Yothu Yindi (steht in der Sprache der Yolngu für Kind und Mutter) ist eine australische Band, die 1986 vom Sänger und Songschreiber Mandawuy Yunupingu (1956–2013) gegründet wurde (dessen Vorname Mandawuy in der Tradition der Yolngu nach seinem Tod nicht mehr genannt wird).
Yunupingu beim Auftritt von Yothu Yindi während der Eröffnungsfeier der Sommer-Paralympics 2000 in Sydney
Bandgeschichte
Die Mitglieder der Band sind zum Teil Aborigines, zum Teil Australier europäischer Abstammung. Die Aborigines gehören dem Stamm der Yolngu an, der auf der Gove-Halbinsel im Arnhem Land im Northern Territory beheimatet ist. Die Band versucht, die Aspekte beider musikalischer Kulturen zu kombinieren. So spielt sie zu einem Teil traditionelle Musik der Aborigines, die buchstäblich tausende Jahre alt ist, und zum anderen Teil ganz normale Pop- und Rockmusik. Oft vermischt sie aber auch in einem Lied beide Musikstile. So benutzt sie bei fast allen ihren Liedern moderne Musikinstrumente wie Gitarren und Schlagzeuge, zusammen mit traditionellen Musikinstrumenten wie Didgeridoos und den so genannten Clapsticks. Die Bandmitglieder passten auch den traditionellen Tanz an, um damit ihre Musik zu begleiten. Des Weiteren setzen sie sich für gegenseitigen Respekt und Verständnis zwischen den unterschiedlichen Kulturen ein. In Deutschland wurde die Gruppe besonders durch ihre Zusammenarbeit mit Peter Maffay auf dessen Album "Begegnungen" bekannt.
1990 gründete Yothu Yindi die Yothu Yindi Foundation, die das Ziel verfolgt, die Kultur und Interessen des Aboriginestamms der Yolngu zu erhalten, zu fördern und weltweit bekannt zu machen. Ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit der Foundation ist das Garma-Kulturfestival, das seit 1999 jährlich im August des jeweiligen Jahres bei Nhulunbuy stattfindet und von ihr veranstaltet wird.
Alben und Songs
Im Jahr 1989 brachte Yothu Yindi mit Homeland Movement ihr erstes Album heraus, weitere Alben waren Tribal Voice (1991), Freedom (1993), Birrkuta - Wild Honey (1996), One Blood (1998) und Garma (2000).
Ihr Song Treaty („Vertrag“) von 1991 wurde ein weltweiter Hit. Darin erinnerte die Band die australische Regierung an ein Versprechen für ein Abkommen zwischen den Aborigines und den weißen Australiern.[1] Der Song Treaty auf dem Album Tribal Voice belegte 1991 den 11. Platz in den ARIA singles charts und Tribal Voice den 4.Platz auf den ARIA albums charts. Die zweite Single auf dem Album Tribal VoiceDjäpana (Sunset Dreaming) (Sonnenuntergang-Traumzeit) kam 1992 auf Platz 13.[2]
Auftritte und Anerkennungen
Auf Tourneen und zu Studioaufenthalten war Yothu Yindi in Australien, Nordamerika, Vietnam, Neuseeland, Deutschland, Österreich, Südafrika, Großbritannien, Papua-Neuguinea, Südkorea, Belgien, Kanada, Japan, Hongkong und in den Niederlanden.[3]
Im Oktober 1992 übergab die australische Regierung durch Paul Keating 30.000 AUD an Yothu Yindi, um Australien auf dem International Year for the World's Indigenous People in New York zu vertreten.[4]
1988 trat die Band auf den Seoul Cultural Olympics in Südkorea und auf dem ersten Festival of Aboriginal Rock Music in Darwin im Northern Territory auf.[3]
Für ihren Einsatz für Menschenrechte durch ihren Song Treaty erhielt die Band 1991 eine Auszeichnung von der Australian Performing Rights Association. ARIA Charts zeichnete den Song im gleichen Jahre als beste australische Single aus.[3]
Im Jahr 2000 trat Yothu Yindi auf der Abschlusszeremonie der Olympischen Sommerspiele in Sydney auf.[5] Im Dezember 2012 wurde die Band in die ARIA Hall of Fame aufgenommen.[6]
Bandmitglieder
Nachfolgend sind die Bandmitglieder in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet; die aktuellen Mitglieder sind kursiv geschrieben:
Jill Stubington, Peter Dunbar-Hall: Yothu Yindi's 'Treaty': Ganma in Music. In: Popular Music, Vol. 13, No. 3 (Australia / New Zealand Issue) Cambridge University Press, Oktober 1994, S. 243–259
australian-charts.com: Discography Yothu Yindi, in englischer Sprache, abgerufen am 14. Juni 2013
yothuyindi.com (Memento vom 3. April 2016 im Internet Archive) (PDF; 109kB): Yothu Yindi. Biography, in englischer Sprache, abgerufen am 14. Juni 2013
Encyclopedia entry for Yothu Yindi (Memento vom 30. September 2004 im Internet Archive), in englischer Sprache, abgerufen am 14. Juni 2013
yothuyindi.com (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (PDF; 222kB): Yothu Yindi announced as ARIA Hall of fame Inducee, in englischer Sprache, abgerufen am 14. Juni 2013
aria.com.au: ARIA Hall of Fame, abgerufen am 14. Juni 2013
culturalsurvival.org: Yothu Yindi Foundation: A New Direction in Arnhem Land, vom 5. Mai 2010, in englischer Sprache, abgerufen am 17. Juni 2013
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