festen oder bei religiösen Veranstaltungen, z.T. zusammen mit dem Symphonischen Blasorchester. Am Samstag vor Weihnachten findet alljährlich das Festkonzert der Musikkapelle statt. Dabei tritt auch die Gruppe 2 auf.
Symphonisches Blasorchester
Das Symphonische Blasorchester auf der Piazza in Burglengenfeld 2020
Als Faustregel gilt: Wer fünf Jahre lang im Jugendblasorchester gespielt hat und das Musikerleistungsabzeichen D2 in Silber abgelegt hat, darf in das Symphonische Blasorchester („Gruppe 1“) aufsteigen. Um den Umstieg zu erleichtern, machen die Musiker ein Doppeljahr, in dem sie in beiden Gruppen spielen. Das Symphonische Blasorchester ist flexibel einsetzbar. Ob als bayerisch-böhmische Blaskapelle oder Symphonisches Orchester, ob Polka, Walzer, Marsch oder konzertante Blasmusik: die Gruppe 1 spielt Blasmusik auf hohem Niveau. Die Auftritte des Orchesters überschneiden sich hin und wieder mit denen des Jugendblasorchesters, doch meistens spielt die Gruppe 1 bei größeren Anlässen.
Sonstige Gruppierungen
"Die Ehemaligen" sind eine kleine Gruppe von Musikern, die nicht mehr am regulären Betrieb der Musikkapelle teilnehmen können oder wollen, aber das Musizieren trotzdem nicht aufgeben wollen. Die Besetzung wurde 2001 zur Mitgestaltung des alljährlichen Sommerfests gegründet und setzte sich ursprünglich aus Musikern zusammen, die in den frühen Jahren der Kapellengeschichte gemeinsam unter Leitung von Martin Särve gespielt hatten. Sie spielen hauptsächlich bayerisch-böhmische Blasmusik.
Im Zuge des 50-jährigen Jubiläums wurde 2017 eine Big Band ins Leben gerufen, die am Jubiläumskonzert einen Teil übernahm.
Während der Corona-Pandemie probte die Gruppe 1 im Frühjahr 2022 den Regelungen entsprechend in kleinen Besetzungen. Die Gruppen gestalteten zusammen mit dem Jugendblasorchester einen Gottesdienst für die Verstorbenen der Musikkapelle am 26. März 2022.
Freund- und Patenschaften
Hanazono High School Band Kyoto
Beim International Music Festival 1976 in Harrogate begegneten sich die Musiker der Knabenkapelle St. Vitus und der Hanazono High School zum ersten Mal. Trotz der Sprachbarriere wurde über die gemeinsame Leidenschaft für Musik schnell Freundschaft geschlossen. Schon beim 10-jährigen Jubiläum der Knabenkapelle 1977 kamen die Japaner zu Besuch nach Burglengenfeld. Im Laufe der Jahre besuchten sich die Orchester auf Konzertreisen immer wieder gegenseitig. Inzwischen weitete sich die Freundschaft auf das Espoir Wind Orchestra und die Musikgruppe Bayern Brass aus, die sich z.T. aus Alumni der Hanazono High School zusammensetzen. Im Jahr 2000 traten die Hanazono High School Band, das Espoir Wind Orchestra, Bayern Brass und die Musikkapelle St. Vitus anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Freundschaft und zu Ehren der Vermächtnisses des verstorbenen Dirigenten Kunio Niida in Kyoto unter dem Namen „Lindenbaumgruppe“ auf.
Jugendblaskapelle St. Martin Deuerling
Seit 1982 ist die Musikkapelle St. Vitus Patenkapelle der Jugendblaskapelle St. Martin aus Deuerling, bei der Ludwig Lamml seit ihrer Gründung die musikalische Leitung übernommen hatte.
Harmonie Laura Landgraaf
Die Musiker der Harmonie Laura aus Landgraaf und der Musikkapelle St. Vitus lernten sich bei einer Konzertreise kennen. Seitdem besuchen sich die Kapellen immer wieder gegenseitig.
Chronologische Übersicht der Höhepunkte
Knabenkapelle St. Vitus bei einem Auftritt 1968
1967–1969
1967: Nach drei Fehlversuchen Gründung als Knabenkapelle St. Vitus Burglengenfeld mit 27 Musikern durch Pfarrer Joseph Bock, Kaplan Martin Särve und Dirigent Ludwig Lamml
1969: Erster Nachwuchs mit ca. 23 neuen Musikern
1968: Erster Auftritt im Festsaal des Pfarrheims St. Michael
1970–1979
1970: Erste Uniform
1972: Erstes Wertungsspiel in der Unterstufe in Weiden: 1. Rang mit Auszeichnung, Musikstück: Festmusik von Richard Wagner
1974: Rom-Reise mit Papstaudienz; Uraufführung der für die Kapelle speziell komponierten Papsthymne des Regensburger Kirchenmusikers Karl Norbert Schmid
1976: International-Music-Festival in Harrogate, Beginn der Freundschaft mit der Hanazono-High-School-Band Kyoto
1977: 10-jähriges Jubiläum mit Festakt und Besuch aus Japan
1977: Israelreise, Höhepunkt: Konzert im Lunapark zur Eröffnung der Jugendstadt in Tel Aviv
1977: Sieger von 24 teilnehmenden Kapellen beim ersten MZ-Blasmusikwettbewerb
1979: Erste Japanreise, Höhepunkt: Besichtigung der Yamaha-Musikinstrumenten-Fabrik
1980–1989
1982: Übernahme der Patenschaft für Jugendblaskapelle St. Martin Deuerling
1984: Ehrenpreis „für hervorragende Leistungen“ beim 4. MZ-Blasmusikwettbewerb (bis dahin „Dauerabonnement auf den ersten Platz“), 2. Preis für kleine Volksmusikbesetzung der Musikkapelle
1985: Ständchen zum 70. Geburtstag des Ministerpräsidenten F.J. Strauß auf dem Odeonsplatz in München
1987: Gedenksteinenthüllung als Zeichen der Dankbarkeit für Joseph Rödls Wirken als langjähriger Vorstand durch Dirigent Kunio Niida, 20-jähriges Jubiläum mit Festakt und Besuch aus Japan (10 Jahre Freundschaft)
1988: Wettbewerb des Bayerischen Rundfunks in Friedberg, bestes Laienblasorchester Bayerns und somit Teilnahme für Bayern an der Endausscheidung des 2. Deutschen Laienorchesterwettbewerbs in Berlin (Leistungsstufe 2 erreicht)
1989: Internationales Blasmusikfestival in Wien
1990–1999
1990: Aufnahme von Mädchen in die Musikkapelle
1991: Zweite Japanreise, Höhepunkt: Empfang beim Bürgermeister der Stadt Kyoto und Übergabe des Stadtschlüssels an Vorstand Georg Beer
1992: Erstes großes Kirchenkonzert anlässlich der 450-Jahr-Feier der Stadt Burglengenfeld
1992: 25-jähriges Jubiläum mit Festprogramm und Besuch aus Japan
1999: Die Musikkapelle St. Vitus im Internet / Start der Homepage
2000–2009
2000: Gründung der „Lindenbaum-Gruppe“ in Kyoto anlässlich der 20-jährigen Freundschaft und als Erbe des verstorbenen Dirigenten der Hanazono-High-School-Band, Kunio Niida. Die Lindenbaumgruppe: Hanazono-High-School Band, Bayern Brass, Espoir-Band und Musikkapelle St. Vitus
2001: Gründung der rhythmisch-musikalischen Frühförderung
2001: Gründung des „Ehemaligen-Orchesters“ mit ehemaligen Musikern, die damals unter Martin Särve gespielt hatten, zur musikalischen Mitgestaltung des traditionellen Sommerfestes der Musikkapelle
2002: 35-jähriges Jubiläum mit Festakt
2003: Konzertreise nach Landgraaf in den Niederlanden
2003: Konzert „Highlights der Filmmusik“ in der Steinbrucharena des Heidelberger Zementwerks (ca. 1500 Zuschauer)
2004: Ludwig Lamml wird Ehrenmitglied
2004: USA-Reise: Oktoberfest-Tour
2005: Konzert „Nacht der Musik“ in der Steinbrucharena
2006: Kulturpreis des Bezirks Oberpfalz
2007: 40-jähriges Jubiläum mit Festakt und Gästen aus dem Emsland und Japan
2008: Verabschiedungskonzert von Ludwig Lamml mit 150 „Vitusmusikern“, Uraufführung der „Lula–Polka“ (Ludwig-Lamml–Polka; Komposition von Josef Jiskra)
2008: Traditionelles Festkonzert vor einer Rekordkulisse von 800 Zuhörern
2009: Konzertreise nach Japan
2010–2019
2010: Erster Rang mit Auszeichnung in der Höchststufe bei Wertungsspiel
Niederlande: Konzerte bei unseren holländischen Freunden von der Harmonie-Laura, Landgraaf
Kanada: Festkapelle beim Oktoberfest in Shilo
Österreich: Vertreter der Bundesrepublik Deutschland beim Österreichischen Blasmusikfestival in Wien
USA: Konzertreise durch Colorado (Denver) und Wyoming (Cheyenne), 2004 bis 2007: Festkapelle bei verschiedenen Oktoberfesten in Phoenix, Goodyear (Arizona)
Japan: Bisher fünf Konzertreisen mit Auftritten in der alten japanischen Kaiserstadt Kyoto und anderen japanischen Großstädten
Deutschland: Bremerhaven: Vertreter Bayerns bei der Sail 1995, Berlin: Deutsche Endausscheidung beim Wettbewerb des Deutschen Musikrates für Laienblasorchester (Sieger Stufe 2), Weitere Auftritte in vielen deutschen Städten
Literatur
Musikkapelle St. Vitus Burglengenfeld e.V.: Chronik der Musikkapelle St. Vitus Burglengenfeld e.V. (Festschrift zum 40-jährigen Gründungsjubiläum), Burglengenfeld 2007
Satzung der Musikkapelle St. Vitus Burglengenfeld e.V., Burglengenfeld 2003
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