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Sleipnir ist das Pseudonym des neonazistischen Liedermachers Marco Bartsch (geb. Laszcz) bzw. der Name der Rechtsrock-Band, deren Kopf er darstellt. Vom Bundesamt für Verfassungsschutz wird sie als rechtsextremistische Band eingeschätzt.[2]

Sleipnir
Allgemeine Informationen
Genre(s) Rechtsrock, Deutschrock, Liedermacher
Gründung 1991 (als Liedermacher)
1998 (als Band)
Gründungsmitglieder
Gesang, Gitarre
Marco Bartsch (als Sleipnir)
Aktuelle Besetzung
Gesang, Gitarre
Marco Bartsch
Gitarre, Chor
Martin Böhne
Dennis
Schlagzeug
Falk
Ehemalige Mitglieder
Andreas Koroschetz
Background-Gesang, E-Gitarre, Gitarre
Jan-Peter[1]

Geschichte


Der Liedermacher Marco Bartsch aus Verl bzw. Gütersloh – bereits seit 1988 in der rechtsextremen Musikszene tätig – trat ab 1991 unter dem Pseudonym Sleipnir auf.[3] Um 1998 wurde mit zwei weiteren Musikern eine dreiköpfige Band gegründet, Sleipnir galt fortan als Bandname. Dieser stammt von Odins achtbeinigem Pferd Sleipnir aus der nordischen Mythologie. Die Band ist mittlerweile in ganz Deutschland bekannt und hatte mehrere Auftritte in anderen europäischen Ländern, unter anderem in London und in Zagreb. Zwischenzeitlich spielte Andreas Koroschetz Schlagzeug in der Band, verließ diese jedoch und gründete Division Germania. Bartsch bzw. die gesamte Band ist seit 2003 mit eigenem Plattenlabel Boundless Records und dem Wolfszeit-Versand tätig. Seit Mitte 2012 ist die Band in neuer Besetzung unterwegs. Sleipnir trat neben einigen Veranstaltungen in Deutschland auch in Ländern wie Italien, Frankreich und England auf.

Im Juli 2017 trat die Band neben u. a. Stahlgewitter und Die Lunikoff Verschwörung auf dem Konzert Rock gegen Überfremdung im thüringischen Themar vor rund 6.000 Rechtsextremen auf.[4]


Musikstil, Ideologie und Bedeutung


Am Anfang waren die Texte vor allem eine Mischung von rassistischen Elementen in Verbindung mit sozialen Problemlagen und einem unterschiedlich starken Bezug auf den Nationalsozialismus. Seit 2000 beziehen sich Sleipnir textlich zu einem großen Teil auf die nordische Mythologie. Weitere wiederkehrende Themen sind Freundschaft, Treue und ein Bezug zur rechtsextremen Szene. Nachdem zunächst Balladen im Liedermacherstil veröffentlicht wurden, spielt die Band heute eher schnelle Rockmusik mit einem „eingängigen Sound“[5] und klar verständlichem Gesang. Die Band wurde in der Rechtsrock-Szene durch ihre Konzertaktivitäten national und international bekannt. Insbesondere „Rebellion“, ihr Lied für die Schulhof-CD der NPD, wurde eines der bekanntesten Lieder in der Szene.[5]

Sleipnir pflegen Kontakte zu Vertretern des in Deutschland verbotenen rechtsextremen Netzwerks Blood and Honour und zu militanten neonazistischen Gruppen der Freien Kameradschaften.[6] Sie traten mehrfach auf Veranstaltungen der NPD auf, unter anderem auf dem Fest der Völker.[7][6]

Die Rapper Favorite und Hollywood Hank verwendeten den Refrain des Sleipnir-Liedes Bombe für ein Stück auf ihrem 2008 veröffentlichten Album Schläge für Hip Hop.


Veröffentlichungen


Die erste CD von Bartsch mit dem Titel Mein bester Kamerad erschien 1996 und wurde vom Amtsgericht Ulm am 14. April 1998 mit der Begründung beschlagnahmt, die Lieder hetzten „in menschenverachtender Weise gegen Ausländer, […] indem er sie zu Parasiten herabwürdigt, die kein Recht hätten in Deutschland zu leben“. Am 30. Juni 2006 wurde sie von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert.

1999 erschien ein Demo der Band unter dem Titel Das rechte Wort als Split-CD mit dem Liedermacher Patriot 19/8, einem Mitglied der Berliner Band Germania. Die CD wurde am 31. August 2004 indiziert.

Die Band hat bislang 14 CDs und eine Reihe von Samplerbeiträgen produziert, die meisten Veröffentlichungen erschienen beim hauseigenen Label. 2003 erschien die Split-CD German-Scottish Friendship zusammen mit der schottischen Blood-and-Honour-Band Nemesis um den Lead-Sänger John Cartwright. Außerdem sind Lieder der Band auf diversen Compilations veröffentlicht, u. a. mit je zwei Liedern auf den beiden „Schulhof-CDs“ der NPD von 2004 und 2005.[8]

Einige Balladen wurden außerdem unter dem Namen Raven veröffentlicht. Des Weiteren spielte er mit Bandmitgliedern von Kampfhandlung ein Hatecore-Album namens Tätervolk ein.


Alben



Split-CDs



Exklusive Samplerbeiträge



Live-Aufnahmen



Projekte



Einzelnachweise


  1. Nazirock in Gera: „Wir sagen: Tod, Vernichtung diesem roten Mob!“. auf: Zeit online. 23. Juli 2010.
  2. Bundesamt für Verfassungsschutz: „Rechtsextremistische Musik“; Juli 2007 (PDF; 397 kB)
  3. apabiz e.V.: Verzeichnis RechtsRock-Bands. In: Christian Dornbusch, Jan Raabe (Hrsg.): RechtsRock. Bestandsaufnahmen und Gegenstrategien. Unrast Verlag, Münster 2002, ISBN 3-89771-808-1, S. 451.
  4. 6.000 Neonazis bei Rechtsrock-Konzert in Themar. MDR, 15. Juli 2017, abgerufen am 16. Juli 2017.
  5. Jan Raabe: Sleipnir. Rückblick auf 20 Jahre Sleipnir. In: Der rechte Rand. Nr. 129 (März/April), 2011, S. 16.
  6. Holger Kulick, Gabriele Nandlinger: Europe awake., Artikel der Bundeszentrale für politische Bildung
  7. Max Bauer: Europa wächst zusammen. In: Der Rechte Rand. Nr. 108.
  8. Argumentationshilfe gegen die „Schulhof-CD“ der NPD des Miteinander - Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit in Sachsen-Anhalt e.V.
  9. BAnz AT 28.06.2019 B8
  10. BAnz AT 29.09.2020 B4
  11. BAnz AT 31.12.2012 B9
  12. BAnz AT 30.06.2015 B8
  13. Bekanntmachung Nr. 9/2014 über jugendgefährdende Trägermedien vom 22. September 2014 (BAnz AT 30.09.2014 B6)



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