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Hakīm Abu 'l-Ḥasan Yamīn ad-Dīn Chusrau (persisch حکیم ابوالحسن یَمین ‌الدین خسرو, DMG Ḥakīm Abu'l-Ḥasan Yamīn ad-Dīn-i Ḫusrau), genannt Amīr Chusrau Dehlavī (persisch امیر خسرو دهلوی, DMG Amīr Ḫusrau-i Dihlavī; Hindi: अमीर खुसरो दिहलवी Amīr Khusro Dihlavī; * 1253 in Patiali; † 1325 in Delhi), war ein persischsprachiger Dichter und Musikwissenschaftler aus Indien.

Amir Chosrau, von Schülern umgeben. Persische Miniaturmalerei des späten 16. Jahrhunderts
Amir Chosrau, von Schülern umgeben. Persische Miniaturmalerei des späten 16. Jahrhunderts

Leben


Manche Biographen vermuten Patiala im Fünfstromland Punjab als seinen Geburtsort. Sein Vater, Amīr Sayf ud-Dīn Mahmūd, war ein Söldner aus Zentralasien und gehörte dem Latschin-Stamm an, der seinerseits zu den Kara-Kitai gehörte.[1][2][3] Seine Mutter war indischer Herkunft und gehörte den radschputischen Stämmen von Uttar Pradesh an.[3][4] Der Legende nach sollen seine Familie und die Familie des bekannten persischen Sufis Dschalāl ad-Dīn Rūmī beinahe zu gleicher Zeit, Anfang des 13. Jahrhunderts, wegen der mongolischen Invasion das Gebiet um Balch verlassen haben. Während die Familie von Rumi sich schließlich in Konya (damalige Region Rum, heute Türkei) niederließ, siedelte sich Amīr Sayf ud-Dīn in der Nähe der Stadt Delhi an.

Nach dem Tod seines Vaters war sein Großvater mütterlicherseits für seine Erziehung und seinen Unterricht zuständig. Seitdem wohnten sie in einem Vorort von Delhi.

Achtjährig schulte ihn seine Mutter in der Meditationsschule des Gelehrten und Sufi-Heiligen des Chishtiyya-Ordens Niẓām ad-Dīn Auliya (1238–1325) ein. Für Chusrau war Niẓām ad-Dīn lebenslang der spirituelle Mentor.

Zu seinen 92 Büchern, Abhandlungen und Aphorismen in den Sprachen Persisch, Urdu und Hindi gehören Tāju' l-Fatāh („Krone des Siegs“), Tuġluqnāma („Buch über (Sultan) Tughluq“), die Liebesgeschichten von „Schirīn und Chusrau“ und „Lailī und Madschnūn“ sowie eine Abhandlungen über „Pandsch Gandsch“ („Fünf Schätze“ – gemeint sind die fünf Werke von Nezāmi).

Amir Chusrau, der mit wenigen Ausnahmen fast ausschließlich auf Persisch dichtete, war zudem ein bedeutender Musikwissenschaftler. Den zu seiner Zeit vorherrschenden dhrupad-Stil der klassischen indischen Musik, der mit zur Instrumentengruppe der vīṇā zählenden Langhalslauten gespielt wurde, soll er durch die Erfindung des khyal-Stils und der Einführung der sitār ergänzt haben. Beides lässt sich nicht nachweisen. Der khyal-Stil wurde erst im 18. Jahrhundert populär; der Ursprung der sitār ist mit dem Auftauchen von Resonanzsaiten verknüpft, die erst ab dem 17. Jahrhundert bekannt sind. Außerdem wird Chosrau die Einführung der klassischen Liedformen tarāna (in schnellem Tempo gesungene Silben), der aus der persischen Literatur stammenden naqsch-o gul („Muster und Blume“) und der sufischen qawwālī-Gesänge zugeschrieben. Einige gharānās (Musikschulen) führen eine mythische Abstammungslinie bis auf ihn zurück.

Chusraus Musik und Dichtung sind volks- und naturnah. So sind die Kompositionen daryā-tāla („Flusstakt“) und dunyā-tāla („Welt- und Wesenstakt“) von Sinneseindrücken, von Tönen und Rhythmen geprägt, die in der Natur, in den Werkstätten und Bazaren vorkommen. Aus den Taktschlägen, die das Instrument zur Auflockerung von Baumwolle erzeugt, erhielt er die Idee zur Entwicklung eines Musikbogens.

Im Jahre 1325, nach dem Tode seines Lehrers Niẓām ad-Dīn Auliya, starb Chusrau in Delhi. Sein Grab befindet sich in dessen Nähe im Distrikt Nizamuddin südlich von Neu-Delhi, in der Nähe des Grabes seines Lehrers. Indien veranstaltet Musikveranstaltungen aus Anlass des Geburts- und Todestages von Amir Chusrau, der als „Sultan der Herzen“ berühmt ist. Sein Grab ist ein bedeutender Wallfahrtsort.




Belege


  1. Annemarie Schimmel: Amīr Koṣrow Dehlawī. In: Encyclopædia Iranica. Volume 1, ĀB – ANĀHID, 1985.
  2. "Амир Хосров Дехлеви", Great Soviet Encyclopedia, Moscow, 1970 (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)
  3. Dr. Iraj Bashiri. "Amir Khusrau Dihlavi". 2001
  4. Islamic Culture, by the Islamic Cultural Board, Muhammad Asad, Academic and Cultural Publications Charitable Trust (Hyderabad, India), Marmaduke William Pickthall, 1927, p. 219
Personendaten
NAME Amir Chusrau
ALTERNATIVNAMEN Abu 'l-Ḥasan Yāmīn ad-Dīn Chosrau; Amīr Chosrau Dehlavī; امیر خسرو دهلوی (persisch)
KURZBESCHREIBUNG indisch-persischer Dichter und Musikwissenschaftler
GEBURTSDATUM 1253
GEBURTSORT Patiali
STERBEDATUM 1325
STERBEORT Delhi

На других языках


- [de] Amir Chusrau

[en] Amir Khusrau

Abu'l Hasan Yamīn ud-Dīn Khusrau (1253–1325 AD), better known as Amīr Khusrau was an Indo-Persian[1] Sufi singer, musician, poet and scholar who lived under the Delhi Sultanate. He is an iconic figure in the cultural history of the Indian subcontinent. He was a mystic and a spiritual disciple of Nizamuddin Auliya of Delhi, India. He wrote poetry primarily in Persian, but also in Hindavi. A vocabulary in verse, the Ḳhāliq Bārī, containing Arabic, Persian and Hindavi terms is often attributed to him.[2] Khusrau is sometimes referred to as the "voice of India" or "Parrot of India" (Tuti-e-Hind), and has been called the "father of Urdu literature."[3][4][5][6]

[es] Jursan Amir

Ab'ul Hasan Yamīn ud-Dīn Khusrow (1253–1325 CE) hindi अमीर खुसरो, (urdú: ابوالحسن یمین‌الدین خسرو);, conocido como Amīr Khusrow (también Jursan Amir, Khusrau, Khusro) Dehlawī (que significa Amir Khusrow de Delhi) (urdú: امیر خسرو دہلوی) fue un músico sufí, destacado poeta y estudioso. Un polímata una figura icónica en la historia de la cultura del subcontinente indio. Un místico y discípulo espiritual de Nizamuddin Auliya de Delhi. Amīr Khusrow no sólo fue un gran poeta sino también un músico prolífico y seminal durante el sultanato de Delhi, de quien se dice fue el inventor de la cítara y de la tabla. Principalmente escribió poesía en idioma persa, aunque también en hindavi. A menudo se le atribuye la autoría de un vocabulario en verso denominado el Ḳhāliq Bārī, que contiene términos en árabe, persa, y hindavi.

[ru] Амир Хосров Дехлеви

Ами́р Хосро́в Дехлеви́, настоящее имя Абу́ ль-Хаса́н Ями́н ад-Дин Хосро́в (перс. ابوالحسن یمین‌الدین خسرو‎, урду ابوالحسن یمین‌الدین خسرو‎, хинди अबुल हसन यमीनुददीन ख़ुसरो; 1253, Патиали, ныне штат Уттар-Прадеш, — 1325, Дели, Делийский султанат) — индийский поэт, учёный. Писал на персидском и диалекте Северной Индии (кхари-боли), позднее лёгшем в основу языков урду и хинди[3]. Служил придворным поэтом и хронистом. Поэзия Амира Хосрова имела огромное значение в истории индийской литературы. Его иногда называют «голосом Индии» (Тути-е-Хинд) и «отцом литературы на урду»[4][5][6][7].



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