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Die Virgin Prunes waren eine irische Post-Punk-Band, die von 1977 bis 1986 Bestand hatte.[7][2]

Virgin Prunes
Allgemeine Informationen
Herkunft Dublin, Irland
Genre(s) Post-Punk,[1][2][3] Dark Wave,[4]
Gothic Punk, Gothic Rock[5][2][6]
Gründung 1977
Auflösung 1986
Website www.virginprunes.com
Gründungsmitglieder
Gesang
Gavin Friday (Fionán Martin Hanvey)
Gesang
Guggi (Derek Rowen)
Gesang
Dave-id Busaras Scott (David Scott Watson Jr.)
Strongman (Trevor Rowan)
Gitarre
Dik (Richard G. Evans)
Schlagzeug
Pod (Anthony Murphy)
Keyboard
Haa-Lacka Binttii (Daniel Figgis)
Ehemalige Mitglieder
Schlagzeug
Mary d'Nellon (David Kelly)

Geschichte


Mitte der 1970er Jahre existierte in Dublin eine Clique, die sich Lypton Village nannte. Zu den Gründern gehörten die drei Freunde Paul Hewson (aka Bono), Fionán Martin Hanvey (aka Gavin Friday) und Derek Rowen (aka „Guggi“). Die Gruppierung lebte eine Phantasiewelt mit eigenen Konventionen und versuchte, der bürgerlichen Gesellschaft weitgehend zu entsagen. Durch die Punkbewegung und ihrer „anything goes“-Einstellung gingen zwei Musikbands aus dem „Lypton Village“ hervor: die späteren U2 und die Virgin Prunes (irischer Jargon für Außenseiter, Freaks).

Den Gesang übernahmen Gavin Friday, Guggi (Derek Rowen) und Dave-id Busaras Scott (David Scott Watson). Bass spielte Strongman (Trevor Rowan), Gitarre Dik (Richard Evans, der Bruder von U2s The Edge), am Schlagzeug saß Pod (Anthony Murphy), der später von Mary d'Nellon (David Kelly) abgelöst wurde und an den Keyboards in den ersten Jahren Haa-Lacka Binttii (Daniel Figgis).

Ihre frühen Gigs glichen eher einer Performancekunst, die oft an die Grenzen des Publikumsgeschmacks stieß. Der Grund hierfür lag weniger an diversen musikalischen Experimenten bei ihren Auftritten mit Punk/Post-Punk, Industrial, Gothic Rock, Dark Cabaret und Avantgarde-Musik, sondern eher wohl am freizügigen Spiel mit Sexualität und Geschlechterrollen. Die Band entwickelte eine eigenwillige Ästhetik, die vor allem Stolz auf das Dasein als Außenseiter mit all seinen Facetten ausdrückte. Somit gelang es der Band, sich bis Ende der 1970er Jahre einen Kultstatus unter ihren Fans aufzubauen und zu einer wichtigen Band der aufkeimenden Bewegung – und dem dazugehörigen Musikstil – zu werden.

„Die dritte und vielleicht wichtigste neue Band stammte nicht aus den hyperverseuchten Straßen Londons oder aus der reizarmen Vorstadthölle. Die Virgin Prunes kamen aus Dublin, eine Stadt die das schlechteste beider Welten vereinte.“

Dave Thompson[8]

Obgleich sie sich stets von der Gothic-Bewegung distanzierten, bestätigten sie später auf ihrer Homepage, dem Begriff Gothic im ursprünglichen Sinne zu entsprechen.[5]

„Gothic ist und bleibt jedoch die schnellste und leichteste Art, eine bestimmte musikalische Schule zusammenzufassen, zu der Alien Sex Fiend ebenso gehören wie [..], die Virgin Prunes.“

Dave Thomspon[9]

Ein Hauptgrund der Distanzierung zur Szene lag wohl in ihrer Betonung von Individualität und der Angst davor, sich künstlerisch einengen zu lassen.[5]

Die Virgin Prunes sahen sich selbst stets eher als experimentelle Post-Punk-Band[7] und weniger als Gothic Band, obwohl sie die typischen musikalischen Merkmale, wenn auch meist mit experimenteller Note gespielt und dargestellt, verkörperten.

„Friday shrugs off the Goth Tag, preferring to align the Virgin Prunes with the Post-Punk Vanguard“

„Friday sträubte sich vor der Bezeichnung Gothic, und bevorzugte es die Virgin Prunes als Post-Punk Vorreiter einzuordnen.“

Simon Reynolds[10]

„As such, The Virgin Prunes were always more a case of fitting in with Goth by virtue of not fitting in anywhere else.“

„Per se passten die Virgin Prunes stets mehr zum Gothic, als das sie irgendwo anders hineinpassten.“

Mallory O’Donnell--[11]

Im Allgemeinen sind die Einflüsse bei den meisten Post-Punk-Bands oftmals weitreichend und mannigfaltig, ebenso bei den Virgin Prunes.[5]

Insbesondere die Meinung von Gavin Friday zur stilistischen Definition wurde später in einigen Büchern und Interviews belegt.

„Ich würde sagen, dass es mich weder langweilt noch besonders interessiert. Der Punkt ist einfach der, dass wir uns selbst niemals als „Gothics“ gesehen haben, obgleich das doch sehr viel dessen beschreibt, was wir in dieser Zeit kreativ umgesetzt haben. Um es kurz zu machen: die VIRGIN PRUNES haben diesen Sound schon sehr lange gespielt, bevor die Medien mit diesem Begriff überhaupt auf der Bildfläche erschienen sind. Mir bedeuten diese Kategorisierungen allerdings überhaupt nichts.“

Gavin Friday / ox-fansize[12]

1981 erschien ihre erste Single Twenty Tens. Im selben Jahr folgte das „A New Form Of Beauty“-Projekt, das eine Performance und eine Ausstellung in der Douglas Hyde Gallery am Trinity College in Dublin enthielt. Zum geplanten Buch und Video kam es nicht, jedoch 1982 zur Veröffentlichung auf Kassette.

1982 erschien das Album … If I Die, I Die. Es ist weniger experimentell, eher am Postpunk-Gitarrensound orientiert, behandelt jedoch weiterhin die Schlüsselthemen Reinheit und Schönheit. Das Album wurde von Colin Newman (von der Band Wire) produziert und erhielt dadurch einen eigenen Stil. Im selben Jahr erschien eine Singleauskoppelung von Pagan Lovesong.

1984 wurde die von Dave Ball produzierte LP The Moon Looked Down And Laughed aufgenommen und 1986 veröffentlicht. Auf diesem Album ging die Band vorwiegend bei den Live-Auftritten in eine neue Richtung und ersetzte den Konfrontationsaspekt durch eher melodische Stücke und Balladen, die aber unverändert die düstere Atmosphäre der Band widerspiegelten. Besonders Gavin Friday ließ sich von klassischen Chansonsängern beeinflussen, was er später in seiner Solokarriere noch ausbauen sollte. Die Texte auf dem Album sind durchweg düster, theatralisch und dramatisch veranlagt.[5] Im Allgemeinen lassen sich die späten eher ruhigeren Werke der Virgin Prunes dem Dark Wave zuordnen.

Durch den psychischen und physischen Stress des permanenten Tourens und durch von der Musikindustrie hervorgerufene Frustration kam es zu Differenzen innerhalb der Gruppe. Guggi verließ sie als erster (und wurde später ein erfolgreicher Maler), Dik folgte ihm sehr bald. Als 1987 Gavin Friday die Band verließ, bedeutete dies die baldige endgültige Auflösung der Virgin Prunes.

Doch bis heute behält die Band einen großen Einfluss auf Musiker. Björk, Billy Corgan und Nine Inch Nails zählen sie zu ihren Vorbildern.

2004 veröffentlichte Mute Records die Arbeiten der Virgin Prunes auf fünf CDs. Gavin Friday selbst übernahm die Aufsicht über die Digitalisierung: A New Form Of Beauty, … If I Die, I Die, Heresie, The Moon Looked Down And Laughed und Over The Rainbow.


Diskografie



Gastauftritte und Soloprojekte



Literatur



Einzelnachweise


  1. Rip it up and start again. virginprunes.com, 2. Oktober 2010, abgerufen am 23. Juli 2017.
  2. Virgin Prunes. Sputnik Music, abgerufen am 23. Juli 2017.
  3. Record Collecting for Girls: Unleashing Your Inner Music Nerd, One Album at ...Seite 55. von Courtney E. Smith
  4. Virgin Prunes ...If I Die, I Die. Musik-Sammler.de, abgerufen am 23. Juli 2017.
  5. Homepage. virginprunes.com, abgerufen am 23. Juli 2017.
  6. Bono: A Biography p.25
  7. Simon Reynolds: „Rip It Up And Start Again“ (dt. Schmeiß alles hin und fang neu an), Postpunk 1978-1984, ISBN 3854452705
  8. „Schattenwelten – Helden und Legenden des Gothic Rock“, S. 101ff, ISBN 3-85445-236-5
  9. „Schattenwelten – Helden und Legenden des Gothic Rock“, S. 21ff, ISBN 3-85445-236-5
  10. Simon Reynolds: „Rip It Up And Start Again“ (dt. Schmeiß alles hin und fang neu an), Postpunk 1978-1984, ISBN 3854452705
  11. Mallory O'Donnell: Pressure Lines & Graceless Heirs. Stylus, 7. August 2006, abgerufen am 23. Juli 2017.
  12. Markus Kolodziej: Heiliges Herz von Gavin. Ox-Fanzine, Juni 2009, abgerufen am 23. Juli 2017.





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